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Thema: Schnell und schmutzig?

09.04.2003 00:00 Uhr
Automobilbau: Innovative Methoden der Konstruktion und Versuchstechnik sind gefragt

Mehr Komplexität, kürzere Entwicklungs-zyklen und fehlende Produktreife: Zulieferindustrie plädiert für grundlegendes Umdenken

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Diskussionsbedarf auf Seiten der Zulieferer wie auch der OEMs (Original Equipment Manufacturer): Der technologische Wandel fordere ein grundlegendes Umdenken in den bisherigen Beziehungen zwischen Automobilherstellern und der Zulieferindustrie, so der Tenor auf der 7. Handelsblatt-Jahrestagung Automobiltechnologien in München.

"Wurden vor zwei Dekaden noch 42 Monate als Standardzeit für die Serienproduktion eines neuen Modells angesehen, so sind heute 18 Monate gefordert", bilanzierte Jürgen Stockmar, zuletzt Mitglied des Vorstandes von Magna International, in seinem Eröffnungsvortrag. Gleichzeitig, so Stockmar, könne diese dramatische Verkürzung der Entwicklungszyklen mit herkömmlichen Methoden der Konstruktion und Versuchstechnik nicht bewältigt werden. Die Automobil- und mit ihr die Zulieferindustrie unterliege einem Wandel, dem entsprochen werden müsse: "Nie zuvor gab es so viele Rückrufe wie jetzt, weil trotz der Entwicklungsmethoden eben häufiger als früher die Zeit für die endgültige Reife eines neuen Modells fehlt. "Mechatronik – die Kombination aus Maschinenbau, Elektronik und Informatik – und der rasante Einzug der Elektronik in das Automobil böten dennoch Chancen: "Aber wir müssen darauf achten, dass Softwarefirmen ihren üblichen 'Quick and Dirty'-Ansatz nicht in das Automobil übertragen." Das Spiel geht weiter Die Einbindung der Zulieferer ist auch für die Adam Opel AG das Schlüsselelement künftiger OEM-Lieferanten-Beziehungen. Man habe aus der Lopez-Zeit gelernt, so Michael Stein von dem Rüsselsheimer Autohersteller, "aber die Art und Weise der Zusammenarbeit lässt sich nicht von einem auf den anderen Tag ändern". Dennoch setzt die Aktiengesellschaft auf "Supplier Integration" im Rahmen des Sanierungsplans "Olympia": Die Verantwortung der Opel AG liegt bei der Festlegung von Strukturen, der Definition von Lastenheften und der Auswahl der Lieferanten, die "in Zukunft neben Preisverhandlungen auch spezifische Konzepte in den Auswahlprozess einbringen müssen." Dadurch verschaffe sich der Lieferant eine entsprechend günstigere Ausgangsposition gegenüber seinen Wettbewerbern, "auch wenn das harte Spiel nicht verschwinden wird", sagte Seidel. Software gegen Komplexität 26.000 Teile sind einzukaufen, erläuterte dann auch Bernd Lieberoth-Leden die Situation aus Sicht des Nischenherstellers Wilhelm Karmann GmbH aus Osnabrück, "und die Fahrzeuge müssen sich immer noch rechnen. Mit dem Chrysler Crossfire, dem Audi A4 Cabriolet oder dem Mercedes-Benz CLK Cabriolet entwickeln wir Designerstücke – zumindest aus Sicht unserer OEMs." Der Komplexität des damit zusammenhängenden Beschaffungswesen versucht das Osnabrücker Unternehmen mit einem eigenen Angebotsmanagement-System und einer vorgelagerten Einkaufspreisanalyse zu begegnen: "Damit kann eine Kostenanalyse erstellt werden, obwohl noch kein einziges Teil unserer Zulieferanten durchkalkuliert ist." Unterstützt durch Tracking-Verfahren könne so eine weltweite Basis leistungsfähiger Lieferanten aufrechterhalten werden. Diese Basis aber wird sich in den kommenden Jahren drastisch ausdünnen: Prognosen zufolge dürfte sich die Anzahl der Zulieferer von derzeit ca. 6.000 auf 3.000 bis 3.500 im Jahr 2010 reduzieren. (tc)

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