Ausgabe 18/2009: Ganz oben bei Google

Ganz oben bei GoogleHändler-Website E Durch suchmaschinenoptimierte Programmierung lässt sich beeinflussen, wie hoch eine Website bei Google gelistet wird. Allerdings sollte man darauf achten, welchen Dienstleister man mit der Optimierung beauftragt.Von Nina TheofelWas würden Sie tun, wenn Sie ein spezielles Geschäft in Ihrer Umgebung suchen? Vielleicht in den gelben Seiten nachschlagen. Vielleicht aber auch googeln. Immer mehr Konsumenten wählen den letzteren Weg, das Internet ist für sie längst zur wichtigsten Informationsquelle geworden. Dabei werden meist nur die obersten Suchergebnisse angeklickt. Wer bei Google gar nicht oder sehr weit hinten erscheint, ist im Internet quasi nicht präsent. Die Positionierung in der Google-Trefferliste entscheidet oft darüber, ob der Kunde in Ihr Autohaus kommt oder zur Konkurrenz geht. Daher bieten immer mehr Dienstleister SEO (Search Engine Optimization) für Firmenwebsites an. SEO besteht zum einen aus on-page-Maßnahmen, wie der Änderung der Struktur der Website und ihrer Inhalte. Einige Punkte kann man bei der Pflege der Website selbst beachten, etwa die regelmäßige Verwendung von „Keywords“ oder die sinnvolle Benennung von Bilddateien und neuen Unterseiten (siehe Website-Checkliste). Wenn die Autohaus-Website auf einem Herstellersystem basiert, „kann man das SEO-Thema knicken“, sagt Torben Ullmann, Geschäftsführer der Firma Pixelconcept, die Suchmaschinenoptimierung speziell für Autohäuser anbietet. Dass die Hersteller wenig suchmaschinenoptimierte Websites anbieten, ist für ihn ein Grund, von dieser Variante abzuraten. Nicht manipulierenAußerdem geht es bei der Suchmaschinenoptimierung um off-page-Maßnahmen. Hierbei ist besonders wichtig, dass viele andere Websites auf die eigene Seite verweisen: Links werden von Google als Leseempfehlung gewertet. Man sollte sich allerdings nicht dem Verdacht aussetzen, Google manipulieren zu wollen. Deshalb sollte man auf einen seriösen SEO-Dienstleister achten. Google erkennt, wenn auf einmal 30 neue Seiten mit Pseudoinhalten auf eine bestimmte Website verlinken, die so künstlich gepusht werden soll. Der Suchmaschinenbetreiber schreckt, wie im Falle von BMW, vor einer Sperrung nicht zurück (siehe Kasten links oben). Torben Ullmann warnt vor Linkpartnernetzen und günstigen Masseneintragungen. Er empfiehlt stattdessen einen langsamen und stetigen Linkaufbau. Nur eine Handvoll Autohäuser verfügt heute über das notwendige Marketingwissen, um eine komplett auf Google – die heute maßgebende Suchmaschine – abgestimmte Seite zu präsentieren. „Hundert Prozent des Möglichen sind auch nicht unbedingt nötig“, sagt Ullmann. Hier stünden die Kosten im Falle eines Autohauses– man kann ohne weiteres mehrere tausend Euro pro Monat für SEO ausgeben – in keinem Verhältnis zum Nutzen. „Aber ein gewisses Einmaleins sollten Autohäuser beachten“, so Ullmann. Kein schneller ErfolgIm SEO-Dienstleistungsmarkt tummeln sich viele schwarze Schafe. Wenn eine schnelle optimale Positionierung bei Google gegen wenig Geld versprochen wird, sollte man vorsichtig sein. Hierzu ist das Thema zu komplex. Ganze Firmen beschäftigen sich mit nichts anderem und bemühen sich, die sich ständig wandelnden Suchkriterien von Google zu durchschauen. „SEO ist eines der komplexesten Themen im Internet“, so Torben Ullmann. Da viel Halbwissen verbreitet ist, solle man sich Zeit nehmen und sich das Thema erklären lassen. Auf schnelle Ergebnisse darf man nicht hoffen: „SEO ist ein Prozess, der kontinuierliche Arbeit erfordert“, so Ullmann. Die Firma Pixelconcept rät daher, langfristige SEO-Maßnahmen mit kurzfristigen SEM-Maßnahmen, also mit Suchmaschinenmarketing, zu