Ausgabe 16/2012: Mehr Kompetenz zeigen

Mehr Kompetenz zeigenLeichteres Ein- und aussteigen – Für ältere Menschen und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen kann speziell der Autohandel ein Stück mehr Lebensqualität anbieten. Ein starker Partner macht’s möglich.von Dr. Martin EndleinSind Autohäuser tatsächlich noch die Kompetenzzentren für Mobilität? Über Outsourcing zahlreicher Geschäftsfelder wie Reifenservice, Aufbereitung, Dellen- oder das Glasgeschäft, aber auch durch neue Faktoren wie Carsharing laufen Handelsbetriebe Gefahr, weiter an Kompetenz und damit an Kunden zu verlieren. Eine wachsende Zielgruppe sind die sog. Best Ager, die mobil und agil sind, jedoch vom Automobilhandel immer noch vernachlässigt werden. „Ein interessantes und wichtiges Geschäftsfeld für Autohäuser sind ältere Menschen und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Allerdings ist das eine Zielgruppe, an die sich Autohäuser bislang noch kaum oder überhaupt nicht herangetraut haben“, erklärt Roland Arnold, Geschäftsführer von Paravan. Sein Unternehmen kooperiert seit kurzem mit der Würth Gruppe und ist Weltmarktführer für individuell angepasste Behindertenfahrzeuge – mit dem Ziel, über den Automobilhandel dessen Kunden Mobilität ohne Grenzen anzubieten. „Speziell die von Paravan entwickelten Dreh- und Schwenksitze sind für jedes Autohaus bei der Ansprache der ‚Best Ager‘ ein interessantes Zusatzgeschäft“, so Arnold weiter.Leichteres Ein- und Aussteigen Matthias Pohlmann-Lenz, Vertriebsleiter für die Paravan-Produkte bei Würth, betont die Bedeutung für solche kleinen, einfachen, aber wirkungsvollen Veränderungen an gängigen Fahrzeugen. „Wir haben umfangreiche Recherchen zum Thema Mobilität und Lebensqualität durchgeführt, aber oft wird es schon deutlich, wenn man nur eine gewissen Zeit lang am Parkplatz eines Supermarktes steht und den Kunden beim Ein- und Aussteigen zusieht.“Für dieses Mehr an Mobilität und Lebensqualität hat Paravan den Dreh- und Schwenksitz entwickelt, der in allen gängigen Pkw-Modellen zum Einsatz kommen kann. „Beim Drehsitz dreht sich lediglich die Sitzfläche z. B. des Fahrersitzes bis zu 120 Grad nach außen, die Lehne bleibt vor dem Lenkrad stehen. Beim Schwenksitz schwenkt sich der komplette Sitz bis zu 120 Grad nach außen, d. h. inklusive Rückenlehne. Dies kommt v. a. auf der Beifahrerseite zum Einsatz“, so Pohlmann-Lenz. Großes KundenpotenzialRoland Arnold sieht hier für Autohändler eine echte Chance, Kompetenz zurückzugewinnen und sich vom Wettbewerb abzuheben. „Wir bieten das komplette Spektrum an Mobilitätslösungen vom Sitzumbau bis zur Lenkung per Joystick und Dockingstation für Rollstühle im Fahrzeug an. Wichtig ist jedoch, dass der Handel Ansprechpartner Nummer Eins bei der Mobilität ist und bleibt. Ein Kunde, der 20 Jahre lang beim Autohändler seine Fahrzeuge gekauft hat, soll doch, wenn er eine Einschränkung in seiner Mobilität aufgrund seines Alters oder eines Unfalls hat, weiterhin bei seinem Händler bleiben.“ Knapp unter zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland, so haben die Recherchen von Paravan ergeben, hat einen Schwerbehindertenausweis. „Darunter fallen natürlich auch z. B. Menschen mit einer Sehbehinderung, aber wenn wir die heraus- und die älteren Menschen ohne Behinderung dazurechnen, die einfach nur mehr Komfort beim Ein- und Aussteigen möchten, kommen wir auf eine relevante und vor allem neue Zielgruppe von Autohändlern je nach Marktgebiet von über zehn Prozent“, erklärt Pohlmann-Lenz.WettbewerbsvorteilFür den Händler bedeutet diese Erschließung neuer Zielgruppen aber nicht nur zusätzliche Ertragspotenziale, sondern auch einen Wettbewerbsvorteil. „Wenn Sie sich anschauen, wie viele Autohändler einen Sportverein als Sponsor unterstützen und wie wenige Händler einen Behinderten-Sportverein unterstützen, dann sehen Sie, dass der Handel dieses Thema überhaupt nicht auf der Agenda hat. Dabei ist mit den Schwenk- und Drehsitzen von Paravan der Einstieg in diese grenzenlose Mobilität so einfach“, ergänzt Arnold.Mit diesem Angebot, verbunden mit dem Know-how von Paravan, sehen die Unternehmen Würth und Paravan einen einfachen Schritt, um sich als Händler dieser Thematik anzunehmen. Matthias Pohlmann-Lenz: „Da genügt im Showroom oft ein Sitz-Testmodell, um die Kunden dieses Gefühl erleben zu lassen. Wir hören dann von den Männern oft die Aussage ‚Gut, dass ich das noch nicht brauche‘, während im gleichen Atemzug die Ehefrau sagt ‚Das ist genau das, was du brauchst‘.