Ausgabe 13/2007: Weiter wachsen

Kroymans / 790 Mitarbeiter, 18.500 Fahrzeugverkäufe, 400 Mio. Euro Retailumsatz im Jahr – und die Expansion in Deutschland geht weiter. Weiter wachsenVon Ralph M. MeunzelSeit 2003 ist Kroymans im deutschen Autohandel aktiv und die am schnellsten wachsende Handelsgruppe. Derzeit werden an 17 großstädtischen Standorten 16 Marken vertreten. Und die Expansionslust ist ungebrochen. Ein Interview mit Johannes Cürten, Geschäftsführer Kroymans Deutschland.AH: Herr Cürten, wie stellt sich Kroymans in Deutschland derzeit dar?J. Cürten: Unter dem Dach der Kroymans Deutschland sind angesiedelt die Cadillac Deutschland, die SsangYong Motor Deutschland, die Retail Group und die Immobiliengesellschaft Kroymans Real Estate. Nur die directlease.de zählt nicht zur Holding.17 Standorte, 16 MarkenAH: Sie haben in den vergangenen Jahren fleißig neue Marken integriert. Wie viele Fabrikate zählt im Moment die Retail Group?J. Cürten: Unsere Markenstrategie stützt sich auf vier stabile Säulen: General Motors, Ford, italienische und asiatische Marken. Im August 2003 sind wir als 100-prozentige Tochter der Kroymans Corporation mit zwei Marken gestartet. Jetzt sind wir bei 16 angelangt und die Tendenz ist steigend. Bei GM sind es Opel, Cadillac, Corvette, Hummer und Saab. Zur Ford Company zählen die Marken Ford, Volvo, Jaguar, Aston Martin und Land Rover. Bei Fiat sind es Lancia, Alfa Romeo, Ferrari und Maserati. Zum Portfolio zählen auch Nissan und SsangYong. Diese Marken sind auf 17 großstädtische Standorte verteilt, die wir gezielt weiter ausbauen werden. AH: Wie ist Ihre Wachstumsstrategie?J. Cürten: Wir sind mit dem Ansatz gestartet Multi-Franchise in Ballungsräumen zu präsentieren. Das haben wir durchgehalten und werden die Standorte konsequent ausbauen, z. B. Berlin, München und das Ruhrgebiet. Als Bestätigung und Kompliment sehen wir, dass es inzwischen viele Nachahmer gibt. Zwei Metro-Areas haben wir noch nicht besetzt – das sind Frankfurt und Köln. Inzwischen beschäftigen wir 790 Mitarbeiter und werden in diesem Jahr 400 Mio. € Umsatz im Einzelhandel machen. Im Gruppenranking von Prof. Diez sind wir auf Platz 13. Wir wollen weiter expandieren.AH: Wo sehen Sie das Ende des Wachstums?J. Cürten: Der Trend geht zu großen Gruppen. Es ist also durchaus möglich, den Umsatz und die Stückzahlen von derzeit 18.500 Fahrzeugen gerne auch mit neuen Marken zu verdoppeln.50 Mio. Euro investiertAH: Was wurde bislang investiert?J. Cürten: Man muss hier unterscheiden. Wir haben im Markt Zukäufe für 30 Millionen getätigt. Unsere Immobiliengesellschaft hat nochmals rund 20 Millionen in neue Gebäude investiert. Etwa 60 Prozent der bestehenden Standorte sind gemietet.AH: SsangYong hat derzeit keine Zuwächse mehr?J. Cürten: Die SsangYong Motor Deutschland hat in 2005 die Verkäufe verdreifacht und in 2006 nochmals verdoppelt. Das ist eine Performance, die man auf Dauer nur mit neuen Produkten durchhalten kann. Die heutige Modellpalette konzentriert sich im mittleren SUV-Segment und natürlich leidet auch SsangYong unter der allgemeinen Schwächephase am Markt im Bereich der Privatkunden. Ich bin aber sicher, dass die Kooperation mit der chinesischen SAIC zu neuen und weiteren interessanten Produkten führen wird. AH: Welche Vorteile haben Händlergruppen?J. Cürten: Durch Synergieeffekte im IT-Bereich, der Disposition und der Buchhaltung spart man definitiv Geld. Unser Konzept basiert aber ganz klar auf dem Grundgesetz, die Markenwelten deutlich zu separieren. Die konsequente Umsetzung findet bei Herstellern und Kunden hohe Akzeptanz.AH: Rechtfertigen die Margen im Automobilhandel derartige Investitionen?J. Cürten: Alle Händler wünschen sich gerade in diesem Jahr eine bessere Rendite. Wir sind teilweise auf der grünen Wiese gestartet und haben dort selbstverständlich Verluste eingeplant. Besonders bei den Übernahmen war es aber möglich, einen guten Profit zu generieren. AH: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?J. Cürten: Dass die Hersteller mehr Verständnis für den Handel aufbringen. Es kann nicht sein, dass die Margen weiter gekürzt werden. Nur mit Prämien zu arbeiten, macht einfach keinen Sinn.AH: Vielen Dank für das Gespräch!

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