Die vor einer Woche verkündete staatliche Förderung für Elektrofahrzeuge stößt im Automobilhandel auf große Skepsis. Rund eine Woche nach der Ankündigung des Programms zur "Förderung sozialer klimafreundlicher Mobilität" zogen Branchenvertreter beim Hamburger Händlerstammtisch von AUTOHAUS, der Papadopoulos Group und TÜV Süd ein ernüchterndes Zwischenfazit.
Auf dem Podium diskutierten Sirri Karabag, Franco Barletta, Christian Brunkhorst und VAD-Präsident Burkard Weller unter Leitung von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel über Chancen und Risiken des Programms. Zentraler Kritikpunkt: Die Umsetzung dürfe nicht wieder in Bürokratie ersticken. Denn die milliardenschwere Subvention – im kommenden Jahr bis zu 5.000 Euro pro Haushalt und gekauftem oder geleastem Elektro- oder Plug-in-Hybridauto – müsse schnell bei den Kunden ankommen, sonst drohe das wichtige Frühjahrsgeschäft zu kippen.
Ein Knackpunkt sei zudem die Restwertentwicklung der Stromer. Händler fürchten, dass die neuen Prämien die Preise Gebrauchter erneut unter Druck setzen könnten. Umso wichtiger sei ein Verfahren, das einfach und unmittelbar wirke, so der Tenor des Abends.
Der Handel formulierte weitere Forderungen: Jahreswagen sollten – wie einst bei der Verschrottungsprämie 2009 – in die Förderung einbezogen werden. Der Stichtag sollte rückwirkend auf den 1. Januar 2026 gelegt werden, der Nachweis der Berechtigung über den Einkommensbescheid 2023 erfolgen. Und: Fällig sollte die Prämie beim Abschluss des Kaufvertrags und nicht erst bei der Zulassung werden. Als Ergänzung zur Kaufprämie brachten die Händler außerdem eine subventionierte Ladekarte ins Gespräch.
Der traditionsreiche Hamburger Hafen-Klub bot die Kulisse für den intensiven Austausch. Gastgeber Jürgen Papadopoulos und Andreas Schreiber vom TÜV Süd begrüßten zahlreiche Gäste; unterstützt wurde die Veranstaltung von APP, Meneks und Vemove.