AUTOHAUS-Praxistag Neue Geschäftsmodelle: Geschäftsideen zum Mitnehmen

Die Digitalisierung bietet dem Handel die Chance, die altbekannten Geschäftstätigkeiten zu ergänzen oder weitere Mobilitätsdienstleistungen anzubieten. Das aktuelle Spektrum hat Dr. Jörg von Steinaecker auf dem 2. Praxistag der AUTOHAUS Akademie zum Thema neue Geschäftsmodelle in Mainz wieder ausgelotet. Wenn Branchenfremde das Geschäftsmodell der Händler okkupieren, gehört das zur unternehmerischen Freiheit. Schließlich gibt es in der Wirtschaft keine Erbhöfe für Geschäftsideen. Dennoch sollten die Protagonisten dabei nicht tatenlos zuschauen. Auch wenn es sicher eine große Herausforderung darstellt, sich nicht nur mit der Thematik zu beschäftigen, sondern konkrete Angebote für den Kunden zu entwickeln und damit auch noch Geld zu verdienen. Man kennt ja in der Regel auch nur diejenigen, die es geschafft haben, und nicht die Gescheiterten. Auf dem 2. Praxistag präsentierte Dr. Jörg von Steinaecker Beispiele von Geschäftsmodellen aus dem Handel, die zur Marktreife gelangt sind und dazu motivieren können, dass man sich mit den Möglichkeiten für das eigene Unternehmen befassen kann.Mehrwerte für Kunden erzeugenLaut Steinaecker ist "ein Geschäftsmodell ein Konzept, wie ein Unternehmen Mehrwerte für Kunden erzeugt und einen Ertrag für die Organisation sichern kann". Der Referent definierte zwei Richtungen für den Handel. Einerseits würde es um die Entwicklungen mobilitätsorientierter Mehrwertdienstleistungen gehen, andererseits um die Erlangung der Datenhoheit, um eine eigene Datenstrategie umzusetzen.Dabei stellte Steinaecker auch die Frage nach der Nutzung eines Serviceproviders, der zwar ein fertiges Konzept liefere, allerdings inklusive der Gefahr, dass die Kundendaten und Know-how verloren gehen. Die Entwicklung einer eigenen unabhängigen Lösung hingegen erfordere in der Regel mehr Engagement und Investment. Die vorgestellten Geschäftsmodelle zeigten das Spektrum und die Möglichkeiten auf, Kunden einen Mehrwert mit erweiterten Mobilitätsdienstleistungen zu bieten beziehungsweise das vorhandene Geschäft zu erweitern. Hier eine Auswahl:Best Practice: Neue GeschäftsmodelleSo stellte Christian Brunkhorst, Autohaus Brunkhorst, beispielsweise seine B2B-Plattform vor (RDB-Börse.de). Hier können sich Händler auf Augenhöhe mit neuwertigen Renault und Dacia versorgen.Carl Biedermann ist bei der Koch-Gruppe für die Digitalisierung zuständig. Autos kauft man künftig bei Koch auch im Internet.Die Dongle-Lösung "Engie" als Standalone-Projekt liefert dem Autohaus Levy wertvolle Kundendaten, erklärt Frank Leclaire, Brandmanager Lexus. Wer künftig eine GW-Garantie beim Toyota- und Lexus-Händler abschließt, bekommt den Dongle dazu."Großflotten und Unternehmen der Logistikbranche stellen wir mit unserem BaseCamp Konzept ein umfangreiches Mobilitätsangebot zur Verfügung, das unter anderem dazu beiträgt, die sogenannte letzte Meile vom Paketverteilzentrum bis zum Endkunden zuverlässig und sorgenfrei zurückzulegen", so Martijn Strom, Vorstandssprecher Fahrzeugwerke Lueg per Video-Chat.Tobias Brendel, Chief Digital Officer der AHG Gruppe, präsentierte die mit dem österreichischen Start-up-Unternehmen CarCutter entwickelte App zur Fahrzeugfotografie und gab Einblicke in die eigene Intranetlösung mit einer Vielzahl von Funktionen.Sven Hölker, Yareto, berichtete über eine erfreuliche Geschäftsentwicklung sowie über das neu gestartete Feature von Leasingangeboten an Händler. Außerdem gab der Geschäftsführer zu bedenken, dass es bei vielen Konzepten zunächst darum gehe, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um die Kundenbedürfnisse zu bedienen, als zu lange an einer perfekten Lösung zu arbeiten.Frank Motejat, Autohaus Mothor, berichtete, wie seine Mitarbeiter-App zur internen Kommunikation im Betrieb eine schnelle, zeitgemäße und letztlich auch wertschätzende Kommunikation mit den Menschen unterstützt.AUTOHAUS wird ausgewählte Beispiele als AUTOHAUS-Podcast oder in den nächsten Ausgaben vorstellen.KurzfassungIm Zentrum des Praxistags standen Beispiele von Geschäftsmodellen aus dem Handel, die zur Marktreife gelangt sind. Mehrwert für die Kunden und Ertrag für Unternehmen lässt sich dabei in vielen Fällen über Datenhoheit oder neue mobilitätsorientierte Dienstleistungen erzeugen.

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