Der deutsche Automarkt tritt auf der Stelle. Im April 2025 wurden in Deutschland 242.728 Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem leichten Rückgang von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg mitteilte. Während die gewerblichen Zulassungen um 0,7 Prozent sanken (Anteil: 66,4 Prozent), stiegen die privaten Zulassungen um 1,1 Prozent auf einen Anteil von 33,6 Prozent.
ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn macht die aktuelle Marktentwicklung Sorgen: "Wir liegen noch unter dem niedrigen Volumen des Vorjahres. Ein Frühjahrsaufschwung sieht anders aus."
Zu den April-Gewinnern unter den deutschen Herstellern zählten Opel (plus 20,7 Prozent), Ford (plus 15,2 Prozent) und BMW (plus 4,2 Prozent). VW blieb mit einem Marktanteil von 20,3 Prozent zwar stärkste Marke, verzeichnete jedoch ein Minus von 2,7 Prozent. Kräftige Rückgänge zeigten sich bei Porsche (minus 23,5 Prozent) und Audi (minus 16,7 Prozent). Mercedes verbuchte 1,6 Prozent weniger Neuzulassungen.
Skoda untermauert Spitzenplatz
Bei den Importeuren untermauerte Skoda mit einem Plus von 22 Prozent und einem Marktanteil von 7,8 Prozent seine Spitzenposition. Auch Seat (plus zwölf Prozent), Fiat (plus 30,2 Prozent), Suzuki (plus 5,7 Prozent) und Renault (plus 3,6 Prozent) verbuchten Zuwächse. Dagegen lagen Mazda (minus 24,8 Prozent), Toyota (minus 17,3 Prozent), Citroën (minus 13,5 Prozent) sowie Hyundai (minus 9,5 Prozent) und Kia (minus 8,3 Prozent) deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Alternativ angetriebene Fahrzeuge legten im vergangenen Monat weiter zu. Die Zahl der neu zugelassenen Hybride stieg um mehr als ein Fünftel auf 91.696 Einheiten, darunter 24.317 Plug-in-Hybride (plus 60,7 Prozent). Reine Elektro-Pkw (BEV) erreichten 45.535 Neuzulassungen, was einem Anstieg von 53,5 Prozent und einem Marktanteil von 18,8 Prozent entspricht.
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Peckruhn führte den Wachstumstrend bei E-Fahrzeugen auf neue Modelle mit erschwinglicheren Transaktionspreisen zurück. "Hinzu kommt, dass jetzt – fünf Jahre nach dem ersten Boom durch den deutlich erhöhten Umweltbonus – viele Leasing-Fahrzeuge in den Handel zurückkommen und die meisten Kunden wieder neue E-Fahrzeuge leasen", erklärte er. Um der E-Mobilität weiteren Schwung zu verleihen, forderte der Branchenvertreter bessere Rahmenbedingungen mit attraktiven Strompreisen.
Tesla im Abseits
Beim jüngsten Elektroboom bleibt Tesla weiter außen vor. Der US-Autobauer – der unter anderem in Grünheide in Brandenburg ein großes Werk hat – setzte in hierzulande im April rund 45 Prozent weniger Neuwagen ab als vor einem Jahr. Insgesamt waren es nur 885 Stück. Viele Menschen boykottieren die Elektroautos des Konzerns von Tech-Milliardär Elon Musk, der zunehmend rechtsextreme Positionen vertritt.
Der Absatz klassischer Verbrenner ging im April dagegen weiter zurück: Benziner kamen auf 66.814 Einheiten (minus 26,4 Prozent), Diesel auf 37.649 Neuzulassungen (minus 18,7 Prozent). Der durchschnittliche CO2-Ausstoß sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,5 Prozent auf 109,3 g/km.
Mit einem Anteil von 31,7 Prozent blieben SUV das stärkste Pkw-Segment (plus 12,3 Prozent), gefolgt von der Kompaktklasse (16,8 Prozent / minus 14,5 Prozent) und Kleinwagen (11,3 Prozent / minus 1,7 Prozent). Besonders starke Zuwächse wies das KBA für die Obere Mittelklasse (plus 83,5 Prozent), Mini-Vans (plus 35,2 Prozent) und Utilities (plus 21 Prozent) aus. Auf Talfahrt waren hingegen Sportwagen (minus 32,9 Prozent), die Oberklasse (minus 30,1 Prozent) sowie Fahrzeuge der Mittelklasse (minus 26,2 Prozent).