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48. Bundestagung des Kraftfahrzeuggewerbes: Zukunftsszenarien

12.09.2022 16:21 Uhr | Lesezeit: 4 min
Das Präsidium des Zentralverbandes Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) beantwortete die Fragen des Publikums (v.l.n.r.): Hauptgeschäftsführer Axel Koblitz, Vizepräsident Thomas Peckruhn, Präsident Jürgen Karpinski und Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün
© Foto: Doris Plate/AUTOHAUS

Agenturgeschäft, E-Fuels, Grenzen künstlicher Intelligenz, Azubigewinnung – das Themenspektrum der Bundestagung war breit gefächert. Und es gab Überraschungen.

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Eine langweilige Veranstaltung war die Bundestagung am Montag in Frankfurt mit Sicherheit nicht. Im Gegenteil: Neben der Rede von Bundesverkehrsminister Wissing, die bei den rund 350 Teilnehmerns sehr gut ankam, gab es weitere interessante Informationen und eine Überraschung.

Wer kann sich Auto noch leisten?

Die Überraschung zuerst: Jörg Ullrich, Ford Director Business Strategy, sagte im Rahmen der Diskussion über Agentursysteme einen Satz, der ein Raunen durch den Saal gehen ließen. Sinngemäß: "Es wird mehr Personen geben, die sich Autos nicht mehr leisten können und deswegen auf den Öffentlichen Personennahverkehr angewiesen sind."

Viele Hersteller sprechen derzeit über Höherpositionierung, unter anderem weil sich die Elektromobilität für Kleinfahrzeuge für sie nicht rechnet. Händler haben sich deshalb schon Gedanken darüber gemacht, ob sie noch Fahrzeuge für große Teile ihrer Klientel anbieten können. Aber das in dieser Deutlichkeit von einem Vertreter eines Volumenfabrikats zu hören, war dann doch eine Überraschung.

"Hunger-Provision" ist verboten

Im Rahmen der Diskussion über Agentursysteme war der Kernsatz von ZDK-Vorstandsmitglied Michael Ziegler: "Wir wollen das Gebrauchtwagen-Geschäft nicht abgeben." Ebenfalls bemerkenswert: Rechtsanwalt Uwe Brossette sprach darüber, dass eine "Hunger-Provision" im Agenturgeschäft verboten sei. Ob die vier Prozent, die derzeit von Volkswagen als Agenturprovision angeboten werden, schon eine solche ist, war nicht Thema der Runde. Anlässlich der Fragestunde des ZDK-Vorstands hatte Verbandspräsident Jürgen Karpinski aber schon klar Position bezogen: "Mit vier Prozent – wie von Volkswagen angeboten – kann es nur Kampf geben."


Deutsches Kfz-Gewerbe - Bundestagung 2022

Deutsches Kfz-Gewerbe - Bundestagung 2022 Bildergalerie

E-Fuels for Future

Die 48. Bundestagung des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes war nach drei Jahren Corona-Unterbrechung vom neuen Bundesinnungsmeister und ZDK-Vizepräsidenten Detlef Peter Grün eröffnet worden. Er wies unter anderem auf das Projekt "E-Fuels for Future" hin, mit dem der ZDK in Kooperation mit dem Uniti-Mineralölverband und dem ADAC einen mehrmonatigen Praxistest für den Betrieb eines Serien-Pkw mit E-Fuels durchgeführt hat. Die vergleichenden Messergebnisse (Betrieb mit fossilem Kraftstoff und E-Fuels) werden am 16. September auf dem ZDK-Stand in Halle 9.0/D62 auf der Automechanika bekanntgegeben. 

Autoberufe.de

Weitere Programmpunkte auf der Bundestagung waren der Kampf um kluge Köpfe, also die Nachwuchsgewinnung im Kfz-Gewerbe, unter anderem mit dem wichtigen Tipp, sich den Werkzeugkasten für Azubisuche auf autoberufe.de anzusehen. Der Beitrag "Potenzial und Grenzen künstlicher Intelligenz" von Henning Beck war nicht nur sehr unterhaltsam, sondern nahm auch die Angst, dass die menschliche Leistung komplett durch künstliche Intelligenz ersetzt werden könnte. Antriebskonzepte der Zukunft sowie der Blick eines Zukunftsforschers in die Lebenswelten im Jahr 2030 rundeten das Programm ab.


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KOMMENTARE


kristo

14.09.2022 - 11:07 Uhr

"E-Fuels for Future" ist ein Versuch den Verbrennungsmotor noch eine Verlängerung zu geben. Es wird spannend, ob die zu erwartenden Messergebnisse auch den äußerst niedrigen Wirkungsgrad der E-Fuels (< 15%) mit einbeziehen.


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