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HB ohne Filter vom 23. Mai 2008

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Datum:
23.05.2008

13 Kommentare

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Heute mit den Themen:AUTOHAUS-IT-Symposium, ATU – ein r(t)otes Meer?, Branchen-Kassandra Dudenhöffer, Tarifverhandlungen NRW und Zukunftsstrategien im Autohaus.

Steigen Sie in die Diskussion ein! Am Ende des Beitrags finden Sie den Button “Kommentare”. Klicken Sie darauf und kommentieren Sie Prof. Brachats Kommentar.

19. Mai – Montag


AUTOHAUS-IT-Symposium. Wir diskutierten mit EDV-Experten über die IT-Szenerie in der Branche. Das Wichtigste in Kürze:


1. Die IT-Investitionsbereitschaft der Kfz-Branche war in 2007 verhalten. Der Handel sieht den Bedarf nicht. Es werden im Verbund mit IT dominant die Kostensenkungschancen, die Einkaufsoptimierung, weniger die Marketingchancen eines guten IT-Systems gesehen. Oder ist es gar die Branchen-Angst vor neuen Lösungen, vor Veränderung, die die Zurückhaltung schafft? Oder fehlt es gar am Mut, am Geld?


2. In den Hersteller-/Importeurszentralen ist im Händler-IT-Bereich vielfach Chaos und hohe Mittelmäßigkeit anzutreffen. Der IT-Bereich ist bedauerlicherweise kein Vorstandsthema.


3. Die IT ist einfacher geworden. Es fehlt derzeit allerdings der Quantensprung im IT-Fortschritt. Dennoch: Warum kleben viele Händler noch am IT-Maßanzug, statt einer Standardlösung den Vorzug zu geben?


4. Die Antwort auf die Frage: "Wie komme ich zu einer IT-Entscheidung?" zeigt das fehlende IT-Know-how in der Branche. Es ist vielfach rund um das IT-System zu viel Politik im Spiel.


5. Wo bleiben die Herstellerlösungen für internationale IT-Lösungen?


6. Das meistgefragte Modul ist derzeit die "Prämienverwaltung via Hersteller".


7. Die Schnittstellenthematik ist bis auf die Marke Opel inzwischen gelöst.


8. Effizienzsteigerung findet durch Menschen, nicht durch Werkzeuge statt.


9. Im Mehrmarkenhandel tritt inzwischen mehr Besonnenheit ein. Wer dafür ein gutes Konzept hat, kann bei seinem IT-System bleiben und den zoologischen IT-Garten so aufräumen.


10. Der Händler muss sich außerdem die zentrale Frage stellen, ob er sich in IT-Belangen weiterhin in die Abhängigkeit des Herstellers stellen will. Oftmals sind die IT-Systeme für den Hersteller ein reines Händlerkontrollinstrumentarium, um weitere Belastungsgrenzen auszutarieren.


11. Die bessere Bezeichnung für ein CRM-System wäre "Kundenkontaktverwaltung", und zwar für sämtliche Leistungsbereiche. Das System ist das eine, Marketing-Ideen das andere. Die IT-Anbieter tun gut daran, die Marketingseite als Dienstleistung zu offerieren. So ist das CRM für den einzelnen Betrieb individuell zu definieren. Wohlwissend, dass der persönliche Kundenkontakt 100-mal wirkungsvoller als jedes CRM-System ist!


20. Mai – Dienstag


ATU. – ein r(t)otes Meer? Das erste Quartal 2008 zeitigt für ATU ein hundsmiserables Ergebnis. Der EBITDA (minus 16,9 Millionen Euro), Cashflow (minus 73,5 Millionen Euro) wie das Konzernergebnis (minus 71 Millionen Euro) sprühen wie die Marken-Identity feuriges Rot aus. Die ATU-Nettoverschuldung steht auf 726,9 Millionen Euro. Die ATU-Heuschrecken KKR und Doughty Hanson mussten unlängst 140 Millionen Euro zuschießen, die in obige Zahlen noch nicht eingeflossen sind. Wie lange geht das noch gut? Wird der bisherige VW-Vertriebsvorstand und jetzige ATU-Vorstandschef Michael Kern zu Piëchs Vorhut für eine Übernahme durch VW oder PIA? Hinter dem VW-System Stop & Go steckt u.a. der frühere ATU-Manager Sämig. So kämen Alte und Neue wieder im gleichen Boot zusammen. Oder greift ein chinesischer Hersteller bei ATU an? In der Max Reger-Stadt Weiden in der Oberpfalz brennt die Hütte! Und ATU-Firmengründer Peter Unger würde, so er könnte, die Kiste lieber heute als morgen umdrehen. Nicht jede Veränderung ist später eine gute Veränderung.


