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Studie zu Autozulieferern: Zwei Drittel erwarten Marktbereinigung

11.06.2025 08:23 Uhr | Lesezeit: 3 min
Zulieferer; Automobilzulieferer; Getriebe; ZF Friedrichshafen
Hoher Investitionsbedarf und Kostendruck gefährden die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Zulieferer. Gut jeder zweite Zulieferer plant Verlagerung des Geschäfts in neue Branchen.
© Foto: picture alliance/imageBROKER/Bernhard Claßen

Die Mehrheit der deutschen Automobilzulieferer rechnet mit einem deutlichen Marktrückgang und sieht sich gezwungen, auf neue Geschäftsmodelle, Kooperationen und Effizienzsteigerungen zu setzen.

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Eine aktuelle Studie von Baker Tilly zeigt, dass 67 Prozent der deutschen Automobilzulieferer in den nächsten zwei Jahren mit einer deutlichen Marktbereinigung rechnen. Besonders die wachsende Konkurrenz aus China (65 Prozent) und Europa (55 Prozent) bereitet Sorge.

Kostendruck belastet Wettbewerbsfähigkeit

Die Studie weist auf einen hohen Investitionsbedarf hin, der die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Zulieferer belastet. 73 Prozent der Befragten fordern von der Politik Maßnahmen zur Senkung von Energie- und Produktionskosten. Auch Steuererleichterungen und Bürokratieabbau stehen auf der Wunschliste.

Trotz der schwierigen Lage beurteilen 78 Prozent der Entscheider ihre eigene wirtschaftliche Lage als "eher gut" oder "sehr gut". Gleichzeitig halten 79 Prozent die Branche insgesamt für "schlecht aufgestellt". Diese Diskrepanz deutet auf Unsicherheiten beim Umgang mit Risiken hin.

"Unsere Untersuchung unterstreicht den hohen Transformationsdruck in einer geopolitisch angespannten Lage", sagt Jannik Bayat, Automotive-Experte und Partner bei Baker Tilly. "Die deutschen Unternehmen erkennen mehrheitlich den hohen Investitionsbedarf, aber sehen zugleich den Kostendruck als größtes Risiko."

Internationale Konkurrenz wächst

Nur sechs Prozent der Zulieferer sehen sich als Vorreiter auf dem Weltmarkt, während 51 Prozent einen technologischen Rückstand gegenüber Asien konstatieren. Besonders China gilt für viele als uneinholbar bei Schlüsseltechnologien.

Viele Unternehmen wollen neue Geschäftsmodelle entwickeln (89 Prozent), Fachkräfte sichern (81 Prozent) und verstärkt auf Kooperationen (76 Prozent) setzen. 71 Prozent sehen auch in der Effizienzsteigerung eine Lösung. Standortschließungen und Carve-outs werden zunehmend als Mittel zur Stabilisierung genutzt.

Internationale Ausrichtung bleibt schwach

Nur 36 Prozent der Zulieferer bezeichnen sich als weltweit gut aufgestellt. Der Fokus liegt weiterhin stark auf europäischen OEMs (49 Prozent). Nur wenige bedienen auch chinesische (18 Prozent) oder US-amerikanische Hersteller (17 Prozent).

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