verknüpfen. Auch auf Google lassen sich Anzeigen schalten: Google AdWords erscheinen rechts neben den Suchergebnissen und sind auf darauf abgestimmt, was der einzelne Nutzer gesucht hat. Viele raten davon ab, da diese Werbung technisch oder visuell aufgeblendet würde. Doch Ullman betont einen großen Vorteil der Google AdWords: Diese Art der Werbung sei praktisch risikolos, da man nur für die tatsächlich erfolgten Klicks bezahlt.KeywordsPixelconcept hat unter anderem die Website des Porsche Zentrums Leipzig optimiert, die heute 50 Prozent der Besucher über Google generiert. Die Suchmaschinenoptimierung beginnt für Pixelconcept bei einem Neukunden immer mit einer umfassenden Analyse und einer Zieldefinition. Der Seitenbetreiber soll sich auf ein bestimmtes Set von zwei bis drei Keywords festlegen und diese schriftlich fixieren, rät Ullmann. Dieses Set wird dann über die gesamte Seite gelegt und soll auch beim Verfassen neuer Texte berücksichtigt werden. Dabei sollten diejenigen Keywords gewählt werden, über die man bei Google gefunden werden möchte, zum Beispiel „Porsche“ und „Leipzig“. Ullmann rät zu realistischen Zielen: zunächst lokal eine hohe Positionierung bei Google anzustreben. Einer der Vorteile des Internets gegenüber den Printmedien ist, dass es umfassende Möglichkeiten zur Erfolgsmessung einer Marketingmaßnahme gibt. Über das kostenlose Tool Google Analytics lässt sich unter anderem ermitteln, wie viele Besucher über Google kommen und nach welchen Begriffe sie gesucht haben. Diese Analyseinstrumente werden zu wenig genutzt. „Viele Autohäuser wissen gar nicht, wie viele Besucher sie auf ihrer Website haben“, weiß Torben Ullmann aus Erfahrung. Hier bleibt also viel zu tun – nicht nur im SEO-Bereich. zLesen SIe hier...... warum Suchmaschinenoptimierung (SEO) heute so wichtig ist, wie Pixelconcept bei der Optimierung der Internetseiten von Autohäusern vorgeht und warum man sich vor schwarzen Schafen hüten sollte. 2006: BMW GesperrtIm Jahr 2006 hatte BMW eine Seite online gestellt, in der das Wort „Neuwagen“ dutzende Male vorkam. Dadurch war der Link bei einer Google-Suche nach diesem Wort sehr weit oben gelistet. Hat ein User auf den Link geklickt, wurde er sofort auf eine Page über den 5er BMW umgeleitet. BMW hat also sowohl die Suchmaschine als auch die Internetnutzer gefoppt; Google hat das jedoch gemerkt und die Seite vorübergehend gesperrt.Website-ChecklisteMit dieser Checkliste können Sie Ihre Webseite ohne technisches Wissen auf einige Punkte prüfen. Auch wenn das keine professionelle Suchmaschinenoptimierung ersetzt, können Sie dadurch eine einfache Selbsteinschätzung Ihrer Seite vornehmen und so möglichen Handlungsbedarf erkennen. 1. Wie häufig aktualisieren Sie Ihre Webseite? Je regelmäßiger und häufiger, desto besser. 2. Verwenden Sie Standardtexte, die auch auf anderen Webseiten stehen? Dies ist hinderlich. 3. Wie viel Text umfassen Ihre Seiten? Suchmaschinen können nur Texte erfassen. 4. Haben Sie eine Intro-Seite mit Animation oder nur dem Logo? Diese behindern Suchmaschinen. 5. Abgesehen von der Navigation: Gibt es Links zwischen Ihren Seiten? Diese sind wertvoll. 6. Enthält die Adresse Ihrer Unterseiten Parameter (erkennbar an einem Fragezeichen darin)? Diese sind hinderlich. 7. Nutzen Sie eine eigene Domain (www.firmenbezeichnung.de) oder eine fremde? Die eigene sollte bevorzugt werden. 8. Was suchen potenzielle Kunden? Kommen diese Begriffe auf Ihrer Webseite vor? 9. Kommen diese Begriffe auch im Seitentitel (erkennbar im Fenstertitel Ihres Webbrowsers) vor?10. Wie oft wird Ihre Webseite verlinkt? Je öfter dies von thematisch passenden Webseiten geschieht, desto besser.

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