21. Mai – Mittwoch


Branchen-Kassandra Dudenhöffer. Ohne Frage, Prof. Ferdinand Dudenhöffer hat einen Riecher für Branchenthemen. "Bild" weiß daraus immer wieder rabattgeile Headlines zu formulieren. Derzeit prognostiziert Dudenhöffer das Ende des Diesel-Booms. Dieser werde von derzeit 45,9 Prozent auf 30 Prozent bis 2020 in Deutschland sinken. Entscheidend für den Dieselrückgang ist doch die weitere Preisentwicklung des Diesels in Relation zum Benzin sowie die Aufschlagszahlungen für den Dieselmotor (ca. 1.000 – 1.500 Euro)! Dudenhöffer setzt außerdem auf den Hybridantrieb. Kein Satz zum Thema Elektromotoren-Marktentwicklungen oder gar Autogasmotoren. Die Alternative zum Diesel wird eher in der Autogasanlage als im Benziner liegen, so der Preis beim Autogas bei 50 Prozent des Benzinpreises stehen bleibt. Der Steueranteil beim Gas ist bis 2018 festgeschrieben.


Dudenhöffers eigentliches Profilierungsinstrument ist das Thema Rabattpolarisierung. Wir stellten ihm schriftlich dazu folgende Frage: "Wir möchten in der kommenden Ausgabe unseren Lesern gerne darstellen, wie ihre monatlichen Rabattanalysen gestaltet sind und wie diese in den Medien rezipiert werden. Sie geben zum Beispiel Durchschnittsrabattniveaus, aber auch Höchststände bei einzelnen Marken an. "Bild" beispielsweise greift dann den höchsten Wert heraus und gibt das so an, als könne der Kunde marktweit mit einem solchen Rabatt rechnen. Es wird offensichtlich zu wenig differenziert, weshalb sie sich im Handel den Ruf des "Rabattkönigs" eingehandelt haben. Ist das für einen Ökonomieprofessor die verantwortbare Rolle der Ausgewogenheit?"


Die Antwort, die telefonisch erfolgte, lag in einer kommentierten Absage zu einer Stellungnahme. Schriftlich sah sich Dudenhöffer nicht in der Lage, sein Unwesen zu begründen. Immerhin weiß Herr Dudenhöffer, dass es gelegentlich besser ist zu schweigen. Allerdings sollte man nicht aus Feigheit, sondern aus Fairness Zurückhaltung üben.


22. Mai – Donnerstag


Tarifverhandlung NRW. Es mag ja zynisch klingen, sich über eine weitere Niederlage der IG Metall zu freuen. Ein Club, ein Verein, eine Gewerkschaft, eine Partei, eine Innung, die wie die IG Metall innerhalb von zwölf Jahren 45 Prozent der Mitglieder verliert, sollte sich bei all ihrem Treiben, beim sozialen Wegsehen (Mannesmann-Esser, MB-Schrempp etc.), bei ihrem monopolistischen Ansinnen (VW-Wolfsburg), bei paramilitärischen Einsatzkohorten, sprich bei mangelnder Offenheit für Veränderungen endlich in sich gehen, als mit Phrasenpolitik überfällige Daseinsberechtigung zu betreiben. Jetzt hat der Kfz-Landesverband NRW statt mit der IG Metall mit dem CGB (Christlichen Gewerkschaftsbund) eine Tarifvereinbarung geschlossen. Das Bundesarbeitsgericht, also die höchste Rechtsinstanz, musste 2006 die Anerkennung der CGB als freie und unabhängige Gewerkschaft entscheiden, nachdem die IG Metall seit den 90er Jahren verbissen versucht hat, dies zu verhindern. Das nennt man demokratisches Wettbewerbsverständnis der IG Metall, die immer mehr ihr monopolistisches Diktionssystem wegschwimmen sieht.


