Nach der Zustimmung der SPD zur Regierungskoalition mit CDU und CSU sieht der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) den Weg für eine neue Legislaturperiode frei – verbunden mit klaren Erwartungen. Die politische Arbeit müsse jetzt "zügig und entschlossen" aufgenommen werden, teilte der Verband am Mittwoch mit.
"Jetzt heißt es: Ärmel hochkrempeln und anpacken! Der Mittelstand braucht keine langen Ankündigungen mehr, sondern konkrete Entlastung und Reformen", sagte ZDK-Präsident Arne Joswig. "Die Koalitionäre müssen jetzt beherzt Reformen angehen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder in die Spitzenliga zu bringen. Debatten über Personen sind fehl am Platz, es geht um Ergebnisse, die in den ersten 100 Tagen vorliegen werden. Dafür wünschen wir der Koalition viel Erfolg."
Bürokratieabbau im Fokus
Ein zentrales Anliegen des ZDK ist der Bürokratieabbau. Schon zu Jahresbeginn hatte der Verband ein eigenes Sofortprogramm vorgestellt, das konkrete Maßnahmen zur Entlastung des Mittelstands aufzeigt – etwa durch die Digitalisierung von Genehmigungsprozessen und vereinfachte Verwaltungsabläufe im Kfz-Gewerbe. Joswig: "Hier erwarten wir schnelle Fortschritte und eine klare mittelstandsfreundliche Handschrift."
Technologieoffene Verkehrspolitik gefordert
Auch beim Thema Mobilität sieht der ZDK dringenden Handlungsbedarf: Der Hochlauf der Elektromobilität müsse konsequent weiterverfolgt werden – jedoch nicht als alleinige Lösung. "Neben batterieelektrischen Antrieben müssen auch erneuerbare Kraftstoffe wie E-Fuels und HVO100 endlich gleichwertig bewertet und gefördert werden", fordert der Verband. Nur eine technologieoffene Politik sichere wirtschaftlich tragfähigen und sozialverträglichen Klimaschutz.
Strompreise belasten Betriebe
Ein weiteres zentrales Thema bleibt die Senkung der Energiepreise. Autohäuser und Werkstätten litten zunehmend unter hohen Stromkosten, warnt der ZDK. "Die Energiekosten dürfen nicht länger eine Wachstumsbremse für den Mittelstand sein", betonte Joswig.
ZDK will konstruktiv begleiten
Der Verband bietet der neuen Bundesregierung seine fachliche Unterstützung an. "Es geht jetzt um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, um Arbeitsplätze und um den gesellschaftlichen Zusammenhalt", erklärte der ZDK-Chef. "Wir brauchen Lösungen, keine Ideologien – und dafür bietet das neue Regierungsbündnis nun eine Chance. Auch wir krempeln hierfür die Ärmel hoch."
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