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Stellantis-Händler: Neuer Dachverband auf dem Weg

05.12.2023 13:33 Uhr | Lesezeit: 5 min
VCDP-Vorstand 2023
V.l.n.r.: Klaus Heisterkamp, Gerd Fabricius, Sven Schrader, Michael Rüschendorf, Felix Babilas, Tom Rick, Peter Gerards, Ubbo Latajka, David Winter, Bernd Merz, Kristian Postert
© Foto: VCDP

Die Händlerverbände VCDP, VDOH und JARD werden die "Allianz Deutscher Stellantis Partner" gründen. Markenübergreifende Arbeitskreise sollen die Themen der Handels- und Serviceorganisation zusammen mit dem Autokonzern verhandeln.

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Der Verband der Deutschen Citroën-, DS- & Peugeot-Vertragspartner (VCDP) wird die Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Opel-Händler (VDOH) und dem Jeep, Alfa Romeo, RAM und Dodge Händlerverband (JARD) weiter intensivieren. Wie im Rahmen der VCDP-Jahreshauptversammlung am vergangenen Samstag in Wiesbaden bekannt wurde, soll ein gemeinsamer Dachverband mit der Bezeichnung "Allianz Deutscher Stellantis Partner e.V." gegründet werden.

In dem neuen Dachverband wolle man in markenübergreifenden Arbeitskreisen die Themen der deutschlandweiten Handels- und Serviceorganisation von Stellantis zusammen mit dem Autokonzern erörtern, erklärte der VCDP. Diese Vorgehensweise werde von Hersteller- und Verbandsseite als effektiv und zielführend bewertet und demnach begrüßt. Gerade im Hinblick auf die künftigen neuen Vertriebskonzepte werde ein regelmäßiger Austausch und die Überprüfung kommender oder bereits umgesetzter Strukturen und Prozesse für beide Seiten immer wichtiger.

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VCDP, VDOH und JARD arbeiten bereits seit längerem zusammen. Seit Juni 2021 sind die Verbände in die Vertragsgespräche für die Händler- und Agenturverträge ("New Retailer Model") involviert – sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene.

Peter Gerards neuer Vorsitzender

Im Rahmen der Mitgliederversammlung fanden auch Neuwahlen des VCDP-Vorstands statt. Das gesamte Gremium wurde einstimmig gewählt bzw. im Amt bestätigt. Peter Gerards (Ruhrdeichgruppe) ist ab sofort Vorsitzender und Ansprechpartner für den Verband in Deutschland sowie Teilnehmer am Partner-Dialog Deutschland. Ubbo Latajka (Rahenbrock Gruppe) ist für die Europaarbeit zuständig und somit auch Teilnehmer am europäischen Gouvernance-Board, Teil des Partner Dialogs Deutschland sowie Sprecher für den Bereich Kundendienst & Teile.

VCDP-Mitgliederversammlung 2023
Die VCDP-Mitgliederversammlung 2023 in Wiesbaden war gut besucht.
© Foto: VCDP

Tom Rick (Autohaus Schorn) fungiert als Sprecher für die Marke Citroën in Deutschland und verantwortlich für interne VCDP-Kommunikation. Felix Babilas (Autohaus Pflanz) bleibt Sprecher für die Marke Peugeot in Deutschland, David Winter (Autohaus Häusler) Sprecher für die Marke DS. Weitere Vorstandsmitglieder sind Bernd Merz, Sven Schrader, Kristian Postert und Michael Rüschendorf sowie – neu im Team – Gerd Fabricius (Glinicke automobiles GmbH) und Klaus Heisterkamp (Peugeot Autohaus BECKERfrance mobile).

Nicht mehr zur Wahl stellte sich der bisherige VCDP-Vorsitzende Thomas Kramer, der seit 2012 den Verband führte. Kramer habe sich in seiner insgesamt 22-jährigen Vorstandsarbeit immer selbstlos und sehr engagiert für die Interessen der Vertragspartner eingesetzt, erklärte der Verband. Wilfried Luxen trat nach vier Jahren ebenfalls nicht mehr an, er geht 2024 in den Ruhestand.

Aktuelle Themen und Fragstellungen gibt es im Stellantis-Handel genug, unter anderem standen die Einführung des Agentursystems, zahlreiche IT-Probleme, die aktuelle Fahrzeugbelieferung und Teileversorgung, neue Marken-CI sowie Zins- und Finanzierungsabrechnungen auf der Agenda. Entsprechend groß war das Interesse der Citroën-, DS- und Peugeot-Partner. Insgesamt nahmen rund 250 Händler an der Veranstaltung teil. Am Nachmittag standen nahezu die gesamte Geschäftsleitung von Stellantis Deutschland – mit Geschäftsführer Lars Bialkowski an der Spitze – sowie die Führungscrews von Stellantis Finance Deutschland und von Leasys den Partnern Rede und Antwort.


Das wurde auf der VCDP-Mitgliederversammlung 2023 besprochen:

Wesentlicher Kritikpunkt der VCDP-Mitglieder ist die Unzufriedenheit mit den IT-Systemen. Der Ansatz, die Systeme für alle Stellantis-Marken zu vereinheitlichen, sei sicherlich der richtige Weg. Jedoch sorge die gleichzeitige Umsetzung nahezu aller Verkaufs-, Bestell- und Banksysteme für großen Unmut, hieß es. Stellantis habe versprochen, weiter hart an der Verbesserung der Systeme und Workflows zu arbeiten.

Laut VCDP sollen außerdem falsche Zinsrechnungen für die Neuwagen-Finanzierung zügig korrigiert und zu viel gezahlte Zinsen noch im Dezember zurückerstattet werden. Der Workflow für die Prämien- und Bonuszahlungen sei ebenfalls verändert worden, so dass mit zeitnahen Auszahlungen der offenen Gelder zu rechnen sei. Die beiden Hersteller-Banken Stellantis Finance und Leasys hätten ebenfalls zugesagt, die Vertragsbearbeitung und Auszahlungsgeschwindigkeit zu beschleunigen.

Eine weitere Forderung der Händler ist eine zeitnahe Verbesserung der aktuellen Ersatzteilversorgung. Stellantis habe bestätigt, dass diese im ersten Quartal 2024 spürbar besser werde. Die vom Hersteller eingeführte und vom Handel sehr kritisch bewertete Service-Aktion "5Plus" wurde zunächst auf Wunsch der VCDP-Vertreter für das erste Quartal ausgesetzt. Die Aktion soll laut Stellantis zusammen mit den Händlervertretern noch einmal überarbeitet werden. Schlussendlich sollen attraktive Kundenservice-Angebote für ältere Fahrzeuge entstehen.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Einführung der neuen Marken-CI aller Stellantis-Marken und die damit verbundenen Investitionskosten für die Händler. Zwischen Stellantis und den VCDP-Vertretern wurde demnach vereinbart, dass der Handel ausreichend Zeit bekommt zu entscheiden, ob er diese Investitionen tätigen möchte oder unter Wahrung aller Händlerrechte als Vertragshändler ausscheiden kann. Die Details zu dieser Thematik werden aktuell in verschiedenen Arbeitskreisen zwischen Verband und Hersteller diskutiert.




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