Ausgabe 07/2013: Autofokus

AutofokusAutohaus Brüggemann – In der neuen Ausstellungshalle 3 in Rheine soll nichts vom Fahrzeugangebot ablenken. von Christian Frederik MertenRund 280 Fahrzeuge auf 127 mal 48 Metern: Das sind die Fakten der neuen Ausstellungshalle 3 des Autohauses Brüggemann in Rheine-Mesum. Auf insgesamt 5.500 Quadratmetern finden die Kunden, was das automobile Herz begehrt: vor allem hochwertige junge Gebrauchtwagen – das Kerngeschäft des Autohauses Brüggemann –, aber auch Neuwagen. Denn zur Abrundung des Gebrauchtwagengeschäfts vertritt Brüggemann die Marken Chevrolet, Kia und Nissan, zudem existiert ein Ford-Servicevertrag.Die neue Halle ist hell, freundlich, einladend, aber auf das Wesentliche reduziert. „Wir bauen keine Paläste“, sagt Brüggemann-Geschäftsführer Christoph Grafmüller. „Wir bauen für das Produkt.“ Das unterstreicht auch Architekt und Generalplaner Wilhelm Bökenkamp, Inhaber des ausführenden Architekturbüros Planungsgruppe Mesum: „Alle konstruktiven Details sind architektonisch transparent ausgelegt. So wird Technik und Konstruktion sichtbar gemacht.“ Der Hallencharakter lenke nicht vom hochtechnischen Produkt Auto ab, sondern unterstützt aus Bökenkamps Sicht die Präsentation der jungen Gebrauchten sowie der Neuwagen optimal. Werner Limbers von der Planungsgruppe Mesum bezeichnet die realisierte Lösung als Marktplatzkonzept.Fünf Monate BauzeitWie alle Brüggemann-Ausstellungshallen beherbergt auch das neue Gebäude die Endkundenangebote, die 40 Prozent des Gesamtgeschäftes ausmachen. Insgesamt 2,8 Millionen Euro investierte Brüggemann in die neue Immobilie, das ergibt einen Quadratmeterpreis von unter 500 Euro. Drei bis vier Monate nach Planungsbeginn begann im März letzten Jahres der Abriss der bestehenden Ausstellungsgebäude, die eigentliche Bauphase erstreckte sich über fünf Monate. Bereits im September erfolgte die Übergabe. Neben der reinen Fahrzeugausstellung entstanden ein modernes Auslieferungszentrum sowie ein Fahrzeugbewertungszentrum, das auf Transparenz setzt – denn der Kunde ist hier eingeladen, der Bewertung seines Fahrzeugs persönlich beizuwohnen.Wilhelm Bökenkamp ist ein Punkt besonders wichtig: Die freitragende Halle verzichtet innen auf Stützen, und die Deckenkonstruktion ist – frei von vielfach üblichen Verkleidungen – „filigran und technisch ansprechend“ gestaltet. Ein aus dem hochwertigen Industriebau adaptiertes Konzept, das neben hoher Effizienz eben auch eine besonders hohe Variabilität bietet. Darauf legt Christoph Grafmüller besonderen Wert: „Das Angebot bestimmt unsere Fahrzeugpräsentation. Und die können wir so schnell, flexibel und individuell anpassen.“ Diese Flexibilität spielt im Autohaus Brüggemann auch deshalb eine große Rolle, weil die Fahrzeuge strikt nach Marken getrennt ausgestellt werden, sich die Markenschwerpunkte je nach Angebotslage aber immer wieder verändern.Generell hält Bökenkamp übertriebene Herstellerstandards für überzogen und am Verbrauchermarkt vorbeientwickelt: „Damit locken Sie keinen Kunden. Das Produkt muss in seiner Gesamtheit und seiner Präsentation überzeugen – ohne Effekthascherei.