Ein besonderer Dorn im Auge der IG Metall ist nun die durchgesetzte Arbeitszeitverlängerung in NRW von 36,5 auf 38 Stunden. Das gleicht in deren Selbstverständnis einem Dammbruch des zementierten Selbstverständnisses. Die IG Metaller mögen mal eine Studienreise nach China machen. Im VW-Werk in Shanghai werden sie dann große Spruchbänder in den Hallen finden. Hier ein Original: Arbeiten sie hier nicht fleißig, dann suchen sie morgen fleißig nach Arbeit. Sie mögen das dann mal in Wolfsburg aufhängen. Sechstagewoche! Durchschnittsverdienst 350 Euro.


Man wird für ein paar Promillebetriebe in NRW, die überhaupt IG-Metall-Mechaniker haben im Rahmen einer freiwillig zusammengestellten Tarifgemeinschaft separate Tarifverträge erarbeiten. Meine Meinung steht: Der ganze Tarifzirkus gehört für Klein- und Mittelbetriebe aufgehoben. Holt euch endlich eure Freiheit für betriebsindividuelle Regelungen und lasst die roten Kohorten ins Leere marschieren!


23. Mai – Freitag


Zukunftsstrategien im Autohaus. Es ist immer wieder nötig auf Distanz zu seinem Unternehmen zu gehen, um die Gesamtsicht der Dinge zu sehen. Der steigende Benzinpreis schafft neue Fragen und neue Möglichkeiten.


Auf der AUTOHAUS-Strategie-Kongress 2008 zeigt ihnen Günter Klaiber, wie er für seine Kunden den Spritpreis halbiert. Autogasumrüstung! 400 Anlagen verkauft er pro Jahr. Ein Schwaben-Original stellt seine Lösung vor!


Die wahre Ertragsfreude im Fahrzeugverkauf liegt nicht im Neuwagengeschäft, sondern im GW-Bereich. Ein freier GW-Händler erläutert, wie er pro Jahr 12.000 Autos verkauft und dabei zweistellige Erträge erzielt. Wilhelm Anclam sollten sie persönlich erleben. Ein Phänomen!


An der privaten Fachhochschule Bergisch-Gladbach wirkt als "neuer" Automobilwirtschaftsprofessor, Prof. Stefan Bratzel. Er wird Trends und Herausforderungen für das Kfz-Gewerbe in Zukunft darstellen. Lernen sie einen neuen Stern am Automobilhimmel kennen!


Walter Missing, Branchenexperte mit einschlägiger praktischer Intensiverfahrung in der Hersteller-/Händlerbeziehung, wird darstellen, was sich an diesem Geschäftsmodell für den Markenhandel u.a. auch hinsichtlich der neuen GVO 2010 ändern muss.


Martin Schwarz, automobiler EU-Marktspezialist, wird darstellen, was europäische Top-Hersteller auszeichnet, u.a. PIA, Porsche-Inter-Auto, die Handelsgesellschaft der Familien Porsche-Piëch in Salzburg, Europas größte Handelsgruppe, die 23 verschiedene Marken vertreibt, u.a. Mercedes in Frankreich.


Thomas Kremer wird weitere Ertragsquellen im Autohaus aufzeigen.


Wir haben bewusst auf Vorstandsvorsitzende aus Herstellerkreisen verzichtet, da dort globale Strategien zu Wort kommen. Wir brauchen Vorort-Lösungen! Und da werden sie bei den aufgezeigten Experten viel Freude und Nutzen haben. Weitere Informationen finden sie unter www.autohaus.de.



