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Autosalon Genf: Opel-Gewinn in weiter Ferne

06.03.2012 09:20 Uhr
Autosalon Genf: Opel-Gewinn in weiter Ferne
Opel-Chef Stracke: "Die Kernfrage wird sein, wie sich der europäische Markt entwickelt."
© Foto: Auto-Medienportal.Net/Manfred Zimmermann

Die Schuldenkrise in Europa macht den Rüsselsheimern mangels anderer Absatzmärkte schwer zu schaffen. Das Management glaubt deshalb nicht an eine schnelle Rückkehr in die schwarzen Zahlen.

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Bei Opel herrscht angesichts des schwachen Automarkts in Europa kaum Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Angesichts der Eurokrise sei es nicht möglich, die Entwicklung vorherzusagen, sagte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke am Dienstag auf dem Genfer Autosalon. "Die Kernfrage wird sein, wie sich der Markt entwickelt." Immerhin hoffe er, die Verkaufszahlen zu halten. "Wenn der Markt weiter absackt, dann wird es nicht möglich sein, das Volumen zu halten", sagte Stracke. "Die Eurokrise wird es weisen." Die Schuldenkrise macht Opel mangels anderer Absatzmärkte besonders zu schaffen. "Dieser Realität müssen wir uns stellen."

Zum Stand der Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen neuen Sparplan machte Stracke keine Angaben. Opel sei ständig im Gespräch mit den Sozialpartnern, schnell werde es aber nicht gehen. "Ich denke realistisch gesehen, wird das noch zwei bis drei Monate dauern", sagte Stracke. Bisher schließt eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bis 2014 aus. "Wir halten uns an Verträge", betonte Stracke.

General Motors (GM) hatte bereits angekündigt, dass die deutsche Tochter weiter sparen muss – und dabei auch aggressiv vorgehen müsse. IG Metall-Bezirksleiter und Opel-Aufsichtratsmitglied Armin Schild betonte in Frankfurt, dass den sinkenden Verkaufszahlen nicht weiter hinterhergespart werden dürfe. Man werde eine derartige Abwärtsstrategie von GM nicht mit weiteren Sparbeiträgen der Arbeitnehmer finanzieren und zudem keine Werksschließungen akzeptieren. Opel habe bereits die niedrigsten Lohnkosten in der deutschen Automobilindustrie, sagte Schild. "Opel hat kein Lohnkostenproblem, sondern Absatz- und Umsatzprobleme."

Opel hat sich für GM in den vergangenen Jahren zu einem Dauerverlustbringer entwickelt. Die Amerikaner verloren mit ihrem Europa-Geschäft operativ 573 Millionen Euro. Wann die Opel-Zahlen wieder schwarz werden sollen, wollte Stracke weiter nicht vorhersagen.

"Wir wollen wieder angreifen"

Entlastung erhofft sich der Manager von der Allianz zwischen GM und PSA Peugeot Citroën. "Wir sehen da viele Sparmöglichkeiten", so der Manager. Opel könne mit den Franzosen bei der Fahrzeugarchitektur und der Entwicklung zusammenarbeiten, vor allem aber beim Einkauf. "Ich erwarte mir mehr Modelle in kürzerer Zeit", sagte Stracke.

Die Allianz zwischen GM und PSA soll in den kommenden Jahren beiden Konzernen helfen, Milliarden einzusparen. Opel wolle aber bereits in diesem Jahr mit neuen Modellen wieder Marktanteile zurückerobern. "Wir wollen wieder angreifen", sagte Stracke. Er wisse, dass Opel die Wende trotz aller Probleme schaffen müsse. "Kein Unternehmen kann dauerhafte Verluste schreiben." (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

06.03.2012 - 21:24 Uhr

Angreifen klingt schon einmal gut...; bitte wie + wo? "Hinterhersparen bringt nichts", so weit ist auch alles klar..., Generelle Sparsamkeit (Einsparmöglichkeiten stets im Blickwinkel zu haben), anstelle von Verschwendung ist durchaus auch eine wichtige Unternehmenskultur und ist ein Selbstverständnis, also nix Neues. Aber: - schon wieder präsentiert sich Opel, als "sterbender Schwan" im aufgewühlten Gewässer. - der Ampera wird mit angezogener Handbremse vermarktet - (GM-Konsequenz..., obwohl dieses Auto für heutige Gegebenheiten scheinbar gut alltagstauglich ist) - vor nicht einmal einem Jahr (August 2011) sah Herr Stracke für 2012 eine schwarze -Null - und mehr, für Opel (Gewinnzone war spruchreif); ein derartiger operativer Verlust, wie er sich wenig später zeigte, entsteht so einfach mal eben unbemerkt? -ohne Vorwarnung? Welche Zahlen kursieren innerhalb von Opel/GM und wie entstanden diese, so dass Herr Stracke damals himmelhoch jauchsend jubelte und heute nicht einmal einen gesunden Optimismus versprühen kann? - Opel "muß" (warum nicht "wird") die Wende schaffen? - PSA + Opel bauen Autos in einer sehr ähnlichen Produkt u. Preisklasse und werden sich in einem relativ engen Markt unter der "Schirmherrschaft" von GM eher gegenseitig das Leben schwer machen... Herr Stracke sollte Vertrauen in die Marke Opel vermitteln, aufbauen und nicht "zwischen den Zeilen" ein mögliches Scheitern kommunizie- ren. Viele neue Modelle in kürzerer Zeit? In einem begrenzten Markt sollen die Entwicklungs-/Vermarktungskosten, die für die zukünftige Modellvielfalt erforderlich werden, einfacher zu vereinnahmen sein, wenn es bereits bei der heutigen umfangreichen Auswahl nicht möglich ist???? Erst wenn GM den "Opelanern" den asiatischen Markt "wohlwollend" erlaubt, könnte ein Licht am Ende des Tunnels entstehen. Es braucht nicht mehr Modelle mit einem gewissen "Ramsch-Status" sondern einen gepflegten Imageaufbau, die Wertigkeit betreffend.


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