Jeder vierte Bundesbürger will sich laut einer Studie in den kommenden zwei Jahren ein Auto kaufen. Damit ist die Kauflust der Verbraucher auf Neu- und Gebrauchtwagen gestiegen. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young, die am Mittwoch in Frankfurt vorgestellt wurde. Besonders gefragt seien Neuwagen mit guter Qualität und hohen Sicherheitsstandards. Für die Studie wurden rund 3.000 Verbraucher befragt.
In Ostdeutschland ist die Kaufneigung den Angaben zufolge mit 22 Prozent etwas niedriger als im Westen mit 24 Prozent. Im Osten interessieren sich die potenziellen Kunden verstärkt für Gebrauchtwagen – das gilt gesamtdeutsch gesehen auch für jüngere Käufer zwischen 18 und 44 Jahren, die auf günstige Autos aus zweiter Hand setzen.
Der Preis ist laut Umfrage nicht mehr das wichtigste Kaufargument, sondern Qualität und Sicherheit. Kauf entscheidend sei auch die Herkunft des Autos: Fahrzeuge "Made in Germany" würden von knapp 60 Prozent der Kunden bevorzugt. "Deutsche Marken stehen aus Sicht der Verbraucher nach wie vor für einen hohen Qualitätsstandard", sagte Autoexperte Peter Fuß von Ernst & Young. Dabei seien 61 Prozent der Befragten bereit, für ein ausschließlich in Deutschland gebautes Auto mehr Geld auszugeben.
Kunden sind "auf Rabatt"
Der Untersuchung zufolge sind Rabatte für Autokäufer selbstverständlich geworden. Neun von zehn Verbrauchern erwarten beim Neuwagenkauf einen Preisnachlass. Die meisten rechnen mit einem Abschlag von mindestens zehn Prozent auf den Listenpreis. "Ohne Rabatt wird kaum noch gekauft. Die Autoindustrie ist auf dem Weg in die Rabattfalle, aus der sie nur schwer wieder herauskommen wird", warnte Fuß. Preisnachlässe seien wie eine Droge, an die sich die Kunden gewöhnten.
Nach den Worten von Fuß wird die gute Käuferstimmung die Automobilkonjunktur beflügeln: "Wir gehen davon aus, dass es im laufenden Jahr mindestens so viele Neuzulassungen geben wird wie im vergangenen Jahr [3,47 Mio. Pkw – Anm. d. Red.] – trotz Mehrwertsteuererhöhung", erklärte Fuß. Zudem würden 2007 einige wichtige Modelle neu eingeführt, die den Absatz ankurbeln könnten. Auch sei der Ersatzbedarf höher denn je. (rp/dpa)