Ausgabe 05/2007: 487 Euro Plus

487 Euro PlusDie Gütegemeinschaft Geprüfter Automobil-Serviceberater hat eine Studie zur Rentabilität der Ausbildung zum Geprüften Automobil-Serviceberater (GASB) vorgelegt. Sie wurde an der Fachhochschule der Wirtschaft Bergisch Gladbach unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Bratzel erarbeitet. Die Studie hatte zum Ziel, Kosten und Nutzen der GASB-Ausbildung gegenüberzustellen. Der Nutzen wurde anhand der verkauften Werkstattstunden und der Umsätze im Teile- und Zubehörbereich ermittelt. Dazu hat man die Kennzahlen von 61 Serviceberatern vor und nach ihrer Ausbildung zum GASB verglichen und den Kennzahlen einer 120-köpfigen Kontrollgruppe ohne GASB-Ausbildung gegenübergestellt. Die Serviceberater mit GASB-Ausbildung konnten nach ihrer Zertifizierung den Verkauf von Arbeitsstunden und Umsatz bei Teilen und Zubehör steigern. Die Gruppe ohne GASB-Ausbildung kam zu schlechteren Ergebnissen. Der Studie zufolge erwirtschaftet ein Serviceberater mit GASB-Ausbildung monatlich 487 Euro mehr Gewinn als ein Kollege ohne die Qualifizierung. In Relation zu den Kosten von rund 7.500 Euro, die einem Betrieb für die Ausbildung entstehen, errechnet sich eine Amortisationszeit von 15,4 Monaten. Aufgrund mangelnder Datenbasis kann die Studie nicht als repräsentativ gelten, lässt aber durchaus Trendaussagen zu. khBosch will BeissbarthBosch hat seine Absicht bekundet, von der Beissbarth Automotive Group GmbH die Beissbarth GmbH (München) und die Sicam s.r.l., Correggio (Italien) zu übernehmen. Beide Unternehmen sollen in den Produktbereich Bosch Diagnostics des Bosch-Geschäftsbereichs Automotive Aftermarket integriert werden. Die gesamte Transaktion steht gegenwärtig noch unter dem Vorbehalt kartellbehördlicher Genehmigungen. Bosch verspricht sich durch den Kauf eine Stärkung des Werkstattausrüstungsgeschäftes bei Vertragswerkstätten. Interessant an Beissbarth und Sicam ist für Bosch vor allem die Kompetenz und Marktstellung der Münchner bei Fahrwerksvermessungssystemen und Reifenservicetechnik. Beissbarth und Sicam haben zusammen einen Umsatz von rund 90 Millionen Euro und beschäftigen rund 430 Mitarbeiter. Die bestehende Entwicklungskooperation von Bosch und Maha bleibt von der neuerlichen Entwicklung unberührt, könnte aber profitieren. BMW mit Start StopAb März bietet BMW alle 1er-Modelle mit Vierzylinder-Motor (118i, 118d, 120d) und Handschaltgetriebe serienmäßig mit einer Start-Stop-Funktion an. Das neue Feature ist Bestandteil mehrerer Maßnahmen (unter anderem Direkteinspritzung 2. Generation, bessere Aerodynamik, Gewichtsreduktion, Energiemanagement) zur Energiereduzierung im Rahmen von "BMW EfficientDynamics". Die Start-Stop-Funktion ist nur aktiv bei betriebswarmem Motor und einer Außentemperatur im Bereich von 3 °C bis 30 °C. Läuft die Klimaanlage, wurde die eingestellte Wunschtemperatur noch nicht erreicht, ist die Frontscheibe beschlagen, der Batteriezustand zu niedrig oder der Sicherheitsgurt gelöst, schaltet der Motor nicht ab. Ansonsten wird die Start-Stop-Funktion aktiv, sobald das Auto anhält, der Schalthebel in Leerlaufposition steht und die Kupplung nicht getreten ist. Bei Tritt aufs Kupplungspedal startet der Motor wieder. Der Anlasser und die Starterbatterie sind laut BMW speziell auf die Belastung durch zusätzliche Startvorgänge ausgelegt. Weiteres neues Ausstattungsmerkmal zur Spritersparnis im 1er ist eine Schaltpunktanzeige, die per Pfeil den idealen Zeitpunkt für einen Gangwechsel signalisiert. Als Ergebnis verspricht BMW im Schnitt einen Liter weniger Kraftstoff auf 100 Kilometer (bis zu 19 Prozent Verbrauchsreduzierung im EU-Verbrauchszyklus; fünf bis zehn Prozent Einsparung im Praxisverbrauch gegenüber dem Vorgänger). Schrittweise will man nun alle Vierzylindermotoren in Verbindung mit Handschaltgetriebe mit Start-Stop-Funktion ausrüsten.ServiceFokusNews aus demService-BereichBeigeschmackDass eine Ausbildung zum Geprüften Automobil Serviceberater (GASB) positive Effekte bewirken und am Ende mehr Geld in die Kasse der Betriebe spülen kann, ist fast zu erwarten. So ist das kürzlich präsentierte Ergebnis der Studie der Fachhochschule für Wirtschaft (Bergisch Gladbach) im Auftrag der Gütegemeinschaft geprüfter Automobil Serviceberater keine Überraschung. Fragwürdig sind aber einige Instrumente, mit denen den Studienergebnissen auf die Beine geholfen wurde. Weil nur wenige Betriebe ihre Daten für die Auswertung zur Verfügung stellen wollten, wurden die Untersuchungseinheiten zu großen Teilen von einigen OEM und Importeuren mit Hilfe des hauseigenen Controllingsystems durchgeführt. Das lässt Zweifel an der Objektivität aufkommen. Welche Zahlen wird man weitergeben, wo Importeure und OEM ein starkes Eigeninteresse haben, ihre Serviceberater zum GASB ausbilden zu lassen? Auch wenn die Studie laut Verfasser Trendaussagen zulässt – ein Beigeschmack bleibt. ts

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