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Ernst + König startet in Lörrach: "Hyundai ergänzt unser Portfolio sehr gut"

11.07.2023 16:18 Uhr | Lesezeit: 5 min
Neuer Ernst + Koenig-Betrieb in Lörrach
Der neue Ernst + König-Betrieb in Lörrach nimmt Gestalt an. Geschäftsführer Sigfried Ernst erklärt die Integration.
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Der große Ford-Händler integriert mit Hyundai erstmals eine Zweitmarke. AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat sprach mit den Geschäftsführern Sigfried Ernst und Peter König über die Expansion im Dreiländereck.

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Die Ernst + König Gruppe (Freiburg) hat zum 1. Juli 2023 das traditionsreiche Autohaus Haberbusch (Opel/Hyundai) am Standort Lörrach (49.000 Einwohner) mit allen Mitarbeitern übernommen. Damit erweitert der bisherige Ford-Exklusivhändler sein Fahrzeugangebot um die Marke Hyundai. Das Unternehmen ist im Landkreis Lörrach bereits mit Betrieben in Weil-Haltingen und Schopfheim vertreten. AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat war live vor Ort und sprach über den Neustart mit den Geschäftsführern Sigfried Ernst und Peter König.

Asset Deal

AH: Wo sind die besonderen Schwerpunkte für Sie bei einer Firmenübernahme zu setzen?

Siegfried Ernst: Wir legen dabei besonderen Wert auf einen Asset-Deal. Wir kaufen also die Immobilien, das Inventar, die Warenbestände. Wir übernehmen die Mitarbeiter, aber auch wichtige bestehende Verträge, die wir vorab prüfen. Wir stellen dann machbare Bedingungen zusammen und formulieren diese für die Vertragsverhandlung vor.

Ernst + König übernimmt Autohaus Haberbusch
V.l.n.r.: Peter König (Ernst + König), Lieven van der Hoofd (Haberbusch GmbH), Dirk Zimmermann, Kevin Ernst, Siegfried Ernst, Martin Ernst (alle Ernst + König)
© Foto: Ernst + König GmbH

Zweitmarke Hyundai

AH: Sie gehören zu den zehn größten Ford-Händlern in Deutschland. Wie kam es zur Übernahme der Marke Hyundai?

S. Ernst: Wir sind schon immer exklusiver und erfolgreicher Ford-Händler gewesen. Die Wahl für die Marke Hyundai hat nun mehrere Väter. Dieses neue Objekt hier in Lörrach hatte aus alter Tradition Opel und als Zweitmarke bereits Hyundai. Wir haben diesen Betrieb übernommen mit der Absicht Ford in Lörrach mit einzuführen und hatten nun zugleich die Möglichkeit, den Hyundai-Vertrag zu erhalten und das zusätzlich auch an anderen Standorten unseres Unternehmens.

Hyundai ergänzt unser Portfolio sehr gut. Ford ist ganz stark im Bereich Nutzfahrzeuge – und da wollen wir uns erweitern und verstärken. In der Werkstatt haben wir die dazu erforderlich Hebebühnen über sechs Tonnen aktuell eingebaut. Mit Hyundai können wir aufgrund deren Technologieoffenheit Kunden auch mit Fahrzeugen bedienen, die noch kein E-Fahrzeug wollen bzw. einen Kleinwagen bevorzugen, die Ford nicht mehr liefert.

Neustart

AH: Sie sind seit 1. Juli hier in Lörrach aktiv tätig. Wie geht man das an, wenn Breisgauer sich im Wiesental breit machen?

S. Ernst: Mit Demut. Hinter dem Traditionshaus Haberbusch steht ein Autohaus mit einer verwurzelten 100-jährigen Geschichte. Voran stand für uns eine Mitarbeiterversammlung. Davor fand mit jedem Mitarbeiter ein Einzelgespräch statt. Es muss jeder Mitarbeiter wissen, dass er mit uns eine Zukunftsperspektive hat. Natürlich gibt es auch einiges umzustrukturieren und anzupassen. Manche Eigenheiten erkennt man erst später und wird dann feinjustieren müssen. Wir stellen das offen dar und wollen damit bei den Mitarbeitern Vertrauen gewinnen. Wir sind in Weil und Schopfheim bereits mit einem Ford-Betrieb vertreten, so dass wir in der Region bekannt sind. Den Betrieb von Weil integrieren wir nun in Lörrach und bauen in Weil das Areal für Gebrauchtwagen aus. Nochmals: Jeder bisherige Mitarbeiter hat also die Möglichkeit, bei uns einen guten Arbeitsplatz zu haben.

