Das Autohaus von ZDK-Vizepräsident Hanns-Peter Eger, BMW-Kocher in Heidelberg, ist zahlungsunfähig. "Wir befinden uns im vorläufigen Insolvenzverfahren", bestätigte Eger heute gegenüber AUTOHAUS Online. BMW habe die Verträge fristlos gekündigt. Die Geschäfte einschließlich des Neuwagenverkaufs würden aber in vollem Umfang weitergeführt, betonte Insolvenzverwalter Jobst Wellensiek. Die Löhne der 80 betroffenen Mitarbeiter seien auf drei Monate gesichert. "Wir prüfen alle Optionen, suchen aber vorrangig nach einem seriösen Geldgeber, der den Betrieb übernehmen will", sagte Wellensiek. Auch die BMW Group wolle den Standort halten. Mit BMW-Kocher geht ein Traditionsbetrieb in die Insolvenz, der als Familienunternehmen in der vierten Generation betrieben wird. Im vergangenen Jahr erlöste das Haus mit 1.600 Neu- und Gebrauchtwagen-Verkäufen 38 Mio. Euro Umsatz. Auf die Gründe für die Insolvenz angesprochen, zeigte sich Eger tief enttäuscht über das Verhalten seiner Hausbank. "Trotz jahrzehntelanger guter geschäftlicher Beziehungen kündigte man uns innerhalb von drei Stunden die Kreditlinie um die Hälfte und verlangte anschließend privates Vermögen meiner Familie, um die Sicherungslücke zu stopfen. An diesem Punkt haben wir die Notbremse gezogen", sagte er. Aus dem BMW-Geschäft möchte sich Eger, der auch noch einen nicht von der Insolvenz betroffenen Land Rover-Betrieb in Heidelberg besitzt, zurückziehen. Vorher will er jedoch noch für seine Mitarbeiter das Bestmögliche erreichen. "Unsere Schulden sind nicht besonders hoch", sagte er. Er sei deshalb optimistisch, dass ein neuer Geldgeber gefunden werden könne. "Es gibt mehrere Interessenten und wir reden mit jedem", so Eger. Die Wurzeln von BMW-Kocher reichen zurück bis ins Jahr 1923. Hanns-Peter Eger ist seit 1968 aktiv im Geschäft. Er wurde 2003 für sein ehrenamtliches Engagement in der Kfz-Branche mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Unternehmer ist zudem seit Jahren Präsident des Verbandes der europäischen BMW-Händler. (Peter Gaide)
BMW-Kocher ist zahlungsunfähig
Autohaus von ZDK-Vizepräsident Hanns-Peter Eger in schwerer Krise / Geschäfte laufen weiter / Geldgeber gesucht