Ausgabe 03/2013: Gigantische Service-Dimensionen

Gigantische Service-DimensionenFreizeitpark Rust – Im Rahmen einer Händlerveranstaltung hatte AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat die Möglichkeit für ein Interview mit Jürgen Mack, Geschäftsführer des weltbekannten und deutschlandweit größten Freizeitparks in Rust-Freiburg.Der Freizeitpark Rust wächst und wächst, und das muss er auch, sagt Geschäftsführer Jürgen Mack. Die Gäste erwarten immer mehr. Durch persönliches Engagement, Liebe zum Detail, viel Herzblut und nicht zuletzt hochklassige Übernachtungsmöglichkeiten hat die Familie aus dem Europa-Park ein beliebtes Ziel für Kurzurlaube gemacht.AH: Herr Mack, Sie haben auf mehreren Ebenen mit Ihrem Freizeitpark Maßstäbe gesetzt. Wie lautet die grundsätzliche Firmenphilosophie für Ihr Unternehmen?J. Mack: Innovative und visionäre Ideen, überdurchschnittlich hohe Qualität, kontinuierliche Expansion und unternehmerischer Mut gehören sicherlich zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren. Bei jeder neuen Entwicklung stehen für uns Leidenschaft und Emotion im Vordergrund. Zusammen mit meinem Bruder Roland und seinen beiden Söhnen Michael und Thomas leiten wir die Geschäfte des Europa-Parks. Unsere Gäste verdienen nur das Beste, und genau das bekommen sie bei uns. Ein weiterer Grund ist dabei auch, dass ein Gesicht hinter dem Familienunternehmen Europa-Park steht. Das macht Deutschlands größten Freizeitpark im weltweiten Vergleich insbesondere im Hinblick auf die Anonymität von Konzernen sehr sympathisch: Als einziger familiengeführter Themenpark werden wir von dem renommierten Wirtschaftsmagazin Forbes unter den Top Ten der internationalen Branche gelistet.DienstleistungsmaßstäbeAH: Sie haben in Ihrem Park verschiedene Fundamente: Entertainment, eine bilderbuchartige Parkanlage und eine gigantische Hotellerie. Gelten die Werte Ihrer Dienstleistungskultur für sämtliche Ihrer Leistungsbereiche im gleichen Maße oder werden hier jeweils individuelle Maßstäbe gesetzt?J. Mack: Selbstverständlich gelten diese Werte für alle Bereiche des Europa-Park Erlebnis-Resorts. Wir machen hier keinen Unterschied. Unsere Gäste erwarten sowohl im Europa-Park als auch in den Hotels hervorragende Qualität und freundliche Mitarbeiter. Aus diesem Grund schulen wir unsere Mitarbeiter auch sehr intensiv. Wir haben bereits seit vielen Jahren die Europa-Park Akademie, die sich um die Aus- und Weiterbildung unserer Angestellten kümmert. Alle neuen Mitarbeiter durchlaufen sowohl allgemeine als auch fachspezifische Trainings, in denen die Werte und Ansprüche des Europa-Park vermittelt werden. Diese Standards sind extrem wichtig, da die Qualität ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Die Wiederholungsbesucher machen einen signifikant hohen Anteil (über 80 Prozent) unserer Gesamtbesucherzahl von deutlich über 4 Millionen Gästen aus. Sie sind unsere besten und authentischsten Werbebotschafter.Gelebte KulturAH: Kultur muss man leben. Wie vermitteln Sie die Inhalte an all die handelnden Personen im Park, 3.400 an der Zahl? Und das bei internationalem Publikum?J. Mack: Wir als Unternehmerfamilie Mack gehen hier mit gutem Beispiel voran. Wir sind selbst täglich im Europa-Park präsent. Die Liebe zum Detail und das Herzblut, das wir in unsere Arbeit legen, sind maßgebliche Faktoren für unseren Erfolg. Wir legen daher den Fokus auf die Motivation der Mitarbeiter durch optimale Arbeitsbedingungen. Nur so kann man sich überdurchschnittlich für das Unternehmen engagieren. Besonders innovative Vorschläge von Mitarbeitern werden beispielsweise prämiert. Darüber hinaus bieten wir viele Zusatzangebote wie Sportgruppen, einen exklusiven Fitnessclub mit speziellen Mitarbeiterangeboten, freien Eintritt in den Europa-Park und vieles mehr.Auch der Kontakt mit internationalem Publikum erfordert oft sensible Umgangsformen. Hier kommt unsere Europa-Park Akademie wieder zum Tragen, die unsere Mitarbeiter in speziellen Trainings und Seminaren darauf vorbereitet. Für das Trainingsprogramm „Interkulturelle Kommunikation“ wurde der Europa-Park mit dem Willy-Scharnow-Sonderpreis ausgezeichnet. Ein Ziel dieses Programms ist es, die Mitarbeiter aus über 50 Nationen für die kulturellen Unterschiede der Kolleginnen und Kollegen zu sensibilisieren