Der Konzernbetriebsratschef von Volkswagen, Bernd Osterloh, sieht den Wolfsburger Autobauer in einem schärfer werdenden weltweiten Wettbewerb gut gerüstet. Hohe Zuwächse und gute Auftragsbestände bei Volkswagen zeigten, "dass die Kunden unsere Autos mögen", sagte Osterloh in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Hannover. Gleichwohl stellte er fest: "Es wird sicher nicht leichter werden."
Im Wettstreit um Platz eins in der Branche, den Volkswagen bis 2018 erreichen will, sieht Osterloh auch den von Erdbeben und der Katastrophe in Japan geschwächten Konkurrenten Toyota weiter im Rennen. "Ich würde ihn auf keinen Fall abschreiben", sagte er. Neu hinzugekommen sei der koreanische Hyundai-Konzern: "Dessen Steigerungsraten sind schon enorm." Darüber hinaus gebe es auch noch General Motors (GM) an der Weltspitze, und möglicherweise rückten andere Marken noch auf.
VW ist bisher der drittgrößte Autobauer nach Toyota und GM – allerdings ist Toyota zuletzt zurückgefallen. Eine aktuelle Studie des Center of Automotive Management (CAM) an der Fachhochschule Bergisch Gladbach sieht VW in puncto Leistungsstärke auf Platz eins vor Daimler. Hyundai stehe noch auf Rang drei, könnte die Stuttgarter aber bald überholen.
"Wir müssen uns voll auf uns – unsere Produkte und Kunden – konzentrieren, und nicht auf andere", schlussfolgert Osterloh. Dazu gehört seiner Meinung nach die Expansion in die aufstrebenden Schwellenländer, und die Produktion müsse so flexibel wie möglich sein, um schwankende Nachfrage nach einzelnen Modellen kurzfristig ausgleichen zu können. Preisunterschiede seien im Wettbewerb mit der Billiglohnkonkurrenz relativ zu sehen: "Unsere Absatzzahlen zeigen, dass der Kunde bereit ist, mehr Geld auszugeben, wenn er, wie bei uns, einen reellen Gegenwert dafür bekommt."