Ausgabe 04/2011: Turnaround

TurnaroundJaguar + Land Rover E Wieder auf Wachstumspfad. von Ralph m. meunzelDas Geschäft brummt, Jaguar und Land Rover haben Luxusprobleme: zu wenig Gebrauchte, zu wenig Händler, suboptimale Neuwagen-Verfügbarkeit. Ein Interview mit Peter Modelhart, Geschäftsführer Jaguar und Land Rover Deutschland.AH: Herr Modelhart, wie bewerten Sie die aktuelle Entwicklung Ihrer Marken?P. Modelhart: 2010 lag deutlich über unseren Erwartungen. Mit einem Plus bei Land Rover von 30 Prozent haben wir nicht gerechnet. Auch Jaguar ist mit nur noch drei Modellreihen um acht Prozent gewachsen. Das liegt nicht nur an den neuen Produkten, sondern auch an den Stellschrauben, an denen wir zugunsten unseres Handels gedreht haben. Wir haben z. B. bei Standards und Margen die Bürokratie deutlich vereinfacht. So konnte man sich intensiv auf dem Verkauf konzentrieren. Die Nachfrage bei Land Rover ist zu Jahresbeginn ungebrochen, und auch Jaguar hat durch das neue Einstiegsleasing beim XF in Höhe von 299 Euro und 20 Prozent Anzahlung eine gute Performance. AH: Die derzeit größte Herausforderung?P. Modelhart: Wir müssen die Bekanntheit der Jaguar-Modelle weiter erhöhen. Dazu leisten derartige Leasing-Programme einen wichtigen Beitrag. Allein vom Mythos kann auch eine Marke wie Jaguar nicht leben. Der Kunde braucht Relevanz. Das gilt für die Leasingrate wie für den Listenpreis gleichermaßen.Rieseninteresse für den EvoqueAH: Wie sind die Erwartungen für 2011?P. Modelhart: Wir legen nach, auch wenn die Verfügbarkeit nicht immer vorhanden ist. Bei Land Rover rechnen wir aufgrund des neuen Freelander – der zusätzlich mit einem leistungsstärkeren 190 PS Diesel und einem 2WD angeboten wird – und des neuen Range Rover Evoque, der im September auf den Markt kommt, mit einer Steigerung von mindestens 15 Prozent. Das Interesse für den Evoque (ab 35.000 Euro, Anm. der Red.) ist so hoch wie bei keinem Modell zuvor. Bei Jaguar gehe ich von einem Wachstum von fünf bis zehn Prozent aus, denn in diesem Jahr haben wir mit XF, XK und dem neuen XJ eine komplett neue Jaguar-Modellpalette bei unseren Händlern.RestwertunterstützungAH: Was tut sich bei den Restwerten?P. Modelhart: Die Restwerte sind um 1,5 bis 3 Prozentpunkte geklettert. Die weitere Entwicklung ist positiv. Wir haben 2010, um das Leasing zu forcieren, ein Restwertstützungsprogramm für unsere Händler aufgelegt. Die Kilometerleasingverträge haben dadurch von 30 auf 80 Prozent zugelegt. Der Handel hat dieses Programm also sehr gut angenommen. AH: Was tut sich im GW-Geschäft?P. Modelhart: Hier tun wir uns derzeit schwer, Land Rover ist ausverkauft. Auch bei Jaguar könnten wir mehr verkaufen.AH: Welchen Einfluss hat Tata?P. Modelhart: Unser Shareholder investiert in die beiden Marken langfristig und er hat uns in der Krise unterstützt. Wir sind mit Tata sehr selbstständig geworden, was aber auch bedeutet, dass die Marken ihr Wachstum aus eigener Kraft stemmen müssen.Händler gesuchtAH: Wie geht’s dem Handel?P. Modelhart: Sehr gut, die Zeichen gehen in Richtung Wachstum. Die Rendite lag bei Jaguar um 1,5 Prozent und bei Land Rover um die 2,5 Prozent. Damit verfügen wir über eine hohe Attraktivität. Wir wollen unser Netz ausbauen. Wir möchten künftig über 130 Land-Rover-Partner verfügen. Das sind 30 Betriebe mehr. Bei Jaguar wollen wir von 56 um zehn Franchisebetriebe steigern.AH: Was wird es in Genf Neues geben? P. Modelhart: Im Mittelpunkt stehen der neue Range Rover Evoque und ein weiteres sportliches Jaguar-Modell.AH: Herr Modelhart, herzlichen Dank für das Gespräch.6.5803.1666.9234.223

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