AH: Ihr Zentralbetrieb liegt in Freiburg. Wie bindet man den neuen Standort an die Zentrale an?

S. Ernst: Grundsätzlich werden all unsere Filialbetriebe autark von einem starken Filialleiter geführt werden. Das neue Autohaus ist mit 80 Mitarbeitern unser größtes Autohaus. Hier haben wir von uns zwei Filialleiter eingesetzt. Einer ist stark vertriebsorientiert, der andere stärker im After-Sales unterwegs. Es hätte aber auch einer aus der Vorfirma sein können. Das wäre bei entsprechender Qualifikation für uns kein Tabu.

Jetzt in der Anfangsphase und der Besonderheit, dass wir erstmals zwei Marken haben, wird das ganze Team noch von unserem eben neu ernannten Prokuristen Dirk Zimmermann unterstützt. Er und Geschäftsführer Peter König sind von Beginn an jeden Tag vor Ort, um die richtigen Akzente im Umbau und der Organisation zu setzen. Sie sorgen ebenso für zeitnahe Entscheidungen, sei es in der Außen- oder auch Innengestaltung, IT-Installation, Schulungsmaßnahmen, Logistikthemen usw. Wir sehen hier für alle Anpassungsmaßnahmen einen Zeitrahmen bis Ende Juli. Dann sollen alle Umstrukturierungen bzw. Prozesse und optischen Veränderungen für den automobilen Alltag stehen.

Dirk Zimmermann
Der neu ernannte Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung der Ernst + König GmbH, Dirk Zimmermann
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Hersteller-Standards

AH: Wie sind die nun vorgegebenen Standards von Ford und Hyundai zu bewerten?

S. Ernst: Jede Marke hat seine eigenen Vorstellungen. Da werden beispielsweise separate Eingänge gefordert. In diversen Detailfragen bedarf es der Abstimmung. Es muss jeweils die Funktionalität gegeben sein. Beispiel: Eine durchgezogene Wand zwischen den Marken ist für den Kunden wie für den Betriebsablauf nur hinderlich.

AH: Und wie gelingt die IT-Integration?

Peter König: Wir mussten erst eine neue Verkabelung legen. Es werden komplett neue Rechner installiert, die schon zum Teil vorkonfiguriert sind. Dazu waren Mitarbeiter aus der IT-Zentrale in Freiburg hier vor Ort. Außerdem drei Spezialisten von Loco-Soft, die den Schulungsbereich abdecken, da wir das bisherige IT-System in Lörrach, unser Zentral-IT-System in Freiburg und alles Neue rund um die Zweitmarke Hyundai zusammenführen wollen.

Kundenkommunikation

AH: Wie kommunizieren sie die Betriebsübernahme nach außen?

S. Ernst: Gegenwärtig noch zurückhaltend. Wir wollen erst das "Neue" für die Kunden sichtbar erstellt haben, dann können wir das Eigentliche für die Kunden wirkungsvoll präsentieren. Der Vorinhaber aber hat die Kunden im Vorfeld informiert. Und wir haben in Folge ebenso die Kunden angeschrieben. Im Herbst werden wir unser "neues Autohaus" dann mit einer Eröffnungsveranstaltung pushen.

Namensgebung

AH: Bei einer Autohaus-Übernahme – belässt man den bisherigen Firmennamen oder führt man den eigenen Namen ein?

S. Ernst: Wir wollen mit unserem eigenen Firmennamen auftreten, nach außen wie nach innen. Damit wird die gesamte Kommunikation für alle einfacher. So haben wir im ganzen Unternehmen überall einheitliche Formularsätze. Oder denken sie an die Kommunikation in der Werbung, Internetauftritt usw. Ferner ist mit einer solchen Übernahme eine Zäsur verbunden, ein Stück gemeinsamer Neuanfang. Und da wollen wir auch mit der Namensgebung einen gemeinsamen sichtbaren Start hinlegen.

Eindrücke von den aktuellen Umbaumaßnahmen in Lörrach finden Sie in der AUTOHAUS-Bildergalerie. Ernst & König will diese bis Ende Juli abschließen.


Ernst + König: Neustart in Lörrach

Ernst & König in Lörrach Bildergalerie


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