Digitale Preisauszeichnung: Vom Papier zum Prozess

Der erste Schritt beim Autokauf erfolgt meist online. Dort vergleichen Kunden, informieren sich und treffen die ersten wichtigen Entscheidungen. Vor Ort im Autohaus zählt dann vor allem der berühmte erste Eindruck. Ein digitales Preisschild kann Aktualität, Vertrauen und technische Präzision in diesen Moment bringen. Und das nicht nur, weil es moderner und wertiger wirkt als eines aus Papier. Das Autohaus Schad zeigt, wie die Lösung von VISI ONE die gesamte Customer Journey verbessert und zugleich interne Abläufe vereinfacht. Klarheit beim ersten Eindruck Kunden kommen heute oft bestens vorbereitet ins Autohaus. Sie kennen Fahrzeug, Ausstattung und Preis bereits aus den Börsen oder der Händlerwebsite. Im persönlichen Kontakt kommt es deshalb auf Konsistenz und die richtigen Details an. "Wenn der Kunde am Auto steht, muss alles stimmen", sagt Michael Hülsenbeck, Geschäftsführer des Autohauses Schad in Bad Kreuznach. "Die Informationen, die er online gesehen hat, sollen sich vor Ort genauso wiederfinden." Digitale Preisschilder haben im Gegensatz zu ihren papiernen Pendants einen entscheidenden Vorteil: Statt manuellem Copy & Paste, wie es in den meisten aktuellen Systemen, mit denen sich Preisblätter für den Ausdruck vorbereiten lassen, sorgt bei VISI ONE eine KI dafür, dass die relevanten Ausstattungsmerkmale auf dem digitalen Bildschirm erscheinen. Das geht nicht nur schneller, sondern ist auch wesentlich weniger fehleranfällig. Es muss auch nicht immer jedes einzelne Feature am Fahrzeug dargestellt werden. Schad setzt hier auf bewusste auf Reduktion: "Wir beschränken uns auf die zehn wichtigsten Merkmale. Die sollen den Blick leiten und eine schnelle Einschätzung ermöglichen, betont Michael Hülsenbeck." Zusätzlich lassen sich QR-Codes einblenden, die zur Website, zum Fahrzeugdetail oder zur Kontaktaufnahme mit einem Verkäufer führen. Mobile Kommunikation Die Lösung stammt vom Anbieter VISI ONE. Die Preisschilder sind akkubetriebene IoT-Geräte, die nicht auf WLAN oder eine rein lokale Technik angewiesen sind. Sie verbinden sich über das Mobilfunknetz eigenständig mit der zentralen Plattform. "Unsere Geräte wählen automatisch das beste Netz unabhängig vom Mobilfunkanbieter", erklärt Reike Treder, Geschäftsführer von VISI ONE. Die Kommunikation läuft über das LTE-Narrowband-Protokoll. Das ist eine im Mobilfunk nicht genutzte Frequenz, da ihre Datenübertragungsrate für Telefonate zu gering ist. Daten lassen sich jedoch sehr gut darüber transportieren. Und das funktioniert auch bei schlechter Netzabdeckung zuverlässig. Das digitale Preisschild ist dadurch auch ohne manuelles Eingreifen an jedem Standort aktuell. Preisänderungen, neue Raten oder aktualisierte Ausstattung werden direkt aus dem Händler-DMS übergeben. Möglich wird das durch eine standardisierte API-Schnittstelle, die VISI ONE für zahlreiche Systeme anbietet. "Wir verstehen uns nicht als zusätzliches Tool, sondern als eine Art digitaler Drucker, der Daten automatisch ins Fahrzeug bringt", sagt Reike Treder. Für Autohaus Schad war genau das entscheidend. "Wir haben nur noch Systeme im Einsatz, die echte Schnittstellen haben", betont Michael Hülsenbeck. "Was im System geändert wird, muss automatisch überall ankommen. Das gilt auch für Informationen direkt am Auto." Der Filzstift hat ausgedient Früher war die Preisauszeichnung ein aufwendiger Prozess. Einmal pro Woche mussten