Spruch der Woche:
"Deutschland, dieses Schlaraffenland, wo es aufwärts geht, aber nicht vorwärts." (Hans Magnus Enzensberger)

Mit meinen besten Grüßen



Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE

Gunar Fortwängler

23.05.2008 - 17:39 Uhr

Lieber Herr Brachat, und weiter geht´s mit der Gewerkschafts-Schelte..... Nachdem Sie ein, zwei Wochen Luft geholt haben. legen Sie nun wieder los, nicht?! Scheint Ihnen Spaß zu machen, die Nachwelt mit Ihren geistigen Ergüssen zu ergötzen. Wobei: Zuvor noch Herrn Dudenhöfer (den ich weiß Gott nicht verteidigen will!) des Populismus bezichtigen und gleich drauf wieder auf die roten Socken draufhauen. Paßt irgendwie auch nicht, oder?!?! Wenn man Ihre Hass-Tiraden zusammenfasst, könnte man fast denken, Sie wünschen sich die Zeiten des Lehnherrentums zurück. Dann könnten Sie und Ihresgleichen schalten und walten, wie es beliebt. Aber Entschuldigung! Jetzt werde ich auch unsachlich ;-) Sie sollten sich in jedem Fall mit äußerst krummen Vergleichen zurückhalten. Was soll der Vergleich mit einem Monatslohn von € 350,- monatlich in China??? Abgesehen davon sollten doch selbst Sie sich nicht die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse dieses Landes wünschen, oder?! Also bitte etwas mehr Augenmaß und Sachlichkeit. Im Hinblick hierauf verkneife ich mir Kommentare zum von Ihnen gewürdigten Tarifabschluß mit der CGM. Einerseits behaupten Sie, die IG Metall verträte nur einen Bruchteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Andererseits finden Sie dann eine Randgruppe ganz toll und ehrbar, die nun wirklich nur auf dem Papier existent ist und seltsamer weise ganz toll mit Arbeitgebern kann. Können da Parallelen zu Siemens und gekauften Alibi-Betriebsräten gezogen werden? Wäre mal sehr interessant zu sehen, wie sich die CGM finanziert..... Solange aber gut mit verhandelt werden kann, würden Sie sicherlich nicht auf diesem Eitergeschwür einer freiheitlichen, demokratischen Struktur rumhauen, oder? Damit ein schönes Wochenende, Gunar Fortwängler


Karl-Heinz Scherer

23.05.2008 - 20:53 Uhr

Zukunftsstrategien im Autohaus. Herrn Prof. Brachat folge ich hier ausdrücklich: Nicht die "überirdischen" Strategien sind hilfreich, sondern realitätsgerechte Konzepte und Aktivitäten , die den Automobilbetrieben im Markt zu Gute kommen - und, die die Kunden auch tatsächlich erreichen. Dafür lohnen Invest und Anstrengungen. Karl-Heinz Scherer


Helmut Hennecke

26.05.2008 - 08:00 Uhr

Sehr geehrter Herr Brachat, ihr Kommentar zu den Tarifverhandlungen in NRW klingt nicht nur zynisch, er ist es auch. Insbesondere, wenn er von einem Arbeitnehmer im Kraftfahrzeughandwerk gelesen wird. Sie betonen immer wieder, daß Arbeitnehmer im Kraftfahrzeughandwerk mehr, und nicht weniger verdienen sollen. Die Realität ohne Tarifvertrag sieht jedoch anders aus. Lohn und Gehalt werden gekürzt, und Urlaubs- und Weihnachtsgeld nicht mehr ausgezahlt. Die Arbeitszeit wird verlängert, und Überstunden-Prozente nicht mehr gezahlt. Die Folge: Die soziale Sicherheit der Arbeitnehmer geht verloren. Keiner weiß, was er morgen bekommt. Jawohl, das ist zynisch, sich über so etwas zu freuen. Freuen werden sich die Arbeitgeber in der Industrie. Sie erhalten hochqualifizierte Fachkräfte, da Arbeitnehmer zunehmend nicht bereit sind unter schlechten Bedingungen im Kraftfahrzeughandwerk zu arbeiten. Panikmache? Bei weitem nicht. Sprechen sie einmal mit dem Personalchef von DAF in Holland. Im Fernsehen wurde darüber berichtet: Eine Agentur hat sich darauf spezialisiert Kfz-Mechaniker in Deutschland abzuwerben. Der Kommentar von betroffenen Kfz-Mechanikern: Nie wieder arbeiten im Kraftfahrzeughandwerk in Deutschland. Meine Meinung steht auch. Der demografische Wandel wird das Kraftfahrzeughandwerk einholen. Ohne Tarifverträge wird der heute schon regionale Fachkräftemangel sich bundesweit ausweiten. Zum Nachteil der Betriebe, der Arbeitnehmer, und einer ganzen Branche. Ohne Tarifverträge ist ein Irrweg, und kein Grund sich zu freuen. Helmut Hennecke, IG Metall


