Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) hat seine Mitglieder in einem Rundschreiben dazu aufgerufen, sich nicht durch die Austritte einzelner Landesverbände entmutigen zu lassen. Unter dem Titel "ZDK Drive – Zukunft gestalten: Ihr ZDK auf dem Weg zu neuen Ufern!" appellieren Präsident Thomas Peckruhn und Hauptgeschäftsführer Jürgen Hasler an die Einheit des Kfz-Gewerbes und verteidigen den eingeschlagenen Reformkurs. Die Mehrheit der Landes- und Fabrikatsverbände stehe hinter diesem Weg, betonen die Autoren.
Austritt Bayerns als Wendepunkt
Der Appell des Präsidiums folgt auf den Austritt des Landesverbands Bayern, des mitglieder- und beitragsstärksten Verbandes im ZDK. Auf seiner Jahresversammlung in Würzburg hatte das Kraftfahrzeuggewerbe Bayern beschlossen, die Mitgliedschaft zum Jahresende zu beenden. Damit verliert der Dachverband einen Schwergewichtsverband, in dem rund 7.000 Betriebe mit 140.000 Beschäftigten und 15.000 Auszubildenden organisiert sind.
Für die Verbandsspitze ist das zugleich Anlass, die eigene Linie zu bekräftigen. "Lassen Sie uns durch einzelne Austritte nicht entmutigen. Sie verändern die gemeinsame Zielrichtung nicht. Im Gegenteil – sie verdeutlichen, wie wichtig Geschlossenheit und Verantwortung der verbleibenden Gemeinschaft jetzt ist", heißt es in dem Schreiben.
Reform mit Widerständen
Der Verband beschreibt den eingeschlagenen Weg als bewussten Neuanfang. In den vergangenen zwei Jahren habe man nahezu die gesamte Geschäftsführung ausgetauscht, um "frischen Wind" hereinzubringen. Gleichzeitig habe der ZDK mit seiner Hauptstadtrepräsentanz in Berlin die politische Präsenz deutlich gestärkt – "dort, wo seit 25 Jahren Politik gemacht wird".
Als sichtbare Erfolge nennt der Verband seine politische Arbeit in Expertenrunden sowie Kampagnen zu Elektromobilität und Nachwuchsgewinnung, die die öffentliche Wahrnehmung des ZDK gestärkt hätten. Zugleich verweist das Präsidium auf die Mitgliederversammlung in Weimar im September, wo sich eine breite Mehrheit hinter den Reformweg gestellt hatte.
Darauf will man nun aufbauen und den begonnenen Reformkurs konsequent fortzusetzen. "Wir wollen keine Gräben vertiefen, sondern Brücken bauen", heißt es in dem Schreiben weiter. "Nur wenn die Mitgliedsverbände im klaren Bekenntnis Ihrer Mitgliedschaft im ZDK weiter im engen Schulterschluss agieren, kann der ZDK seine Stimme für die gesamte Branche mit Nachdruck und Gewicht in die Branche und Politik tragen."