Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat an die EU und besonders an Deutschland appelliert, verstärkt die gesundheitsgefährdende Feinstaubbelastung zu verringern. Der Einbau von Rußpartikelfiltern in Diesel-Fahrzeuge müsste durch Steuer-Anreize beschleunigt werden, forderten Vertreter der Organisation am Donnerstag in Berlin. Das Risiko von Herz-, Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen durch Luftbelastungen dürfe nicht unterschätzt werden. Von den Gegenmaßnahmen zur Minderung des Schadstoffausstoßes – vom Spritsparen bis zu modernen Energietechnologien – erhoffe man sich bis 2010 für die EU eine um 2,3 Monate, für Deutschland um 2,7 Monate längere Lebenserwartung. Das bedeute EU-weit 80.000 weniger vorzeitige Todesfälle und 17.000 weniger in Deutschland. Die WHO fordert, das Augenmerk verstärkt auf die besonders gesundheitsschädlichen Ultrafeinstäube PM 2,5 (nur bis zu 2,5 Mikrometer Durchmesser/ ein Haar hat ca. 100 Mikrometer) zu legen, die bis in die Lungenbläschen vordringen. Die Gegenmaßnahmen müssten national und über die Grenzen hinweg erweitert werden. Die wichtigsten Luftverschmutzer seien der Verkehr und die Verbrennung fossiler Energiequellen durch Haushalte. Dabei mache die Diesel-Verbrennung ein Drittel des Ausstoßes der Feinststäube PM 2,5 aus. 41 Prozent dieser Belastung in Deutschland sei hausgemacht, der Rest werde über die Grenzen hinweg ins Land getragen oder geweht. (dpa)
Weltgesundheitsorganisation plädiert für Dieselrußfilter
Gesundheitsgefahren durch Feinstaubbelastung sollten nicht unterschätzt werden