Ausbildung: Automobilwirtschaftliche Studiengänge in Deutschland

Wer zum Wintersemester 2016 (Vorlesungsbeginn 6. Oktober) ein Studium aufnehmen möchte, musste sich bis zum 15. Juli 2016, vor allem bei zulassungsbeschränkten Studiengängen, beworben haben. Die Zulassung erfolgt bei beschränktem Zugang nach Numerus Clausus (NC), i. d. R. nach Abiturnoten. Wer ob eines Studienplatzes sichergehen möchte, schickt mehrere Bewerbungen an verschiedene Hochschulen oder Unis los. Wir unterstellen hier, Automobilwirtschaft sei das Wunschstudium. Und da gilt es nun, die diversen Angebote inhaltlich zu vergleichen. Man wird feststellen, Automobilwirtschaft ist nicht gleich Automobilwirtschaft. Bei den einen besteht eine technische Nähe (TU München, Landshut, Esslingen), bei den anderen internationale Aspekte, bei Dritten besonderer Automobilhandelsbezug (Geislingen, Mannheim), bei anderen wiederum der besondere Bezug zwischen Theorie und Praxis (Duale Hochschule). Manche Studiosi bevorzugen erst einen breit ausgerichteten allgemeinwirtschaftlichen Bachelor (sieben Semester, inkl. einem Semester Praktikum) und spezialisieren sich erst später im dreisemestrigen Masterstudiengang auf Automobilwirtschaft. Aus dem klassischen Grundaufbau für Automobilwirtschaft (Abb. 1) wird ersichtlich, dass sowohl der Bachelor als auch der Master berufsbegleitend erworben werden können. Lebenszäsur Mit dem Studium beginnt eine Lebenszäsur. Man legt sich auf seine persönlichen Interessen fest. Man spezialisiert sich. Zentrale Frage: Entspricht die gewählte Richtung auch den eigenen Stärken? Im ersten Studienjahr gibt es trotz Zulassungsbeschränkungen immer noch 20 Prozent Abbrecher. Deshalb ist vor Studienbeginn über die Zentrale der einzelnen Hochschule bzw. über deren Fachschaft der Studiengänge eine Studienberatung sehr sinnvoll. Man findet die Anschriften dafür über die sozialen Netzwerke. Schauen Sie auch mal auf der Website www.hochschulkompass.de, was die deutschen Hochschulrektoren in Sachen Studium empfehlen. Dort werden u. a. die verschiedenen Studienvarianten erläutert: .Studieren ohne Abi - Duales Studium - Auslandskooperationen - Studienbeiträge und Studienfinanzierung u. a. Natürlich spielt auch die Studienstadt mit Kneipen, Museen, Kinos, Konzerten, Clubs und Sportmöglichkeiten für die Wahl des Studienortes eine Rolle. Das soll nicht heißen, dass sich der Fokus vom Lernen aufs wahre Stadtleben verschieben müsste. Dennoch, der neue Alltag ist ein Faktor, möglicherweise auch für Praktika wie ein Wirken als Werksstudent(in). Viele Hochschulen sehen ein Praktikum für ein Semester vor. Erfreulich, dass hier bis zu 30 Prozent der Studenten eine internationale Ausrichtung wählen. Hierzu haben verschiedene Hochschulen bereits internationale Kooperationen aufgebaut. Einen besonderen Blick sollte man auf die Vernetzung der Hochschule mit der Wirtschaft werfen. Welche Autoritäten der Wirtschaft gehen an der jeweiligen Hochschule regelmäßig ein und aus. Die "weichen Faktoren" sind also allesamt nicht ohne. Automobile Studienorte Wer www.studis-online.de im Netz eingibt, erhält Auskunft für automobile Studienhochschulen. Das sind aber nicht alle Studienstädte. Als weitere Institutionen wäre hier die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit ihren Standorten in Mannheim (www.dhbw-mannheim.de) und Stuttgart (www.dhbw-Stuttgart.de/handwerk) zu erwähnen. Ein weiterer Standort ist die Hochschule Ostfalia, Hochschule für angewandte Wissenschaften mit Campus in Wolfsburg. Wer bei Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer studieren möchte, muss sich an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der Universität Duisburg-Essen anmelden. BFC Northeim Die Branche selbst, der ZDK als Träger, verfügt außerdem über eine eigene Spezies, das ist die Bundesfachakademie für Betriebswirtschaft im Kfz-Gewerbe (BFC) in Northeim. Dort wird im Studium von August bis Ende Juni des Folgejahrs eine starke Dominanz auf Praxis gelegt. Voraussetzung für das Studium ist eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung im Kfz-Gewerbe oder eine gewerblich-technische Ausbildung oder die Kfz-Meisterprüfung. Details unter www.bfc.de. Anmerkungen Das Beste, was Eltern Kindern mitgeben können, ist eine gute Ausbildung. Man mag der überbordenden Akademisierung kritisch gegenüberstehen. Die vereinheitlichte europäische Bachelorausbildung berücksichtigt, dass heute junge Menschen aufgrund der rasanten Wissenszuwächse, aufgrund der komplizierter werdenden Welt eine bessere und breitere Ausbildung brauchen. Man wird in drei Studienjahren - auch für sich selbst - mehr an Erkenntnissen ziehen als in einem Jahr Studiendauer. Wissen, Wollen und Können sind die Treiber des Ganzen. Es gibt Absolventen mit guten Zäsuren in Sachen Wissen. Das ist aber nicht damit gleichzusetzen, ob jemand auch etwas kann. Das macht die Praxis aus. Wer vor Studienbeginn praktische Erfahrungen besitzt - eine Lehre zum Beispiel -, wird sein Studium mit größerem Tiefgang angehen. Er stellt andere Fragen, argumentiert aus einem anderen Bewusstsein heraus. Das Wichtigste bleibt allerdings das Wollen. Wer will, wird immer tief pflügen! Kurzfassung Die Entscheidung für ein Studium bedeutet eine wichtige Weichenstellung für das Leben. Möchte man eine technische Ausrichtung? Sind einem internationale Aspekte wichtig? Sucht man die Nähe zur Industrie, zum Handel? Welche Vorqualifikation ist vorhanden?

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