Überraschend viele Händler wollen die neuen Freiheiten der GVO nutzen. Dies geht aus dem aktuellen Marken-Monitor von EurotaxSchwacke hervor. 25 Prozent aller Befragten gaben an, in Zukunft mehrere Fabrikate im gleichen Verkaufsraum absetzen zu wollen. 40 Prozent der Befragten wollen in Zukunft Service für mehrere Marken anbieten. Hier zeigen sich die Händler deutscher Volumenfabrikate am offensten. "Bisher hat die neue GVO die Schicksalsgemeinschaft Hersteller-Vertragshändler eher gestärkt als geschwächt", kommentierte Professor Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft die Ergebnisse. Als eigentlicher Prüfstein für die Zusammenarbeit, so Diez weiter, werde sich aber in den folgenden Monaten die Umsetzung der GVO bei den Händlerverträgen und neuen Margensystemen erweisen. 33 Prozent aller Händler – insbesondere die Anbieter kleiner und großer Importfabrikate – wollen Ersatzteile künftig nicht mehr beim Hersteller, sondern direkt bei den Teileherstellern oder im freien Teilehandel einkaufen. Insgesamt erweisen sich größere Händler mit einem Verkaufsvolumen ab 800 Neuwagen pro Jahr deutlich strategisch flexibler als kleinere Handelsbetriebe. Auch lässt sich ein Zusammenhang zwischen Händlerzufriedenheit und der Loyalität zum Hersteller erkennen. So ist bei Fabrikaten mit hohen Zufriedenheitswerten wie Porsche, BMW und Smart die Bereitschaft zum Mehrmarkenvertrieb geringer ausgeprägt als bei Fabrikaten, die schlechter abgeschnitten haben. (pg)
Händler liebäugeln mit Mehrmarkenvertrieb
Ein Viertel aller Händler will künftig mehrere Fabrikate in einem Verkaufsraum anbieten