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MMD-Chef Frey: "Wir haben genau zugehört"

12.08.2016 14:30 Uhr
MMD-Chef Frey: "Wir haben genau zugehört"
Bei Mitsubishi läuft das Geschäft 2016 gut. Warum das so ist, erklärt Deutschland-Chef Werner Frey im Interview.
© Foto: AUTOHAUS-Archiv

Werner Frey, Chef von MMD Automobile, über den Aufschwung der Marke Mitsubishi in Deutschland und die Chancen der Elektroauto-Prämie.

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Von Michael Kirchberger/mid

Mitsubishi hat in den vergangenen Jahren eine wahre Durststrecke überwinden müssen. Jetzt aber geht es wieder bergauf, ohne dass es wirklich neue Modelle gibt. Was dahintersteckt, verrät Werner Frey, Geschäftsführer des deutschen Mitsubishi-Importeurs MMD Automobile, im aktuellen Interview.

Herr Frey, wie erklärt sich der Aufschwung?

W. Frey: Wir haben einfach unsere Aktivitäten mehr auf die Kundeninteressen ausgerichtet. Gemeinsam mit den Handelspartnern haben wir unsere Garantie erweitert, von drei auf fünf Jahre. Und wir haben unserer Handelsorganisation genau zugehört, welche Wünsche von Seiten der Kunden an sie herangetragen werden. Es freut uns sehr, dass unsere Vertriebs- und Marketingaktivitäten gefruchtet haben und wir nahezu über unsere gesamte Modellpalette Absatzsteigerungen sehen konnten. Die Endverbraucher schätzen unsere Fahrzeuge, profitieren von unserer Fünf-Jahre-Herstellergarantie und haben mit unseren Händlern gleichzeitig verlässliche und kompetente Ansprechpartner.

Und die Modellpalette?

W. Frey: Wir haben den Outlander und den Space Star neu aufgelegt sowie mit einer ganzen Reihe maßgeschneiderter Sondermodelle mehr Präsenz gezeigt. Dabei hat uns natürlich der Plug-in-Hybrid Outlander, das erste SUV mit dieser Technik überhaupt, im vergangenen Jahr geholfen.

Wie verkauft sich der Outlander Hybrid?

W. Frey: Im Grunde gut. In nur drei Jahren seit seiner Markteinführung haben sich weltweit mehr als 120.000 Kunden für das sparsame SUV entschieden. Stärkster Markt ist dabei Europa. Hier fanden rund 70.000 Plug-in-Hybrid-Outlander einen Käufer, damit ist er Europas Bestseller in diesem Fahrzeugsegment. Auch in Deutschland sind wir auf dem richtigen Weg. Seit der Markteinführung im Mai 2014 kamen rund 4.000 Plug-in Hybrid Outlander neu auf die Straßen.

Wie beurteilen Sie die Aussichten?

W. Frey: Wir erwarten, dass der von der Bundesregierung eingeführte Elektromobilitätsbonus den Absatz bei uns weiter steigern wird. Wir gehen noch einen Schritt weiter und fördern die Elektromobilität in Deutschland mit einem Extra-Bonus beim Kauf eines Plug-in-Hybrid-Outlander. Zusätzlich zum staatlichen Zuschuss der Bundesregierung für Plug-in Hybridfahrzeuge in Höhe von 1.500 Euro, erhalten die Kunden bei allen teilnehmenden Green Mobility Centern jetzt noch einen Extra-Bonus in Höhe von 4.500 Euro von Mitsubishi. Daraus ergibt sich beim Kauf vom Plug-in Hybrid Outlander jetzt ein Gesamtpreisvorteil in Höhe von 6.000 Euro. Cleverer und günstiger kann man nicht in die Mobilität der Zukunft einsteigen. Die Förderung der Elektromobilität muss jetzt auch gelebt werden.

Bringt das die Stückzahlen, die zur Energiewende passen?

W. Frey: Wir hoffen ja. Hierzu ist aber auch erforderlich, dass die 300 Millionen Euro aus dem Förderpaket für Infrastrukturmaßnahmen von den Gemeinden auch angefordert und umgesetzt werden. Darüber habe ich bisher herzlich wenig gelesen. Ich glaube, hier besteht dringender Handlungsbedarf. In den Niederlanden gibt es in den Städten mittlerweile mehr als genug Ladesäulen. Und jetzt planen die holländischen Stellen eine flächendeckende Errichtung von Ladestationen entlang der A1 und der A3 – also an den von holländischen Urlaubern vielbefahrenen Autobahnen. Gefördert wird das mit EU-Geld, für uns ist das eher ein Armutszeugnis.

Tragen Sie als Importeur auch zur Verbesserung der Infrastruktur bei?

W. Frey: Ja, wir wollten mit gutem Beispiel vorangehen und haben allen Dienstwagen-berechtigten Mitarbeitern zu Hause eine Wallbox montiert. Ein intelligentes Abrechnungssystem erlaubt es, dass die Ladestromkosten von uns als Arbeitgeber direkt übernommen werden. Ich selbst habe mit dem Plug-in-Hybrid-Outlander, den ich fahre, im vergangenen Jahr 1,8 Tonnen CO2 eingespart.

Mitsubishi hat wieder mehr als ein Prozent Marktanteil in Deutschland erreicht. Wie wollen Sie das stabilisieren?

W. Frey: Da setze ich auf unsere loyalen Kunden und Händler. Es kommen jährlich allein 80.000 Servicekunden zur Wartung mit teils 12, 13 Jahre alten Fahrzeugen in die Werkstätten. Das ist ein großes Potenzial, auch bei der Neubeschaffung. Mit über 70 Prozent privater Neuzulassungen nehmen wir eine Spitzenposition auf dem deutschen Markt ein. Das spricht für die hohe Kundenzufriedenheit und wird jetzt ganz aktuell auch durch das hervorragende Abschneiden in der Langzeit-Qualitätsstudie von J. D. Power, einem der renommiertesten Marktforschungsinstitute weltweit, bestätigt. Hier erhielten wir im Gesamtranking der Automobilhersteller in Deutschland die Topbewertung "Beste Marke". Nach Rang zwei im vergangenen Jahr ist dies erneut ein Beleg für die hohe Qualität und ausgeprägte Zuverlässigkeit der Mitsubishi-Produkte.

Herr Frey, vielen Dank für das Gespräch!

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KOMMENTARE


Felix Michels

12.08.2016 - 17:15 Uhr

Als Mitsubishi Partner kann ich den Aufschwung der Marke zu 100% bestätigen.Das ganze wurde mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen umgesetzt!-> ein seit fast 2 Jahren stabiles Verkaufsprogramm-> sinnvolle Sondermodelle in fast allen Baureihen-> eine gute Erreichbarkeit der Außendienstmitarbeiter und der Zentrale in Rüsselsheim-> Einführung von preiswerten Serviceteilen (Ölfilter, Luftfilter, etc.)Das sind nur einige Punkte die momentan bei der Marke Mitsubishi wirklich Spaß machen. Aber viel wichtiger ist ein Punkt: Auch als vergleichsweise kleiner Händler fühlt man sich ernst genommen und perfekt unterstützt.


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