Ausgabe 03/2010: Noten verbessern!

HandelNoten verbessern! Rating 2010 E Wie Sie jetzt Ihre Ratingnote noch verbessern können.Von Martin Dieter HerkeDas Jahr 2009 war für die meisten Autohäuser – trotz Abwrackprämie – kein gutes Jahr. 2010 verspricht eher noch schlechter zu werden. Die Finanzmarkt- und die Wirtschaftskrise sind für ungünstige bis schlechte Bilanzergebnisse verantwortlich. Ein schlechtes Bilanzergebnis zieht im Folgejahr ein schlechtes Rating nach sich. Die Auswirkungen: Banken zögern mit Kreditgewährungen, sie erhöhen die Kreditzinssätze, verlangen zusätzliche Sicherheiten oder verweigern gar Kredite. Allein die Erwartung schlechter Ergebnisse löst bei den Banken schon „Vorsicht“ aus.Seit Basel II in Kraft ist, sind die Banken vor jeder Kreditvergabe verpflichtet, ein Rating durchzuführen, um anhand dieses Ergebnisses ihr Kreditrisiko zu ermitteln. Wenn die Ratingnote sich verschlechtert, signalisiert dies der Bank, dass ihr Risiko größer wird, was zur Folge hat, dass sie diesen Kredit auch mit mehr Eigenkapital unterlegen muss. Für die Bank erhöhen sich damit die Einstandskosten für Kredite und ihr Eigenkapital wird stärker beansprucht. Die Folgen: Da Kredite mit schlechterem Rating mit mehr Eigenkapital zu unterlegen sind, sind Banken in der Erwartung von sich verschlechternden Rating-Einstufungen mit Kreditvergaben besonders vorsichtig. Das Wort von der Kreditklemme macht bereits die Runde. Versorgen Sie Ihr Autohaus deshalb so schnell wie möglich mit ausreichenden Kreditlinien.Hard-Facts und Soft-FactsDie Zahlen 2009 können Sie nicht mehr verändern. Sind sie schlechter, wird auch das Rating schlechter – mit allen negativen Auswirkungen. Rating gliedert sich jedoch in zwei Bereiche, in Hard-Facts (Bilanzzahlen) und Soft-Facts. Leider gibt es in Deutschland kein einheitliches Rating-System, nach dem alle Banken ihre Kreditnehmer bewerten. In ihren Grundzügen gleichen sie sich jedoch, so dass die wesentlichen Merkmale übereinstimmen. Die Gewichtungen einzelner Parameter können allerdings voneinander abweichen. Auch die Gewichtung von Hard- und Soft-Facts kann unterschiedlich sein und zwischen 50 und 80 Prozent für Hard-Facts und 20 bis 50 Prozent für Soft-Facts schwanken. Bei größeren Betrieben haben die Soft-Facts i. d. R. einen größeren Gewichtungsanteil als bei kleineren. Wenn wir jedoch davon ausgehen, dass die Soft-Facts in vielen Fällen ein knappes Drittel der Bewertung ausmachen, dann zeigt das, dass wir gerade in diesen Bereichen einen erheblichen Einfluss auf die Ratingeinstufung ausüben können. Bei den Soft-Facts beurteilen die Banken die Zukunftsfähigkeit ihrer Kreditnehmer anhand von qualitativen Kriterien. Dabei geht es den Banken vor allem um folgende Bereiche:z Qualität der Unternehmensführung (Managementqualität)z Rechnungswesen, Controllingz Planung, Steuerung, Risikomanagementz Organisation, Strategiez Die Zusammenarbeit mit Banken z Informationspolitik, Informationsverhalten gegenüber Bankenz Die Art und Weise der Bankkontoführungz Marketing, Vertriebz Markt, Produkte, Wettbewerbz Unternehmensrisiken, Unternehmensentwicklungz BranchensituationDas Ratingergebnis der Soft-Facts ist für die Banken ein Maßstab dafür, ob sie ihrem Kreditnehmer „Vertrauen“ entgegenbringen können oder nicht. Eine gute Einstufung bei den Soft-Facts signalisiert der Bank, dass es sich um einen Kreditnehmer handelt, der fachlich und persönlich zuverlässig ist, dem man auch bei weniger guten Zahlen Vertrauen, das heißt Kredit, zur Verfügung stellen kann.Geben und Nehmen im EinklangEs geht nicht nur darum, die Bank mit irgendwelchen Informationen zu füttern, sondern der Bank die qualitativen Informationen zugänglich zu machen, die die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Autohauses objektiv, verlässlich und zutreffend widerspiegeln. Sie muss anhand Ihrer Informationen ihr Kreditrisiko zutreffend einschätzen können. Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn Ihre Informationen auch fachlich einwandfrei sind. Es ist tödlich, wenn Sie Ihrer Bank im Monat März erklären, dass Sie bisher ein ausgeglichenes Betriebsergebnis erwirtschaft haben, um dies einen Monat später zu korrigieren, da Sie „vergessen“ hatten, die Bestände wertmäßig anzupassen, Abschreibungen und Wertberichtigungen zu verbuchen und das Ergebnis jetzt kräftig ins Minus abgerutscht ist. Von da an wird Ihr Banker ewig misstrauisch sein, wenn Sie ihm ein Ergebnis präsentieren.Was auch nicht sein darf, ist, dass Sie als Kreditnehmer permanent „liefern“ und die Bank nur „nimmt“. Beide Seiten müssen „geben“ und „nehmen“ in Einklang bringen. Es gibt genügend Beispiele, wo dieses Zusammenspiel gut klappt und so auch schwierige Phasen, zum Vorteil beider, gemeistert werden. Zuverlässige und zutreffende Informationen bedingen aber auch ein bestimmtes Maß an fachkompetenten organisatorischen Voraussetzungen im Unternehmen. Fehlende Organisationsstrukturen, ein lückenhaftes Rechnungswesen, Controlling, das keines ist, und nicht vorhandene zeitnahe Ergebnisse zeigen der Bank, dass die qualitativen Erfolgsfaktoren unzureichend sind. Wenn dann noch schlechte Zahlen hinzukommen, ist klar: diesem Antragsteller wird kein Kredit gewährt. Was Sie tun könnenWas können Sie in welchem Bereich tun, um Ihre Ratingnote zu verbessern? Auf die folgenden Positionen kommt es in diesem Zusammenhang besonders an:z Rechnungswesen, Controllingz Planung, Steuerung, Risikomanagementz Informationspolitik, Informationsverhalten gegenüber BankenAnhand der Checkliste (siehe Kasten) können Sie erkennen, welche Bereiche Sie bereits optimiert haben und welche Sie noch verbessern können. Beachten Sie daneben auch die anderen Bereiche der Soft-Facts wiez Organisation, Strategiez Marketing, Vertriebz Markt, Produkte, Wettbewerbz Unternehmensrisiken, UnternehmensentwicklungSprechen Sie auch diese Punkte an und stellen Sie Informationen zur Verfügung. Ein Organigramm, ein Strategiepapier, ein Marketingplan, Informationen über Produkte, den Markt (Marktvolumen) und die Wettbewerber sind für Banken von Interesse. Wenn steuerliche oder prozessuale Risiken existieren, die Finanzauswirkungen haben könnten, sollten Sie dies gegenüber der Bank ansprechen. Informieren Sie stets offen und umfassend. zLesen SIe hier...... wie Sie eine schlechte Ratingeinstufung infolge der Wirtschaftskrise noch verbessern können: Denn neben den Hard-Facts, den existierenden Kennzahlen 2009, gibt es Soft-Facts, die Sie sehr wohl beeinflussen können. Hard-Facts ...... und Soft-Facts!So verbessern Sie Ihr Rating!Checkliste zur Verbesserung der Ratingnote im Bereich der Soft-Facts: 1. Vereinbaren Sie mit Ihrer Bank einen regelmäßigen Informationsaustausch (Reporting). 2. Stellen Sie vereinbarte Informationen pünktlich und vollständig zur Verfügung. 3. Informieren Sie Ihre Bank auch außerhalb der vereinbarten Termine, z. B. wenn Unvorhersehbares die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unternehmens beeinflusst. 4. Liegt Ihre Jahresbilanz innerhalb von drei Monaten nach Geschäftsjahresschluss vor? 5. Liegt Ihr Monatsergebnis inkl. aktueller Bilanzzahlen bis 15. des Folgemonats vor? 6. Stellen Sie sicher, dass Ihre Monatsergebnisse den tatsächlichen wirtschaftlichen Zustand Ihres Unternehmens dokumentieren. Verbuchen Sie Abschreibungen und Wertberichtigungen monatlich. 7. Sind Ihrer BWA Detailergebnisse unterschiedlicher Geschäftssparten und verschiedener Standorte zu entnehmen? 8. Sind in den Monatsergebnissen alle Kosten und Erträge erfasst, sind notwendige Abgrenzungsbuchungen erfolgt und die Bestände aktuell bewertet? 9. Praktizieren Sie ein aktives und konsequentes Debitorenmanagement.10. Sprechen Sie mit Ihrer Bank frühzeitig darüber, wenn es in Sachen Liquidität bei Ihnen eng zu werden droht. Überziehen Sie Ihr Kreditlimit immer nur dann, wenn die Bank dem vorher zugestimmt hat.11. Verfügen Sie über eine integrierte Unternehmensplanung bestehend aus einer Rentabilitätsvorschaurechnung, einem Liquiditätsplan auf Monatsbasis und einer Planbilanz?12. Erstellen Sie monatliche SOLL-IST-Vergleiche in Sachen Rentabilität und Liquidität.13. Können Sie belegen, wie Sie bei Planabweichungen reagieren?14. Verfügen Sie über eine aktuelle Kapitaldienstzusammenstellung, aus der folgende Punkte zu ersehen sind: Kreditgeber, Kreditart, Limit, Inanspruchnahme, Zinssatz (fest oder variabel), Tilgungsvereinbarung, Jahresrate?

Ausgabe 03/2010: Noten verbessern!

Noten verbessern!

MEISTGELESEN

Neue Partnerschaft: Ruhrdeichgruppe nimmt BYD auf

LöhrGruppe: Teil der Van Mossel Automotive Group

Neuwagen: Preisexplosion bei Klein- und Kompaktwagen

STELLENANGEBOTE

Account Manager (w/m/d) Full-Service Leasing Automotive im Außendienst für unsere Vertriebskooperation Ford Fleet Management Vertriebsregion Süd (Baden-Württemberg, Bayern) im Homeoffice

Serviceassistenz (m/w/d)

Sachbearbeiter (m/w/d) Großabnehmer

Großkunden/Fleet-Verkäufer (m/w/d) für unsere Marke Volvo

Kfz-Mechaniker/Kfz-Mechatroniker allg. Rep. (m/w/d)

NEWSLETTER