“ Den Handel unterstützt Würth als Partner von Paravan mit POS-Material wie Zielgruppen-Flyern, Infokarten, Roll-Up-Displays, Postern oder Anzeigenvorlagen. Die Investitionen für den Handel seien überschaubar und die Ergebnisse verblüffend.Ohne UmbaumaßnahmenSpeziell für die Schwenk- und Drehsitze müssen am Fahrzeug keine Umbaumaßnahmen vorgenommen werden. „Wir nutzen für den Drehsitz die Befestigung des Originalsitzes“, erklärt Roland Arnold. „Um den Menschen beim Ein- und Aussteigen weiterhin einen sicheren Rückhalt zu geben, dreht sich zusätzlich zur Sitzfläche eine kleine Lendenwirbelstütze mit aus. Beim Schwenksitz ist eine ausziehbare Fußstütze integriert, die während des Ein- und Aussteigevorgangs für den nötigen Halt sorgt. Bedient wird der Sitz per Funk- oder Kabelfernbedienung. Sollte einmal kein Strom zur Verfügung stehen, kann der Sitz jederzeit mechanisch per Notentriegelung bedient werden.“ Laut Paravan stehen für die Bezüge unterschiedliche Materialien wie Kunstleder, Echtleder sowie auf Anfrage auch das Originalleder der Fahrzeughersteller zur Verfügung. FazitMit der Technologie von Paravan können Händler im Bereich Mobilitätsdienstleistung punkten. Die Möglichkeiten sind vielfältig und gehen vom Schwenk- und Drehsitz über Fahrhilfen, rollstuhlgerechte Umbauten bis zur Steuerung eines Fahrzeuges für Menschen ohne Arme oder Beine. „Wir kümmern uns um die komplexe Technologie. Der Händler kann sich um bislang vernachlässigte Kunden gezielt und professionell kümmern und diese an sein Autohaus binden. Der damit verbundene Imagegewinn und das Alleinstellungsmerkmal sind gerade in den Zeiten sinkender Renditen und der Vergleichbarkeit der Produkte für jeden Händler eine tolle Chance, wieder mehr Kompetenz zu zeigen.“ ■Lesen SIe hier......wie der Handel mit wenig Aufwand Kompetenz zeigt, indem er älteren Menschen leichtere Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten bietet.KurzfassungDer Spezialist für Fahrzeugumbauten Paravan bietet neben ausführlichen technischen Innovationen auch einfache Lösungen für ältere Menschen oder Menschen mit geringen Mobilitätseinschränkungen. Die Leistungen von Paravan können mit Unterstützung von Würth über den Autohandel angeboten werden. Besonders bei Kunden, die direkt (z. B. alters- oder krankheitsbedingt) oder indirekt (z. B. über einen Lebenspartner oder Familienmitglied) mit einer körperlichen Beeinträchtigung konfrontiert sind, können Autohäuser Kompetenz zeigen. Geeignet sind hierbei beispielsweise die Dreh- und Schwenksitze, die das Ein- und Aussteigen stark vereinfachen.Schwenk- und DrehsitzeFür Menschen mit Bewegungseinschränkungen kann ein Drehsitz das Ein- und Aussteigen aus dem Fahrzeug erleichtern. Diese Technologie kann nach Informationen von Paravan in alle gängigen Pkw-Modelle eingebaut werden, ohne separate Umbaumaßnahmen am Fahrzeug vornehmen zu müssen. Gesteuert wird der Sitz über eine Kabel- oder Funkfernbedienung. Jeder Drehsitz verfügt auch über eine Notentriegelung, um auch bei Stromausfall den Sitz zu nutzen.Beim Schwenksitz schwenkt der komplette Sitz aus dem Fahrzeug, d.h. inklusive Rückenlehne. Der Winkel umfasst dabei wie beim Drehsitz bis zu 120 Grad. Eine integrierte Fußstütze sorgt nach Informationen von Paravan für den nötigen Halt beim Ein- und Aussteigen. Wie der Drehsitz wird auch der Schwenksitz über eine Kabel- oder Funkfernbedienung gesteuert. Ebenfalls über eine Notentriegelung kann auch bei Stromausfall der Sitz geschwenkt werden.

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