und somit den Teamgedanken zu stärken. MitarbeiterfindungAH: Wie gelingt Ihnen die Mitarbeiterfindung, wie die Personalauswahl?J. Mack: Der Fachkräftemangel geht natürlich auch an uns nicht spurlos vorbei. Man darf nicht davon ausgehen, dass sich das Personal automatisch bei uns bewirbt. Wir sind da sehr offensiv, gehen raus und werben beispielsweise auf Personalmessen im In- und Ausland für den Europa-Park als Arbeitgeber. Recruitings auf Gran Canaria und in Rumänien haben wir beispielsweise bei der Personalsuche für das neue 4-Sterne Superior Hotel „Bell Rock“ durchgeführt. Die Öffnung des Arbeitsmarkts für Osteuropäer kam uns dabei auch zugute und ist für die Branche insgesamt wichtig. Wir haben Personal aus ganz Europa eingestellt, so beispielsweise aus Spanien, Rumänien, Polen, Ungarn. Ein absoluter Erfolg war auch das erste internationale Job-Speed-Dating im Europa-Park. Dazu versammelten sich kürzlich gut 60 Jobsuchende, um sich den Personalverantwortlichen in kurzen Bewerbungsgesprächen direkt zu präsentieren. Jeder Vierte davon hat bereits im Europa-Park angefangen.EventsAH: Über welche Aktivitäten gelingt es Ihnen, Jahr für Jahr zu wachsen?J. Mack: Es ist für den Europa-Park sehr wichtig, immer wieder neue Attraktionen und somit neue Angebote für seine Besucher zu schaffen. Seit der Gründung im Jahr 1975 wurden jedes Jahr eine oder mehrere Neuheiten eröffnet, um das Angebot für die Besucher noch attraktiver zu gestalten. Gerade hinsichtlich der vielen Wiederholungsbesucher ist es essentiell, neue Fahrgeschäfte, Restaurants und Themenbereiche zu eröffnen. Zeitgleich muss jedoch auch die Infrastruktur um den Europa-Park mitwachsen. Mit einer steigenden Anzahl an Unterhaltungsangeboten muss auch das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten ausgebaut werden. Das Europa-Park Erlebnis-Resort verfügt mittlerweile über fünf 4-Sterne Erlebnishotels, ein Gästehaus und ein Camp Resort und hat sich dadurch immer mehr zum Kurzurlaubsziel entwickelt. AH: Welche Arten von Events führt beispielsweise die Automobilindustrie in Ihrem Hause durch?J. Mack: Die Automobilhersteller führen hier Produktpräsentationen, Markteinführungen, gezielte Kundenevents durch. Sehr beliebt sind natürlich Betriebsfeiern oder Führungskräftetreffen, Schulungen oder auch Weihnachtsfeiern, vor allem regionaler Autohäuser. Des Weiteren haben wir die Veranstaltung von Eurotransport Media mit 250 verschiedenen Fahrzeugen, die im Rahmen dieses Events von Flottenmanagern verschiedener Firmen Probe gefahren werden können.Bei den Porsche Fahrtagen, die gemeinschaftlich von vier Porsche-Häusern organisiert werden, können interessierte Kunden der Porsche-Häuser an diesen Tagen 15 verschiedene Fahrzeuge Probe fahren.Eine weitere Veranstaltung von Opel war die Einführung des Neuwagens „Zafira“. Die Händler wurden an diesem Tag eingeladen. Das Programm bestand aus einer Zafira-Show und dem Parkbesuch. Am Ende des Tages fuhren die Händler mit dem neuen Zafira nach Hause.Zuletzt fanden vom 21. bis 23. September die „Lancia Legends“ im Europa-Park statt. Ziel des Veranstalters war es, ein Treffen für Lancia-Fans aus ganz Europa zu organisieren und sportliche Lancias aus allen Epochen der Erfolgsgeschichte zu vereinen.Mit Mercedes-Benz verbindet uns seit nunmehr zehn Jahren eine gemeinsame Kooperation, in deren Mittelpunkt die Attraktion „Silver Star“ steht. In der angrenzenden Mercedes-Benz Hall finden zudem jährlich wechselnde Ausstellungen statt. ■Lesen SIe hier...... wie es in anderen Branchen läuft, Stichworte: Dienstleistungskultur, Personalqualifizierung und -findung, gelebte Kultur, Events u. a.KurzfassungDie Aussagen von Jürgen Mack in der Kurzform:1. Unternehmensphilosophie und Erfolgsrezept: Innovative und visionäre Ideen, überdurchschnittlich hohe Qualität, kontinuierliche Expansion und unternehmerischer Mut, Familienunternehmen2. Mitarbeiterschulung in der Europa-Park Akademie, innovative Vorschläge von Mitarbeitern werden prämiert, neue Wege beim Recruiting, Mitarbeiter aus ganz Europa3. Automobilhersteller und Autohäuser halten gern Events im Freizeitpark ab. Vertreten waren u. a. die Marken Porsche, Lancia und Opel4. Mit Mercedes-Benz besteht seit zehn Jahren eine Kooperation.

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