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Digitaler Auto-Vertrieb: "Maximum an Veränderungsbereitschaft"

02.06.2017 11:21 Uhr
Digitaler Auto-Vertrieb: "Maximum an Veränderungsbereitschaft"
Walter Missing: Verständnis für Sorgen der Autohändler
© Foto: Missing Management

Das digitale Zeitalter lässt in der Kfz-Branche keinen Stein auf dem anderen – davon ist Walter Missing überzeugt. Zu den aktuellen Entwicklungen bei VW/Audi hat der Vertriebsexperte eine klare Meinung.

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Branchenkenner Walter Missing hat die Autohäuser aufgefordert, sich stärker mit den Folgen der Digitalisierung auseinanderzusetzen. "Fakt ist: Die Digitalisierung macht vor dem Automobilhandel nicht Halt und wird auch dort zu grundsätzlichen Veränderungen führen", sagte Missing im Gespräch mit AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel. "Sie hat zwei Ausprägungen für die Händler: Zum einen verspricht sie ein Höchstmaß an neuem Geschäft, zum anderen verlangt sie ein Maximum an Veränderungsbereitschaft." Er könne deshalb Kfz-Unternehmer verstehen, die sich über ihre Zukunft Sorgen machten.

Mit kleinen Anpassungsmaßnahmen am bestehenden Geschäftsmodell sei es nicht getan, betonte Missing auch mit Blick auf die aktuelle Kontroverse bei Audi rund um neue Händler- und Serviceverträge. "Aus den bisher bekannt gewordenen Ansätzen von Audi lässt sich noch kein grundsätzlich neues Geschäftsmodell ableiten." Wie berichtet, will der Ingolstädter Hersteller unter anderem das Agentursystem auf alle Verkäufe an gewerbliche Kunden ausweiten und den Direktverkauf über das Internet stärken. Dies mache Rivale Mercedes-Benz bereits seit Jahren – "im besten Einvernehmen mit seinen Vertriebspartnern", erklärte Missing. Wirklich neu bei Audi sei die geplante Nutzung der Fahrzeugdaten für Dienstleistungsangebote direkt an die Kunden.

Nach Ansicht des Experten wird sich die Vertriebslandschaft in zehn Jahren grundlegend gewandelt haben: "Weniger, dafür größere Händler, neue Vertriebsformate mit veränderten Arbeitsschwerpunkten und Dienstleistungen sowie nicht zuletzt signifikant veränderte Prozesse im Zusammenwirken von Herstellern und Händlern." Hemmende Schnittstellen in der Prozesskette zwischen Hersteller, Händler und Kunden müssten für eine erfolgreiche digitale Transformation beseitigt werden. "Die Zukunft gehört der Multi-Kanal-Präsenz", unterstrich Missing. (AH)

Das komplette Interview mit Walter Missing lesen Sie ab 11. Juni in AUTOHAUS 11/2017. In der neuen Ausgabe kommt auch Dirk Weddigen von Knapp ausführlich zu Wort. Der Vorsitzende des Volkswagen und Audi Partnerverbands macht im Gespräch mit Redakteurin Doris Plate die Standpunkte des Handels klar. Wie Sie die Fachzeitschrift AUTOHAUS lesen können, erfahren Sie im neuen Abo-Angebot AUTOHAUS next

Mehr zu dem Thema Geschäftsmodell Automobilhandel finden Sie im entsprechenden Online-Dossier.

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KOMMENTARE


HP Autohausconsulting

03.06.2017 - 00:32 Uhr

Alles was digitalisiert oder virtualisiert werden kann, wird digitalisiert und virtualisiert werden. Das war lange ein Diskussionsthema in unserer Branche, ist aber mittlerweile unstrittig. Die Frage ist einfach, ob unsere Branche schnell genug umsetzen kann. Der derzeit größte Anbieter von Fahrdienstleistungen besitzt kein einziges Taxi, der derzeit größte Anbieter von Übernachtungsmöglichkeiten besitzt kein einziges Hotel! Wenn der Handel nicht schnell genug reagiert, wird uns ähnliches passieren. Wie weit der Weg noch ist, der vor uns liegt, zeigt uns die durchschnittliche Fotoqualität und die Freitextnutzung in Gebrauchtwagenbörsen. Daran kann man gut erkennen, welchen Stellenwert selbst einfache Digitalisierungsprozesse im Autohaus haben. Von der deutlich größeren Komplexität der Digitalisierung der Kundendaten und der Kommunikationskanäle einmal ganz zu schweigen. Sich mit der Digitalisierung stärker auseinander zu setzen - wie Herr Missing fordert - ist ein Gebot der Stunde nicht der nächsten Jahre.


dongo

07.06.2017 - 11:40 Uhr

sicher ist, dass der winter mehr kälte bringen wird als der sommer...wir sollten uns darauf einstellen...


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