Das Kräftemessen mit Toyota und General Motors geht in die nächste Runde: Europas größter Autobauer Volkswagen hat dank des kräftigen Rückenwinds aus dem ersten Quartal weitere Bestmarken für 2011 fest im Blick. "Wir gehen davon aus, dass unser Konzern noch mehr Fahrzeuge verkaufen, noch mehr Umsatz erzielen und ein noch höheres operatives Ergebnis einfahren wird als im Rekordjahr 2010", sagte Vorstandschef Martin Winterkorn bei der Hauptversammlung am Dienstag in Hamburg.
Wegen der satten Gewinne schlug die Führung vor, die Dividende zu erhöhen. Einige Anleger forderten jedoch eine noch höhere Ausschüttung.Kern der Unternehmensentwicklung von VW bleibe die Mehrmarken-Strategie, sagte Winterkorn. "Gerade im Aufschwung zahlt sich diese breite Aufstellung aus." Die geplante Integration von Porsche als zehnte Marke des Konzerns werde auf jeden Fall weiter vorankommen. "Allerdings liegen nach wie vor einige nicht unerhebliche steuerliche und juristische Hürden vor uns", schränkte Winterkorn ein. Das Ziel, bis spätestens 2018 zum weltgrößten Autohersteller aufzusteigen, bleibe aber in Reichweite.
Skeptische Einschätzungen, wonach die Größe des Konzerns riskant werden könnte, wollte Winterkorn nicht teilen. "Unser Ziel ist es nicht allein, der größte Autobauer zu werden. Volkswagen will ökonomisch und ökologisch die Nummer eins werden", sagte er.
2010 war für VW das bislang erfolgreichste Jahr. Während das operative Ergebnis auf 7,1 Milliarden Euro kletterte, legte die Zahl der verkauften Fahrzeuge konzernweit auf 7,2 Millionen zu. Das rasante Wachstum setzte sich in den ersten drei Monaten 2011 mit einem Umsatzplus von 30,8 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro und einem im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als dreimal so hohen Überschuss von 1,7 Milliarden Euro fort.
50.000 neue Stellen in den kommenden Jahren
Auch die Belegschaft soll vom Boom profitieren. In den kommenden sieben Jahren will VW nach Angaben der Konzernleitung über 50.000 zusätzliche Jobs schaffen. Die große Mehrheit davon soll allerdings im Ausland entstehen, in Deutschland könnten mittelfristig bis zu 6.000 neue Stellen angeboten werden. Derzeit beschäftigt der größte deutsche Industriekonzern weltweit 427.200 Menschen.