VCDP-Jahrestagung: Schnelle Entlastungen für Händler gefordert

09.12.2025 11:37 Uhr | Lesezeit: 3 min
Der VCDP-Vorstand (v.l.n.r.): Klaus Heisterkamp, Kristian Postert, Gerd Fabricius, Peter Gerards, Sven Schrader, Ubbo Latajka, Felix Babilas, Bernd Merz und Michael Rüschendorf
Der VCDP-Vorstand (v.l.n.r.): Klaus Heisterkamp, Kristian Postert, Gerd Fabricius, Peter Gerards, Sven Schrader, Ubbo Latajka, Felix Babilas, Bernd Merz und Michael Rüschendorf
© Foto: VCDP

Rund 300 Teilnehmer, viele offene Baustellen und vorsichtiger Optimismus: Anfang Dezember diskutierten Citroën-, DS- und Peugeot-Händler in Köln mit dem Stellantis-Topmanagement über Rentabilität, Restwerte und den neuen Händlervertrag.

Der Saal war nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt, der Gesprächsbedarf groß: Rund 300 Teilnehmer kamen am vergangenen Freitag in Köln zur Jahreshauptversammlung des Verbands Deutscher Citroën-, DS- und Peugeot-Vertragspartner (VCDP). Vertreter des Stellantis-Topmanagements, der Marken Citroën, DS und Peugeot sowie der Konzernbanken SFS und Leasys stellten sich den Fragen der Händler – teils kontrovers, überwiegend sachlich.

Im Mittelpunkt standen laut Verbandsmitteilung die drängenden Themen des Handels: fehlende Rentabilität, steigende Kosten, Probleme in der Teileversorgung und die negative Restwertentwicklung, insbesondere bei jungen Leasingrückläufern. Auch die neue Corporate Identity (CI) und der ab 1. Januar 2027 geltende unbefristete Händlervertrag wurden intensiv diskutiert. 

Entlastung stellte Stellantis insbesondere im Aftersales in Aussicht. Die zuständige Direktion kündigte erhebliche administrative Erleichterungen bei der Garantieabwicklung sowie eine deutliche Aufstockung des Außendienstes an. Gleichzeitig informierte die Netzdirektion über den neuen Händlervertrag und die Rahmenbedingungen der neuen CI für Händler- und Servicepartner. Stellantis sagte zudem spürbare Liquiditätsverbesserungen zu, die sich ab 2026 unmittelbar auf die Rentabilität auswirken sollen.

Auch produktseitig wurden Wachstumsambitionen bekräftigt: Die Marken wollen 2026 in Deutschland sowohl mit Verbrenner- als auch mit Elektromodellen zulegen. Peugeot stellte eine kurzfristig startende Unterstützungskampagne für junge Leasingrückläufer in Zusammenarbeit mit der SFS in Aussicht. Citroën reagierte auf jüngste Rückrufaktionen mit einer Garantieausweitung auf bis zu acht Jahre für Verbrenner- und E-Fahrzeuge. Eine vergleichbare Regelung wünschen sich die Händler nach eigenen Angaben auch für Peugeot, wo diese Zusage bislang nur für Elektromodelle gilt. 

Unverändert hoch bleibt der Handlungsdruck im Handel. Die Vertragspartner fordern weitere Erleichterungen bei Garantieprozessen, eine bessere Teileversorgung, das Aussetzen der SOS-Standards sowie vor allem eine nachhaltige Verbesserung von Rentabilität und Liquidität. 

Restwerte bereiten große Sorgen 

Große Sorgen bereitet vielen Betrieben nach Verbandsangaben die anhaltend negative Restwertentwicklung einzelner Modelle. Gefordert werden deshalb marktgerechte Wiedervermarktungskonzepte. Eine Händlerumfrage unter Citroën- und Peugeot-Partnern unterstreicht die Nervosität: Über 90 Prozent der fast 200 teilnehmenden Betriebe wünschen künftig ausschließlich Leasingmodelle mit herstellerabgesicherten Restwerten oder Buy-back-Optionen. 

Trotz der vielen offenen Punkte war die Stimmung in Köln laut VCDP "gut". Viele Händler hätten registriert, dass Stellantis – auch durch Veränderungen im internationalen Topmanagement – wieder stärker auf die Vertragspartner zugehe. 

Nun kommt es auf die Umsetzung an: Bereits im ersten Quartal 2026 sollen spürbare Entlastungen greifen. Stellantis-Deutschlandchef Florian Huettl bekräftigte bei der Abendveranstaltung nochmals das Ziel, Rentabilität und Liquidität der Händler durch gezielte Maßnahmen zu verbessern.


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