VAD-Roadshow: Wie der Handel zukunftsfest bleibt

Der im Frühjahr 2025 als Interessenvertretung des markengebundenen Handels gegründete Verband der Automobilhändler Deutschlands (VAD) will die politische und gesellschaftliche Rolle des Handels stärken. Im Oktober und November stellte sich der Verband den Autohandelsunternehmern in einer deutschlandweiten Roadshow vor. Die Initiatoren wollten damit nicht nur aktiv Mitglieder werben, sondern vor allem auch den Dialog im gesamten Bundesgebiet fördern. Dazu luden Sie namhafte Branchenkenner als Gastredner ein. Gemeinsam diskutierte man mit den anwesenden Autohändlern die entscheidenden Themen der Autohauszukunft. Ziel war es, die Position des Handels in einer sich rasant wandelnden Mobilitätslandschaft zu stärken und Zukunftsthemen praxisnah zu diskutieren. Herausforderungen und Chancen Nach Stationen in München, Hannover und Esslingen machte die bundesweite Roadshow am 4. November in Köln Station. Der VAD wolle die starke, unabhängige Stimme des Handels werden - gegenüber Herstellern, Politik und Öffentlichkeit, sagte VAD-Präsident Burkhard Weller vor rund 60 Branchenvertretern und machte deutlich, dass viele Händler sich in bestehenden Strukturen nicht mehr ausreichend vertreten fühlten. Der VAD solle daher als moderne Plattform agieren, die Interessen bündelt, politische Arbeit professionalisiert und dem Handel in der Transformation eine klare Position verleiht. "Unser Ziel ist ein Verband, der die Themen des Handels mit Nachdruck vorantreibt - von fairen Vertragsbedingungen über Bürokratieabbau bis zu Zukunftsfragen wie E-Mobilität, Ausbildung und Digitalisierung", so Weller. Stabilitätsanker für die Branche Jürgen Stackmann, Director Future Mobility Lab an der Universität St. Gallen und Dozent an der HfWU Geislingen, skizzierte die aktuelle Marktsituation: Während Hersteller und Zulieferer zunehmend unter Druck geraten, könne sich der Handel mit einem klaren Fokus auf Wertschöpfung, Effizienz und Kundennähe behaupten. Die IAA Mobility 2025 habe gezeigt, dass die deutschen Marken wieder an Stärke gewinnen - und dass der heimische Handel diesen Vorsprung nutzen könne. Zugleich warnte Stackmann vor wachsenden Herausforderungen: steigende Kosten, sinkende Margen und unzureichend digitalisierte Prozesse. Es gelte, konzentriert an den Basics zu arbeiten und den Mitarbeitenden Stabilität zu vermitteln. Großes Potenzial sieht Stackmann im GW-Segment: "Der Gebrauchtwagen ist das neue Gold." Wer Ankaufs- und Verkaufsprozesse professionalisiere, die Werkstattbindung stärke und das Karosserie- und Lackgeschäft gezielt entwickle, sichere langfristige Erträge. Sein Fazit griff die Haltung des VAD auf: "Wenn der Verband seine Ziele konsequent verfolgt, kann er zum Stabilitätsanker für die Branche werden." Mit einem Blick weit nach vorn endete am 10. November in der Klassikstadt Frankfurt die Roadshow. Unter dem Motto "Auf in die goldene Zukunft - Geschäftsmodelle 2030" sprach Prof. Dr. Benedikt Maier, Mitglied der Institutsleitung und COO des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA), darüber, wie sich Geschäftsmodelle im Handel in den kommenden Jahren verändern und welche Weichen heute gestellt werden müssen, um auch in fünf Jahren erfolgreich zu sein. Fünf Handlungsfelder Der deutsche Automobilhandel steht unter Druck. Neue Vertriebsmodelle, wachsende Regulierung, Digitalisierung und Fachkräftemangel verändern die Branche tiefgreifend. Der Verband der Automobilhändler Deutschlands (VAD) hat deshalb fünf Handlungsfelder definiert, in denen sich der Handel neu positionieren muss - politisch, wirtschaf tlich und gesellschaf tlich. Sie bilden das Fundament einer Agenda, die den Autohandel sichtbarer machen soll. In diesen Bereichen muss der Handel sich neu positionieren: Fairer Wettbewerb und Investitionsschutz Politische Rahmenbedingungen mitgestalten Politik für bezahlbare individuelle Mobilität Planungssicherheit bei E-Mobilität Förderung von Aus- und Weiterbildung Mehr dazu lesen Sie im AUTOHAUS Sonderheft VAD, das dieser Ausgabe beiliegt! Darin zeigen wir, welche Themen der neue Verband setzt und welche Chancen sich daraus für den Handel ergeben. Stimmen aus Politik, Verband und Unternehmerschaft machen deutlich, wohin sich der Handel in dieser neuen Ordnung bewegt. Weitere Infos gibt es auch direkt beim VAD: https://vad.auto