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VW-Bilanz: "Sanierung entscheidend für Konzern-Zukunft"

07.03.2006 10:00 Uhr
Pischetsrieder erwartet moderate Steigerung.

Absatzplus von 15 Prozent bis Februar / Moderate Steigerung erwartet / Pischetsrieder: Vorstand lässt sich nicht auseinander dividieren

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Die Spitze von Volkswagen sieht ohne die grundlegende Sanierung der kriselnden Kernmarke VW die Zukunft des gesamten Konzerns in Gefahr. Ohne Restrukturierung vor allem der deutschen VW-Werke wäre ein langfristig zukunftsfähiger Konzern "undenkbar", sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Dienstag in Wolfsburg. Der intern umstrittene Vorstandschef Bernd Pischetsrieder sagte, zu der tief greifenden Restrukturierung der Marke VW gebe es keine Alternative: "Es sind weiterhin erhebliche Anstrengungen notwendig, um die Zukunft der Volkswagen AG nachhaltig zu sichern". Für die ertragsschwache Marke VW hatte die Konzernspitze bereits Mitte Februar ein tief greifendes Sanierungsprogramm angekündigt. Davon könnten in den kommenden drei Jahren rund 20.000 Beschäftigte betroffen sein, hieß es. Schwerpunkte sind geringere Arbeitskosten, eine volle Auslastung der Werke sowie Neuordnung der Komponentenfertigung. Pischetsrieder sagte, die Teilefertigung werde derzeit auf ihre Wettbewerbsfähigkeit hin analysiert. Einen Verkauf unrentabler Komponentenbereiche schloss er nicht aus. VW hatte vor zwei Jahren das Milliarden-Sparprogramm "ForMotion" eingeleitet. Finanzvorstand Pötsch sagte, der Konzern hätte 2005 ohne das Programm, das ein Optimierungsvolumen von 3,5 Mrd. Euro hatte, operativ in die roten Zahlen geraten können. Wie bereits bekannt, stieg das Konzern-Ergebnis vor Steuern 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 58 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Der Umsatz erhöhte sich um sieben Prozent auf rund 95,3 Mrd. Euro. An die Aktionäre soll für 2005 eine Dividende von 1,15 Euro je Stammaktie gezahlt werden, nach 1,05 Euro im Vorjahr. Für das laufende Jahr erwartet der VW-Chef keine wesentliche Belebung des weltweiten Automobilmarktes. VW stelle sich auf eine "nur moderate Steigerung" ein. In Deutschland rechne VW mit einem leichten Wachstum des Pkw-Marktes durch vorgezogene Käufe wegen der Anfang 2007 geplanten Mehrwertsteuererhöhung. Ein Risiko bleibe aber die andauernde Verunsicherung der Konsumenten durch die Lage am Arbeitsmarkt und die Sozialreformen. 2005 lieferte der Konzern weltweit 5,24 Mio. Fahrzeuge an Kunden aus, das waren 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. In den ersten beiden Monaten des Jahres hat VW seinen weltweiten Absatz zweistellig gesteigert. Im Januar und Februar seien nach vorläufigen Berechnungen rund 790.000 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert worden, sagte Pischetsrieder. Dies sei ein Zuwachs von etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit habe der VW-Absatz über der Entwicklung der Weltmärkte gelegen. Die Pkw-Nachfrage habe sich in den ersten beiden Monaten um sieben Prozent verbessert. Auf seinen Krisenmärkten USA und China will VW 2006 dank neuer Modelle Fortschritte erzielen. In den USA etwa hatte VW – auch auf Grund der dortigen Preisschlacht – 2005 einen operativen Verlust von 843 Mio. Euro verbucht. Der Konzern werde auch im laufenden Jahr in den USA noch keine schwarzen Zahlen schreiben, hieß es. Pischetsrieder will Konzern zum Erfolg führen Trotz des Streits um seine VW-Zukunft machte Pischetsrieder erneut deutlich, dass er nicht an einen Rückzug denke, sondern den Konzern zum Erfolg führen wolle. Die anstehende Verlängerung seines Vertrags gilt nach Äußerungen von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch als unsicher. Piëch hatte gesagt, Pischetsrieder könnte auf eine starke Opposition der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat stoßen. Pischetsrieder sandte ein deutliches Signal an die Belegschaft: Ein Unternehmen könne nur mit, nicht gegen die Arbeitnehmer geführt werden. Er sagte zudem, der VW-Vorstand lasse sich nicht "auseinander dividieren". Die Ziele könnten nur gemeinsam erreicht werden. Als mögliche Nachfolgekandidaten von Pischetsrieder gelten Audi-Chef Martin Winterkorn und VW- Markenvorstand Wolfgang Bernhard. (dpa)

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