Ausgabe 17/2012: Opel braucht Konstanz

Opel braucht KonstanzHändlerverband – Wie beurteilt der VDOH die Personalie Sedran und was erwartet man vom Hersteller? AUTOHAUS hat beim Sprecher des Verbandes der deutschen Opel- und Chevrolet-Händler, Thomas Bieling, nachgefragt.Von Dr. Martin EndleinOpel blickt nach vorne. Im Zusammenhang mit der Ernennung von Dr. Thomas Sedran betonte Opel-Aufsichtsratsvorsitzender und GM-Europe-Präsident Steve Girsky: „Wir arbeiten weiter daran, den von uns skizzierten Unternehmensplan umzusetzen und weiter zu verbessern. Wir werden die Bürokratie verringern und die Kultur unseres Unternehmens verändern.“ Zur Unternehmenskultur und zu den Strategien haben wir Thomas Bieling, Sprecher des Verbandes der deutschen Opel- und Chevrolet-Händler (VDOH) befragt.AH: Herr Bieling, was bedeutet der Rücktritt Strackes und die Ernennung von Sedran für Marke und Handel?T. Bieling: Herr Sedran hat den Zukunftsplan für die Marke Opel ganz wesentlich aktiv begleitet, so dass wir davon überzeugt sind, dass hier kein Paradigmenwechsel stattfinden wird.AH: Wie schätzt der Händlerverband die Bilanz von Stracke ein? Hat er Opel auf den richtigen Weg gebracht?T. Bieling: Herr Stracke hat bei der Erarbeitung des Zukunftsplans für die Marke Opel auf die Zusammenarbeit mit dem Handel gesetzt. Dadurch konnten unsere Meinungen und Vorschläge in diese Strategie einfließen. Wir halten den eingeschlagenen Weg grundsätzlich für richtig. Allerdings muss jetzt die Schlagzahl für die Umsetzung erhöht werden.AH: Nachfolger von Stracke ist der ehemalige Unternehmensberater Thomas Sedran. Welchen Führungstyp braucht Opel nach dem Ingenieur Stracke jetzt?T. Bieling: Opel benötigt in dieser Position in erster Linie Konstanz. Daher brauchen wir einen Top Manager mit Visionen, Liebe zur Marke Opel und einem konsequenten geradlinigen, aber teamorientierten Führungsstil. Da Opel ein deutsches Unternehmen ist, sollte er zumindest der deutschen Sprache mächtig sein. AH: Wie beurteilen Sie die Entscheidung, dass Opel eine große Zahl von Führungskräften entlässt/entlassen hat? T. Bieling: Diese interne Maßnahme wollen wir nicht kommentieren.AH: Was erwartet der Handel jetzt vom Hersteller?T. Bieling: Kontinuierliche Investition in den Markenaufbau, eine Berechenbarkeit vor allem im Hinblick auf Personalentscheidungen, konsequente und transparente Umsetzung des Zukunftsplans, Absicherung der Händlerrentabilität, konsequente Volumenorientierung und Konzentration auf eine erfolgreiche Einführung der neuen Modelle Mokka und Adam, um nur einige Punkte zu nennen.AH: Wie sind die Kundenreaktionen auf die anhaltende Krise des Herstellers?T. Bieling: Auch andere Hersteller und Importeure verzeichnen in ihrem Europageschäft erhebliche Verluste, haben Überkapazitäten und denken über Personalabbau und Werksschließungen nach. Leider hat man in der medialen Berichterstattung den Eindruck, als ob nur die Marke Opel betroffen wäre. Derartig informiert kommt es natürlich zu Verunsicherungen bei den Kunden, die den Verkauf nicht gerade positiv beeinflussen.AH: Was muss passieren, damit Opel aus den Schlagzeilen kommt?T. Bieling: Am Ende zählt nur der Erfolg. Opel muss zeigen, dass die selbst gesetzten Zwischenziele auf dem Weg zur Gewinnrealisierung erreicht werden. Man muss nachweisen, dass man auf einem guten Weg ist. Ich würde mir wünschen, dass auch die Medien diesen Weg fair begleiten.AH: Stracke hatte erst kürzlich sein Sanierungskonzept vorgelegt – vor allem mit einem Abbau von Überkapazitäten und einer Modelloffensive. Was hält der Handel davon?T. Bieling: Wie bereits gesagt hatten wir die Gelegenheit, hier Einfluss zu nehmen. Wir stehen daher hinter diesem Plan, da er nicht nur darauf setzt, Kosten zu senken, sondern auch wachstumsorientiert ist.AH: Herzlichen Dank für das Gespräch.AH: Freuen Sie sich auf den Opel Adam? Wie sind seine Chancen am Markt?T. Bieling: Der Vorstand hatte die Chance, den Adam in seiner unglaublichen Vielfalt zu erleben. Ich habe selten erlebt, dass dieses Gremium, das schon viele Fahrzeuge hat kommen und gehen sehen, so begeistert war. Der Adam ist ein reinrassiges Life-Style Fahrzeug, das der Marke eine ganz neue Zielgruppe erschließen kann.Lesen SIe hier...... welche Erwartungen der Verband an den Hersteller hat und mit welchen Strategien man aus den Schlagzeilen kommen will.

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