Knorr Wolfgang

26.05.2008 - 09:09 Uhr

Sehr geehrter Herr Brachat, ich schließe mich meinem Vorredner Herrn Hennecke an, habe aber noch einen Hinweis auf Ihren Vergleich mit China. In China gibt es auch noch die Todesstrafe, denken Sie darüber mal nach. Da wären Sie mit Ihren unqulifizierten Rundumschlägen wahrscheinlich gar nicht mehr am Leben. Noch ein Hinweis, wenn Sie gestern die Sendung von Anne Will gesehen haben, dann müssten Sie einsehen, dass mit Ihren Vorschlägen die Armut in Deutschland weiter steigen würden Wolfgang Knorr


Klaus de Nardo

26.05.2008 - 14:35 Uhr

Sehr geehrter Herr Brachat, langsam werden sie einfach nur noch peinlich [...]. Sie unterstützen mit ihrer Ideologie die Politik, die Menschen in Armut und Verzweiflung stürzt. Sie sollten sich einfach dafür schämen. Sicherlich gehören sie zu einer Schicht die sich eine warme Mahlzeit am Tag leisten kann, aber es gibt immer mehr Menschen, für die ist dank der von Ihnen unterstützen Politik eine warme Mahlzeit purer Luxus. Sie träumen von China Herr Brachat, sie werden lachen, ich auch. Denn dort gibt es bei Korruption und Bestechung die Todesstrafe. Hätte so manchem Großunternehmen viel Geld erspart und man hätte das Gesparte in faire Löhne stecken können. Auch würde ich wissen wollen wer denn die CGM und DHV finanziell unterstützt. Da sie keine Mitglieder haben könnte ich mir vorstellen, dass es die schwarzen Kohorten sind die diesen komischen Verein unterstützen und im Gegenzug Dankeschöntarifverträge bekommen. Vielleicht schreiben sie mal was dazu. Mit freundlichen Grüßen Klaus de Nardo GBR/KBR Vorsitzender und stolzer IG Metaller


J.F.(K.)

26.05.2008 - 16:55 Uhr

Tja, eine objektive journalistische Berichterstattung können wir von Herrn Brachat zum Thema Arbeitnehmerverbände wohl nicht mehr erwarten. Ihre sensationslustigen und BILDhaften Kommentare über Ihre Freunde bei der IGM wollte ich eigentlich nicht mehr weiter kommentieren. Aber Sie haben das Talent, dass Sie bei jedem Ihrer Kommentare noch eins draufsetzen. Jetzt sollen sich die Arbeitgeber bzw. Arbeitnehmer schon ein Beispiel an der chinesischen Vorgehensweise nehmen. Das dies natürlich in Ihrem Arbeitgeber-Club mit Begeisterung aufgenommen wird, ist keine sonderliche Verwunderung. Wie bereits Herr Hennecke treffend formulierte, müssen sich bereits qualifizierte Fachkräfte der Automobilindustrie weit unter Wert verkaufen um bei Tariffreien Arbeitgebern einen Job zu bekommen. Meine eigenen Erfahrungen in dieser Hinsicht habe ich an dieser Stelle bereits vorgetragen. Und ein Ende der nach unten offenen Lohnspirale bei tarifungebundenen Arbeitgebern ist meiner Ansicht nach nicht abzusehen. Ich bin froh, dass ich zum Herbst diesen Jahres den Absprung aus dieser Branche geschafft habe. Seit über 15 Jahren bin ich dabei und in den letzten 4 Jahren hat sich mein Gehalt quasi halbiert. Momentan arbeite ich 45-50 Stunden in der Woche für 1300 EUR brutto (das Ergebnis einer tarifungebundenheit des Arbeitgebers). Und das bei der folgenden Qualifikation: Automobilkaufmann, Kfz-Mechaniker, Kfz-Betriebswirt (BFC), Ausbilder (IHK). Qualifikation, Kompetenz und Berufserfahrung können oder vielmehr wollen nicht mehr bezahlt werden. Und damit schaufeln sich die ganzen kurzfristig denkenden Arbeitgeber ihr eigenes Grab. Denn nur zufriedene und sozial abgesicherte Arbeitnehmer mit einer beruflichen und persönlichen Zukunft leisten qualitativ hochwertige Arbeit und zeigen berufliches Engagement und bringen damit den Betrieb nach vorn und erhöhen somit auch die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung.