“ Für ihn gilt vielmehr: „Sie müssen preisbewusst bauen. Bauvorhaben dürfen sich nicht negativ auf die Rendite auswirken.“ Alles natürlich unter der Maßgabe einer angenehmen, kundenfreundlichen Atmosphäre: „Die haben wir hier erreicht.“ Für Christoph Grafmüller sind das entscheidende Punkte: „Die Marke Brüggemann steht im Mittelpunkt. Und Brüggemann will den Kunden Wertschätzung entgegenbringen.“ Und zwar allen Kunden, „gerade den preisbewussten Kunden mit definiertem Budget.“ Das ist auch ein Grund dafür, weshalb das Autohaus Brüggemann nahezu sein gesamtes Gebrauchtwagenangebot in Hallen ausstellt und nicht draußen, wo die Interessenten Wind und Wetter ausgesetzt sind.Produkt und MenschDrinnen können sich die Kunden dagegen in Ruhe nach ihrem neuen Auto umschauen. Auch wenn Brüggemann, wie Grafmüller sagt, die Hallen „nicht auf 20 Grad aufheizt“. Damit setzt das Autohaus bei der Energieeffizienz ganz vorne an – und kann auf die Nutzung teurer Energiespartechnologie verzichten. Hierzu sagt Wilhelm Bökenkamp: „Man muss das machen, was nötig und sinnvoll ist.“ Heißt im Klartext: Auch Energieeffizienzmaßnahmen müssen sich an ihrer Rentabilität messen lassen. „Wir haben die energiespezifische Amortisierung ganzheitlich untersucht und kalkuliert. Die Ergebnisse führten zum jetzigen Energiekonzept.“ Das beinhaltet Standards wie eine Heizung mit optimierter Wärmeausbeute oder eine wärmedämmende Fassade, aber eben keine teureren Investitionen wie ein Blockheizkraftwerk oder Brennstoffzellen. „Diese Einbauten waren hier klar nicht angezeigt.“Insgesamt konzentriert sich das Autohaus Brüggemann so auch in seiner neuen Ausstellungshalle 3 auf das Wesentliche: nämlich auf das Produkt Automobil und auf den Menschen. Denn nur so lässt sich aus Sicht Christoph Grafmüllers und seiner Projektpartner auch in Zukunft die Renditesituation im Automobilhandel nachhaltig sicherstellen und positiv beeinflussen. ■Lesen SIe hier...... weshalb sich die neue Ausstellungshalle 3 des Autohauses Brüggemann in Rheine-Mesum auf das Wesentliche konzentriert.Kurzfassung1. Das Autohaus Brüggemann stellt auch in seiner neuesten Ausstellungshalle das Produkt in den Fokus der Architektur.2. In der 5.500 Quadratmeter großen Halle finden bis zu 280 Fahrzeuge Platz.3. Die Planungsgruppe Mesum realisierte als Generalplaner einen Quadratmeterpreis von unter 500 Euro.Kenndaten des BetriebsAutohaus Brüggemann, RheineUmbau/ErweiterungAusstellungshalle 3Bauzeit: 03/2012 bis 09/2012Planung und Ausführung: Planungsgruppe Mesum, Rheine, mit ansässigen Handwerks-betriebenFlächengrößenGrundstück: ca. 185.000 m2Überbaute Grundstücks- ca. 36.000 m2fläche gesamt: Überbaute Grundstücks- ca. 5.500 m2fläche Halle 3: Kosten der neuen Halle 3 (ohne MwSt.)Grundstück (erschlossen): VorhandenReine Baukosten inkl. 2.800.000 €Büroeinrichtung: Funktionsflächen (gesamt)Hallenfläche NW: ca. 3.000 m2Hallenfläche GW: ca. 22.000 m2Fläche mechanische Werkstatt: ca. 2.000 m2Fläche Karosseriewerkstatt + ca. 2.500 m2Lackiererei: KennzahlenMitarbeiter gesamt (davon Azubis): 238 (21)Mechanische Werkstattarbeitsplätze: 20Karosseriearbeitsplätze: 6Lackierarbeitsplätze: 8

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