Personalgewinnung: Gesucht und gefunden

Wenn Lars Bellemann nach dem Durchschnittsalter seines Teams gefragt wird, sagt er "jung, sehr jung". Genauer: Bis auf einen Serviceberater, die Buchhalterin und ihn sind alle unter 30 Jahre. Das führt er darauf zurück, dass es das Autohaus Bellemann in Speyer mit ihm als Geschäftsführer erst seit etwa elf Jahren gibt und die meisten Mitarbeiter im Betrieb ausgebildet wurden. Seine Stammmannschaft hat sich der Marken-Händler folglich selbst gezogen. Da das Geschäft wächst, sucht er trotzdem regelmäßig zur Verstärkung nach Personal. Bellemann hat dabei festgestellt: "Das Recruiting ist im vergangenen Jahrzehnt immer schwieriger geworden. Das betrifft den Verkauf genauso wie den Aftersales-Bereich." Wie viele andere Händler sieht er den Grund vor allem im Fachkräftemangel. Folglich ist er nicht starr an Qualifikationen verhaftet, wenn er bestimmte Positionen besetzen will. Auch Quereinsteiger sind ihm beispielsweise in der Serviceassistenz willkommen. Dennoch hat der Prozess sich vom ersten Online-Inserat mit der Stellenanzeige bis zur Unterschrift des Arbeitsvertrages in die Länge gezogen und viel Zeit benötigt. Online-Anzeigen über zentrales Portal Deshalb hat Bellemann das Kia Einstellungsprogramm direkt eingesetzt, als dieser Baustein der Händler-Qualifizierung im Frühjahr 2017 aufgelegt wurde und der Distriktleiter ihn bei einem Besuch im Haus mit Informationsmaterial versorgt hat. Die Schützenhilfe besteht aus verschiedenen Angeboten, die Kia-Vertragspartner nutzen können. In Speyer ist die Entscheidung gefallen, ausschließlich die Online-Stellenanzeigen mit dem Dienstleister Softgarden und deren zentrales Management-Portal zu nutzen, um die Position eines Serviceberaters und einer Serviceassistenz auszuschreiben. Nach beiden hat Bellemann schon länger Ausschau gehalten. Nachdem der Distriktleiter den Kontakt zum Betreiber der Karriere-Plattform hergestellt hat, ist eine Beratung erfolgt. Von den insgesamt vier möglichen Paketen hat Bellemann das Large-Paket abgeschlossen. Pro offener Stelle hat er so beim Kia-Recruiting-Programm 2.195 Euro netto investiert. Die Kampagne ist dann über sechs Wochen gelaufen. In diesem Zeitraum sind für den Serviceberater zehn Bewerbungen und 45 für die Serviceassistenz eingetroffen. "Für uns war das bereits ein gutes Ergebnis, weil bei der eigenen Suche sich stets deutlich weniger Bewerber gemeldet haben", sagt Bellemann. Er ergänzt: "Darüber hinaus wäre ich alleine nicht auf das Portal gekommen." Das betont er vor allem, weil darin für ihn eine wesentliche administrative und organisatorische Erleichterung bestanden hat. Denn darüber ist der größte Teil der Kommunikation mit den Bewerbern gelaufen. Ob Terminvereinbarungen oder die Korrespondenz mit den Bewerbern: Die einzelnen Schritte sind für die Dauer des Recruiting-Programms online dokumentiert und abrufbar. Der Händler hat damit die Übersicht behalten. Anforderungsprofile und Auswahlverfahren Auf eine Vorselektion unter den Job-Aspiranten hat Bellemann bewusst verzichtet. "Manche Profile würden wohl bei der Vorauswahl durch externe Dienstleister schon herausfallen, die mir beispielsweise allein aufgrund der Anschreiben zusagen", mutmaßt der Händler. Deshalb behält er bei in Personalfragen das Zepter in der Hand. So hat er bei der Serviceassistenz insbesondere darauf geachtet, dass der oder die KandidatIn - neben einer abgeschlossenen Berufsausbildung möglichst im kaufmännischen Bereich - Freude am Kundenkontakt mitbringt, stark in der Kommunikation ist und gute Umgangsformen hat. Das hat Noemi Porr ihm im Gespräch beweisen können und die Anstellung bekommen. Der Serviceberater sollte aus der Branche kommen und technikaffin sein. Diese Voraussetzungen hat Marco Sassmann mitgebracht. Beide sind zudem aus der Nähe von Speyer und der Region verbunden. "Mission erfüllt", freut sich Bellemann. Spürbare Verbesserungen zu vorher Das Kia Einstellungsprogramm hat dem Händler aber noch eines gezeigt: "Es reicht nicht nur, auf den Online-Börsen wie der der Arbeitsagentur zu inserieren - auch wenn hier jeder reinschaut und darüber sehr viele Bewerber kommen. Viele junge Leute recherchieren vielmehr über Apps anderer Portale wie Stepstone und branchenspezifische Plattformen." Insbesondere bei den Serviceassistenzen ist ihm das ins Auge gestochen, wenn er auf dem Softgarden-Portal nachgesehen hat, über welchen Kanal die Bewerbungen eingetroffen sind. Er resümiert: "Die professionelle Hilfe bringt neuen Schub und ist eine gute Chance auf zusätzliche Quellen für Mitarbeiter." Bei der nächsten Suche will Bellemann daher wieder auf das Angebot des Importeurs zurückgreifen. Autohaus Bellemann Lars Bellemann hat das Autohaus Bellemann in Speyer vor elf Jahren gegründet und ist mit den Marken Renault und Dacia gestartet. 2014 kam mit dem Neubau des Betriebes die Marke Kia hinzu. Heute sind insgesamt 21 Mitarbeiter am Standort beschäftigt. Nach eigenen Angaben wächst das Unternehmen jährlich bei Absatz und Umsatz. Angaben zu Stückzahlen oder Volumen will der Händler nicht machen. Nur soviel: Derzeit werde das vorhandene Areal mit rund 5.500 Quadratmetern um einen GW-Stellplatz auf dem benachbarten Grundstück mit rund 3.300 Quadratmetern ausgeweitet. Interesse an Autos Die gelernte Hotelfachfrau hat im Auswahlverfahren überzeugt und ist seit September 2017 die neugewonnene Serviceassistentin im Haus. Sie hat sich aus folgenden Gründen beworben: "Ich habe regelmäßig via Stepstone-App nach interessanten Tätigkeiten außerhalb des Hotelgewerbes in der Region geschaut. Dabei ist mir sofort die Kia-Anzeige für die Serviceassistentin ins Auge gefallen. Da sich bei mir auch privat viel um Autos dreht, es im Autohandel geregelte Arbeitszeiten gibt und ich gerne mit Menschen zu tun habe, war das Angebot genau, was ich gesucht habe."

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