Mitarbeiter Preise im System ändern, neue Schilder ausdrucken und in jedes Auto legen. "Ich habe mal überschlagen, dass allein dieser Prozess zehn Stunden pro Monat gekostet hat", sagt Michael Hülsenbeck. "Dabei war noch kein Auto verkauft." Statt Papier gibt es jetzt einen automatisierten Datentransfer. Änderungen im System werden innerhalb kürzester Zeit auf das Display übertragen. Das spart nicht nur Zeit, sondern bringt auch Prozesssicherheit. "Heute wissen wir genau, dass jeder Preis am Auto korrekt ist", sagt Michael Hülsenbeck. Auch Finanzierungsangebote lassen sich abgestimmt auf die aktuelle Kalkulation im System anzeigen. Mehr Dynamik im Pricing Die Schilder ermöglichen nicht nur eine aktuelle Darstellung, sondern auch ein flexibleres Preismanagement. Während früher nach dem starren 30-60-90-Tage-Rhythmus reduziert wurde, ist heute ein dynamisches Pricing möglich und auch nötig. Preise können heutzutage mehrfach die Woche steigen oder fallen in Abhängigkeit von Nachfrage, ähnlichen Fahrzeugangeboten von Mitbewerbern und der Entwicklung auf den Börsen. Chance für neue Prozesse Digitale Preisschilder prägen auch den ersten Eindruck beim Kunden. Für das Autohaus ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten im Marketing. Die Windschutzscheibe wird zu einer interaktiven Fläche. Je nach Jahreszeit oder Kampagne lassen sich Informationen gezielt ausspielen. Auch Zusatzverkäufe etwa für Servicepakete oder Finanzierungen können angestoßen werden. "Früher war das nicht möglich", erklärt Michael Hülsenbeck. "Heute können wir sogar saisonale Angebote oder Hinweise auf Probefahrten einblenden." Auch liefert die Anbindung an interne Autohaus-Systeme mehr Transparenz. Mitarbeiter können den QR-Code scannen und sehen direkt, in welchem Prozessschritt sich ein Fahrzeug befindet. So kann es beispielsweise nicht mehr passieren, dass ein Fahrzeug länger als geplant in der Werkstatt oder in der Wiederaufbereitung steht. Diese gewonnene Transparenz kann der Händler dann wiederum direkt nutzen, um die Standzeit seiner Fahrzeuge besser zu überwachen und möglichst kurz zu halten. Digitale Prozesse als Strategie Digitale Preisschilder sind für das Autohaus Schad Teil einer umfassenden Strategie. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Prozesse digitalisiert. Und das nicht nur im Vertrieb, auch in der Werkstatt und sogar in der Buchhaltung, in der digitale Prozesse nur schwer umsetzbar sind. Hülsenbeck sieht darin einen klaren Vorteil: "Wir haben 85 Mitarbeitende. Je einfacher und transparenter die Prozesse sind, desto besser funktioniert Zusammenarbeit." Auch für neue Kolleginnen und Kollegen sei das wichtig. Moderne Arbeitsmittel seien heute ein klarer Pluspunkt im Wettbewerb um Fachkräfte. Die Zusammenarbeit mit VISI ONE sieht Michael Hülsenbeck als besonders partnerschaftlich. Die Implementierung der zweiten Generation der Preisschilder verlief vollständig digital. "Wir brauchen Partner, die offen sind, mitdenken und Schnittstellen bieten", so der Geschäftührer von Schad. "Nur so können wir unsere Prozesse zukunftssicher gestalten." Hybrides Kauferlebnis Digitale Preisschilder sind alles andere als ein Nice-To-Have. Sie verbinden Technik, Kundenansprache und Prozessoptimierung und schaffen einen echten Mehrwert im Moment der Kaufentscheidung. Wer heute digital verkauft, muss auch analog überzeugen. Die Preisschilder sind ein sichtbares Zeichen dafür, dass beides zusammengehört.