Klaus de Nardo

27.05.2008 - 12:37 Uhr

Sehr geehrter Herr Brachat, der Kommentar von J.F.(K.) muss Sie doch mit Stolz erfüllen. Da haben Sie doch einen hochqualifizierten Mitarbeiter wo Sie ihn haben wollen. Am Boden!! Und der arbeitet auch noch nach dem Renteneintrittsalter hinaus, denn bei einem Bruttogehalt von 1300,00 € Brutto wird er eine Rente erhalten die gerade die Energiekosten deckt. Also schuften bis der Tod uns scheidet. Ist doch klasse Herr Brachat, oder? Da geht für doch für Sie und vielen ihrer Kohorten das Herz auf. So Verhältnisse hatten wir schon einmal. Das war 1932 in der Weimarer Republik. Was dadurch in Deutschland entstanden ist darf sich nicht wiederholen. Aber Sie und ihre Kohorten mit ihrer teilweise menschenverachtenden Einstellung zu Arbeitnehmern bringt die Menschen dazu radikale Parteien zu wählen. Die ersten Tendenzen erkennt man ja schon. Sie können Stolz sein Herr Brachat, verdammt stolz! Mit freundlichen Grüßen Klaus de Nardo


Markus S.

27.05.2008 - 16:14 Uhr

Ich möchte J.F.(K.) hier nicht zu nahe treten, aber wer mit dieser Qualifikation nur 1.300€ Brutto verdient hat meines Erachtens auch selbst einiges falsch gemacht.


Klaus de Nardo

28.05.2008 - 09:02 Uhr

Lieber Markus S. dann kennen Sie die Verhältnisse im Osten von Deutschland nicht. Solche Arbeitsverträge sind dort die Regel, sonst gibt es keine Arbeit. Und dann gibt es noch eine Gewerkschaft DHV die im Verbund mit der CGM steht , eine Pseudogewerkschaft, die Tarifverträge unter den gesetzlichen Mindestlöhnen in vereinzelten Branchen abschließt. ( Siehe Report Mainz und Panorama ) Mit freundlichen Grüßen Klaus de Nardo


J.F.(K.)

29.05.2008 - 10:44 Uhr

Danke für ihren Kommentar Herr de Nardo. Wie Sie es schon treffend gesagt haben, bin ich damit leider kein Einzelfall. So werden viele in teure Weiterbildungen gelockt (Bsp. BFC) die viel Geld kosten, um danach billige aber qualifizierte Arbeitskräfte zu haben. Und dann heißt es, wir müssen erstmal sehen, wie es um die Arbeitskraft bestellt ist und dann wird irgendwann einmal das Gehalt erhöht. Aber diese Versprechen sind meist wertlos, wenn man sieht, wie die Chefetage in ihrem neuen Porsche pünktlich zum Feierabend vom Hof fährt. Genauso ergeht es auch vielen Uni-Absolventen, die sich nach ihrem Studium die Arbeitszeit mit kostenlosen Praktikas um die Ohren hauen müssen. Wenn ich denn noch solche Kommentare, wie von Herrn Marcus S. höre, kann ich wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln. Die Kunden verlangen immer mehr nach Premiumservice und hcohwertigerer Arbeit. Qualifizierte und kompetente Arbeitnehmer die mit Billiglöhnen abgespeist werden, wollen auf Dauer nicht mehr diese Höchstleistungen bringen und unqualifizierte Arbeitnehmer die sich mit weniger Lohn begnügen, können diese Leistungen nicht bringen. Wie bereits verlautet wurde, wird die Automobilbranche mittelfristig als Jobmotor gewaltig ins stottern kommen. Dann wollen wir mal hoffen, dass der Antriebsriemen nicht vollständig reißt.... „Der Mindestlohn, überhaupt die Forderung nach einem Mindestlohn ist im Prinzip ein Armutszeugnis für die Unternehmer, denn wenn ich als Unternehmer über einen Mindestlohn gezwungen werden muss, dem Mitarbeiter den gerechten Lohn zahlen zu müssen, dann habe ich Ihn ausgebeutet.“ (Zitat vom Trigema-Chef Wolfgang Grupp zum Thema Mindestlohn)


