Dongfeng: Voyah startet Aufbau des Händlernetzes

Nach dem erfolgten Marktstart unter anderem in Norwegen will die Premiummarke Voyah des chinesischen Autobauers Dongfeng zunächst mit drei Modellen an den Start gehen. Der Midsize SUV Voyah Free wird 77.000 Euro kosten, ein MPV und eine Limousine stehen ebenfalls auf dem Programm. Die weiteren Marken M Hero (offroad) und Nammi (Kleinwagen) werden in Kürze folgen. Voyah-Importeur in Deutschland wird die ADG Europe GmbH in Kerpen. Ein Gespräch mit Qian Xie, der als Business Development Manager von Dongfeng für die Partnerschaften mit Importeuren, Finanzinstituten, Versicherungen und für künftige Flottenkunden zuständig ist.AH: Herr Xie, wie wird der Vertrieb von Voyah als Marke von Dongfeng in Deutschland organisiert werden?Q. Xie: Wir haben mit der ADG Europe in Kerpen einen verlässlichen Importeur für den deutschen Markt gefunden. Das Unternehmen gehört zur Metin-Arslan-Group, die derzeit vor allem Parallelimporte durchführt. ADG wird jetzt mit dem Aufbau eines Händlernetzes starten. Wir lassen unsere Importeure ihren Job machen und werden deshalb in dieses Geschäft nicht eingreifen. Inzwischen haben wir unabhängige Importeure unter anderem für Norwegen, Niederlande und Dänemark.AH: Voyah setzt also auf ein Vertragshändlersystem?Q. Xie: Wir nennen unsere Vertragspartner künftig "Salespartners" und werden eine Mischform zwischen Agent und Händler anbieten. Zum Jahresende wollen wir 70 bis 80 Salespartnern (Betriebsstätten) einen Vertrag gegeben haben und wollen im Januar oder Februar dann mit dem Vertrieb starten. Wir haben die Suche nach Händlern bereits gestartet und stoßen auf eine große Resonanz. Mit der genannten Anzahl können wir zunächst Deutschland gut abdecken. Wir wollen bis dahin aber auch zu 100 Prozent vorbereitet sein. Das betrifft auch den Aftersales-Bereich. Kein Kunde will lange Strecken zurücklegen, um zum Service zu kommen. Mittelfristig stellen wir uns deshalb 150 Partner vor. Wichtig ist für uns, dass wir keine kurzfristigen Erfolge suchen, sondern uns langfristig in Europa positionieren wollen. Dafür müssen wir die Kunden überzeugen und das funktioniert vor allem in Form einer Probefahrt beim Salespartner.HändlerstandardsAH: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, um einen Vertrag von Voyah zu erhalten?Q. Xie: Zum Beispiel geht es um Erfahrung und finanzielle Stabilität. Aber auch der Wunsch, mit uns zusammenarbeiten zu wollen, und die vorhandene Emotionalität für die Marke sind ausschlaggebend. Wir setzen auf Händler aus dem Premiumbereich, weil diese schon die Erfahrung haben, hochpreisige Fahrzeuge zu verkaufen. Es gibt darüber hinaus viele Autohäuser in Europa, die sich stark für chinesische EV interessieren, um die vorhandenen Ausstellungsräume auszulasten und die Kosten zu senken. Darauf setzen wir. Dafür gibt es bei uns entsprechende Kriterien, die wir bei der Auswahl zugrunde legen.AH: Welche Standards werden gefordert?Q. Xie: Dafür gibt es einen Kriterienkatalog. Es ist aber nicht mehr, als andere chinesische Marken fordern, und wesentlich niedriger im Vergleich zu den europäischen Premiumbrands. Unsere CI ist eine Kombination aus chinesischer und europäischer Kultur. Unser Importeur wird im nächsten Jahr in Köln einen Flagship-Store errichten. Ende 2026 soll es davon 25 Stück geben. Mit steigendem Volumen wird es auch mehr Flagship-Stores geben.ModellpaletteAH: Mit welchen Modellen gehen Sie an den Start?Q. Xie: Wir haben zunächst zwei homologierte Modelle. Der Voyah Free ist ein Midsize-SUV, der Voyah Dream ein MPV. Im nächsten Jahr kommt zusätzlich noch eine Limousine mit dem Namen Passion. Es ist dann noch ein kleinerer SUV in der Pipeline, der im nächsten Jahr im 3. Quartal vorgestellt wird. Alle Fahrzeuge werden auf einer Plattform gebaut. Das macht die Produktion sehr effizient. Die Batterien haben jeweils eine Größe von 106 bis 111 kWh. Es wird auch nur einen Batterietyp geben. Die Reichweite und die reichhaltige Premiumausstattung der Fahrzeuge werden neben dem Design der USP von Voyah sein. Die Autos werden in Zusammenarbeit mit IDG (International Design Group, Warrenville, USA) designed. Man muss sich als Kunde nur noch die Farbe und das Felgendesign aussuchen. Alles andere ist serienmäßig.FinanzpartnerAH: Mit wem werden Sie bei Finanzierung und Leasing zusammenarbeiten?Q. Xie: Wir sind als Dongfeng beispielsweise Shareholder von Stellantis und haben eine klare Vorstellung. In Frankreich arbeiten wir bereits mit der BNP Paribas zusammen. Unser Ziel ist es, europaweite Synergieeffekte zu erreichen.AH: Mit welchen Marken will Dongfeng noch auf den Markt kommen?Q. Xie: Mit der Marke Nammi werden wir 2024 auf einer weiteren Plattform mit dem S31 ein kleineres Fahrzeug vor allem für die Stadt mit einer Länge von vier Metern für ca. 25.000 Euro bringen. Als weiteres Angebot werden wir mit M Hero eine weitere Marke mit zunächst einem High-End-Offroad-SUV auf den Markt bringen. Das Auto wird eine Leistung von 1.000 PS haben und die Batterie eine Größe von 146 kWh. Händler, die Voyah vertreten werden, erhalten auch für die anderen beiden Marken ein Vertriebsangebot. Beide Marken werden unter Umständen auch unter dem Namen Dongfeng verkauft werden.AH: Vielen Dank für das Gespräch!

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