Ausgabe 14-15/2011: Ökolabel mit Stichtag

Ökolabel mit StichtagEnergieverbrauchskennzeichnung E Der Bundesrat hat der Einführung des neuen Ökolabels unter Auflagen zugestimmt. Von Doris Plate Wahrscheinlich kommt sie am 1. November 2011. Eher unwahrscheinlich ist der 1. Oktober, möglich wäre aber auch noch der 1. Dezember. Ausschlaggebend wird sein, wann die neue Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung im Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Im Entwurfstext heißt es nämlich: „Diese Verordnung tritt am ersten Tag des dritten auf die Verkündung folgenden Kalendermonats in Kraft“. Am 8. Juli hat der Bundesrat diesem Entwurf unter Auflagen zugestimmt. Und das bedeutet: Ab dem Stichtag (zum Beispiel 1. November) müssen alle Fahrzeuge ein DIN A4 großes Label mit einer Energieeffizienzskala tragen, wie es jetzt schon bei Kühlschränken gebräuchlich ist. Anhand einer Farbskala und Buchstaben sollen Autokäufer dann erkennen können, wie klimafreundlich ein Auto ist. Fahrzeuge in der grün markierten Klasse A+ sollen beim Energieverbrauch besonders gut, solche in der roten Klasse G besonders schlecht sein. Dafür soll der Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxids in Bezug zum Fahrzeuggewicht berechnet werden.Darüber hinaus müssen auf dem Hinweisschild künftig auch die Jahressteuer und die durchschnittlichen jährlichen Energieträgerkosten (Kraftstoff und Strom) bei einer Laufleistung von 20.000 Kilometern ausgewiesen werden. Auch das ein Kritikpunkt, denn die Kraftstoffpreise, mit denen hier gerechnet werden soll, sollen jährlich zum 30. Juni vom Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht werden und dann ein Jahr lang gelten. Zwar rechnen dann alle mit diesem Preis und das ist gut für die Vergleichbarkeit. Aber jeder weiß, wie stark die Kraftstoffpreise schwanken, und so kann die Hochrechnung an der Realität erheblich vorbeigehen.Leopard-Panzer in GrünDer wichtigste Kritikpunkt ist aber die Berechnung nach Gewicht. Umweltverbände und der ADAC haben sich bis zuletzt dagegen gewehrt, mit der Begründung, das verwirre die Verbraucher eher, als dass es zur Klärung beitrage. Ein gängiger Scherz dazu lautet, dass ein Leopard-Panzer so zu einem grünen Schild kommen könnte, denn im Verhältnis zu seinem Gewicht sei der Verbrauch gering.Diese Einwände scheint die Länderkammer aufgegriffen zu haben, denn sie versah die Verabschiedung der Verordnung mit der Auflage, dass für die Berechnung der CO2-Effizienz nach spätestens drei Jahren auch andere Grundlagen als das Gewicht geprüft werden müssen. Dies könnten etwas die Fahrzeugfläche oder die Zahl der Sitzplätze sein. Weitere, noch höhere Effizienzklassen sollen erst eingeführt werden, wenn mindestens fünf Prozent der Neuzulassungen eines Jahres die Kriterien erreichen.Die Bundesregierung muss nun entweder die von den Ländern gewünschten Änderungen umsetzen oder auf die Verordnung verzichten. Ob die Bundesregierung sich noch im Juli mit dem Thema beschäftigen wird, stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest. Es könnte auch August werden. ZDK-Geschäftsführer Ulrich Dilchert geht aber davon aus, dass die Verordnung kommt und die Hersteller rechzeitig reagieren und die neuen Labels zur Verfügung stellen. Denn zum Stichtag müssen die am Auto sein. Und der könnte theoretisch schon der 1. Oktober 2011 sein. zLesen SIe hier...... was in Sachen Energieverbrauchskennzeichnung noch in diesem Jahr zu erwarten ist. KurzfassungZum Stichtag müssen alle Fahrzeuge mit einem Ökolabel versehen werden, das sowohl die Energieeffizienz ausweist als auch Angaben zur Jahressteuer und zu den Energieträgerkosten bei einer Laufleistung von 20.000 Kilometern. Kritisiert wurde, dass die Berechnung der Energieeffizienz im Verhältnis zum Gewicht erfolgt. Der Bundesrat hat deswegen gefordert, dass diese Methode nach drei Jahren überprüft wird.

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