Detlef Lutz

17.07.2008 - 12:16 Uhr

Herr de Nardo ist auch an mich mit unflätigen Mails herangetreten. Was er nicht begreifen will ist, dass sein Club, die IG-metall, in einem 10 Jahre dauernden Prozeß versucht hatte, genau solche Vorwürfe in das Verfahren einzubringen und dann am 28.03.2007 beim Bundesarbeitsgericht kläglich gescheitert ist. Wer nun auf "Panorama" und "Report Mainz" abstellt, der müßte auch an die "Hitler-Tagebücher" im Stern denken, das wurde auch einmal als "Wahrheit" verkauft. Nun, Herr de Nardo und seine Freunde sollten ein altes arabisches Sprichwort kennen, das da sagt "Die Hunde bellen, doch die Karawane zieht weiter". Die CGM wird im Jahr 2009 einhundertzehn Jahre alt. Sie hat Verfolgung und Verbot durch die Nazis überstanden, sie wird auch die Verfolgung, die üblen Nachreden und den Hass eines de Nardo und seiner IGM-Freunde überstehen. Die haben es geschafft, dass der gewerkschaftliche Organisatonsgrad von 34 auf 17 Prozent gefallen ist und weiter fällt. Aber vielleicht merken die das gar nicht? Ach ja, die CGM finaziert sich nachweislich aus Beiträgen, nicht aus der Portokasse von VW, das sind andere!


Klaus de Nardo

22.08.2008 - 19:08 Uhr

Sehr geehrter Herr Lutz, ich hasse nicht die CGM und auch nicht Sie. Ich habe Ihnen nur gesagt, nachdem ich die Berichte im Fernsehen mit versteckter Kamera gesehen habe,dass die CGM nicht die Arbeitnehmer vertreten, sondern Erfüllungsgehilfen der Arbeitgeber sind. Solche Gewerkschaften sollten sich nicht Gewerkschaften nennen dürfen. Zum Mitgliederschwund der Gewerkschaften möchte ich mich wie folgt äußern. Die Volksparteien sind da genau so von betroffen wie Gewerkschaften. Die Jugend ist polit verdrossen. Die Menschen werden von der Politik ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Der Konsum der Verbraucher läßt grüßen. Bei Dumpinglöhnen in der heutigen Zeit,die sie mit zu verantworten haben,fällt es vielen Menschen schwer den monatlichen Beitrag aufbringen zu können.Auch das es immer weinger sozialvesicherungspflichte Arbeitnehmer gibt spielen dabei eine Rolle. Sagen sich bitte nicht das stimmt nicht. Die CGM wird dieses Problem bestimmt nicht haben, denn wenn man keine Mitglieder hat, kann man auch verlieren. Klaus de Nardo


F.L.

22.10.2008 - 11:53 Uhr

Sehr geehrter Herr Brachat, leider habe ich Ihren Artikel und auch die Kommentare hierzu jetzt erst gelesen. Als langjähriger Mitarbeiter in einem Autohaus stehen mir die Haare zu Berge. Leider mußten auch wir in unserem Betrieb uns mit der CGM beschäftigen. Das eine solche Gewerkschaft mich in Zukunft vertreten soll, läßt mich nicht mehr schlafen. Zum Thema China..... wenn dort doch alles so toll ist dann geben Sie dort doch auch eine Zeitschrift heraus. Mal sehen ob Sie in China auch solch spitze Kommentare ablassen dürfen. Mfg. F.L.


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