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Antriebstechnik: Warum die PHEV (k)eine Zukunft haben

21.10.2022 10:42 Uhr | Lesezeit: 3 min
VW Passat GTE - klassischer Plug-in-Hybrid-Dienstwagen.
© Foto: Volkswagen AG

In den Flotten waren die Plug-in-Hybride über Jahre hinweg beliebt als Dienstwagen - in der nahen Zukunft wird wohl nur noch eine Fahrzeugklasse PHEV-relevant sein.

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Auf europäischer Ebene konnten die Plug-in-Hybride (PHEV) in den letzten Jahren stetig wachsen, doch in 2022 scheint nun ein Plateau erreicht zu sein. Der Marktanteil dieses Jahr liegt bis dato bei 8,4 Prozent und trifft somit den Wert in 2021 von 8,4 Prozent.

Diese Entwicklung erscheint auch schlüssig, da PHEV in erster Linie nur eine Brückentechnologie hin zu vollständiger Elektrifizierung darstellen. Aktuell macht die Entwicklung von vollelektrischen Fahrzeugen (BEV) in den Neuzulassungen deutliche Sprünge und gerät immer mehr in den Fokus der Hersteller und Kunden. Seit dem zweiten Quartal 2021 lag der Marktanteil von BEV jedes Vierteljahr höher als der der PHEV.

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Die Entwicklung muss allerdings auch regional betrachtet werden, da es auch Ausnahmen zur gesamteuropäischen Entwicklung gibt. So können PHEV überall dort noch wachsen, wo derzeitig keine ausreichende Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht und erfüllen somit als Brückentechnologie noch voll ihren Zweck. Spanien und Italien, sowie viele Länder in Osteuropa sind als Beispiele zu nennen.


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Besonders gut lief es für PHEV in den vergangenen Jahren im Flottenmarkt. Dort wurden volumenmäßig etwa doppelt so viele Fahrzeuge zugelassen als im Privatmarkt. Auch der Marktanteil war stellenweise dreifach so hoch.

Daneben gab es für Firmen häufig lukrative Steuervorteile in den einzelnen Ländern, welche eine PHEV-Anschaffung noch attraktiver machten als direkte Kaufprämien. In vielen Ländern hängt die Höhe der Firmenwagensteuer direkt vom CO2-Ausstoß ab, und hier kommen PHEV nur auf einen Bruchteil eines Verbrenners.

Senkungen der Förderungen machen PHEV unattraktiver

Diese Vorteile sorgten dafür, dass ein höherer Anschaffungspreis von PHEV gegenüber reinen Verbrennern kompensiert werden konnte. In vielen Ländern werden die Begünstigungen für PHEV nun aber zurückgenommen.

Kürzlich erst hatte das deutsche Wirtschaftsministerium verkündet, dass Plug-ins ab 2023 nicht mehr förderfähig sein werden. Dasselbe gilt für den drittgrößten Automobilmarkt in Europa, nämlich für Frankreich. Auch dort werden PHEV ab 2023 nicht mehr beim Kauf bezuschusst. Diese Einschnitte werden dafür sorgen, dass diese Autos besonders für Firmen unattraktiver werden und an Neuzulassungen verlieren.


Masterplan Ladeinfrastruktur II - Beschlüsse

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Ein Blick in den "Dataforce Model Lifecycle Calendar" gibt einen interessanten Ausblick auf die Modellpläne der Hersteller. In den Jahren 2023 bis 2025 werden insgesamt rund 160 neue BEV auf den Markt kommen, darunter völlig neue Fahrzeuge oder vollelektrische Varianten laufender Modelle. Bei den PHEV beläuft sich diese Zahl nur auf rund 50 Stück. Darunter sind bereits zusätzlich Modellwechsel bestehender Generationen mitinbegriffen. Komplett neue PHEV-Modelle bleiben rar.

Das Fehlen an neuen PHEV-Modellen wird einen signifikanten Einfluss auf die Neuzulassungen der Kraftstoffart haben. Käufer bevorzugen in der Regel neue Fahrzeuge, die Technologie am Puls der Zeit an Bord haben. All das wird es für PHEV in der Zukunft nicht mehr in ausreichendem Maß geben und das Angebot wird beschränkt sein.

Aus Herstellersicht führt die steigende Nachfrage nach BEV auch dazu, dass immer weniger PHEV gebraucht werden, um die CO2-Ziele der EU zu erfüllen. Dazu kommt das Risiko, dass Brüssel den CO2-Ausstoß der PHEV neu bewerten könnte, da immer mehr Studien die niedrigen Werte im Alltag in Frage stellen.


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PHEV konnten in der Vergangenheit vor allem dadurch überzeugen, dass man bei ihnen keine Sorgen um die Reichweite machen musste. Schaut man aber auf größere Modelle, kommen mittlere bis große BEs wie etwa das Tesla Model Y oder der Kia EV 6 inzwischen auf ähnliche Reichweiten. Ebenfalls werden die Ladepausen kürzer - und die Infrastruktur an Schnellladern besser.

Damit verlagert sich PHEV zu kleineren Fahrzeugklassen, für die es aktuell noch kaum konkurrenzfähige vollelektrische Alternativen gibt. Hier haben PHEV also noch die Nase vorn. Das wird sich aber voraussichtlich ab 2024/25 ändern, wenn Hersteller volumenstarke Klein- und Kompaktwagen auf den Markt bringen werden, die vergleichbare Reichweiten haben. Hier zählt beispielsweise der VW ID.2. Spätestens dann sind die Tage der PHEV gezählt.

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