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Autohersteller ziehen Produktion herunter: Droht der Rückfall in die Rezession?

06.09.2024 13:43 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ford Explorer wird in der E-Factory des Kölner Herstellers produziert.
Ford-Produktion in Köln
© Foto: Ford

Die deutsche Industrie kommt einfach nicht in Schwung. Vor allem die schwächelnde Autobranche lässt die Produktion einbrechen. Aber die Statistiken bieten auch Lichtblicke.

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Die deutsche Industrie ist auch im Juli nicht in Schwung gekommen. Jüngste Daten zur Industrieproduktion bestätigen Skeptiker, die eine Rezession erwarten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Produktion im Monatsvergleich um 2,4 Prozent zurückgegangen, auf Jahressicht beträgt der Rückgang sogar 5,3 Prozent. Positiv waren hingegen amtliche Daten zum deutschen Export, der im Juli mit einem kalender- und saisonbereinigten Wert von 130 Milliarden Euro den Vormonat Juni um 1,7 Prozent übertraf.

"Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr stagnieren wird", meint nicht nur Deutsche-Bank-Volkswirt Robin Winkler. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr nach unten korrigiert. 

Statt eines leichten Wachstums des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent erwarten die Wirtschaftsforscher nun eine Stagnation von null Prozent, weil auch der private Konsum nicht anzieht. "Die erhofften Erholungen aus der Industrie, die wir zu Beginn des Jahres hatten, die haben sich nicht materialisiert", sagte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik. 

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Die deutsche Wirtschaft war im zweiten Quartal leicht um 0,1 Prozent geschrumpft – nun droht der Rückfall in die Rezession. Für das laufende Jahr haben Ökonomen wenig Hoffnung. 

Institute senken Prognosen 

Zuvor hatten bereits drei führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen deutlich gesenkt. Das Münchner Ifo-Institut und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechnen für dieses Jahr ebenfalls mit null Wirtschaftswachstum, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI) mit 0,1 Prozent. 

Der Produktionsdämpfer im Juli ist dem Statistikamt zufolge auf eine schwache Entwicklung in der Autoindustrie zurückzuführen. Der Rückgang in der Branche um 8,1 Prozent zum Vormonat beeinflusst das Gesamtergebnis stark negativ. Damit gab es nach dem Anstieg im Juni wieder einen Rückschlag für die Industriebetriebe. Hoffnungen ruhen hier auf zuletzt gestiegenen Aufträgen, die aber teils auf einzelne Großorder zurückzuführen sind. 

Exporte nach China und USA schwach 

Zwar haben die deutschen Unternehmen im Juli mehr Waren exportiert. Die deutschen Exporteure, die auch in den Reihen der Industriebetriebe zu finden sind, mussten aber Rückgänge bei den Ausfuhren nach China und in die USA verkraften. Beide Länder sind gerade für die Autoindustrie wichtige Absatzmärkte. "Gerade die schwachen Exporte nach China belasten die deutsche Industrie schwerwiegend", sagt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Auch seine Prognose lautet: "Die Industrieproduktion wird auch in diesem Jahr kaum nennenswert zulegen können." 

Man dürfe sich von der positiven Exportentwicklung im Juli nicht täuschen lassen, sagt der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). «"Die Exporte in Nicht-EU-Staaten gingen erneut zurück. Und das zum dritten Mal in Folge. Wir fordern von der Regierung dringend den Abschluss neuer Freihandelsabkommen, um unser Wirtschaftsmodell zu stärken." 

EZB könnte Zinsen senken 

Sebastian Dullien vom gewerkschaftlichen Institut IMK setzt für das kommende Jahr die Europäische Zentralbank und Schwung für die Wirtschaft durch fallende Leitzinsen. "Im kommenden Jahr dürften fallende Zinsen etwas Entlastung bringen. Zudem dürften die Löhne absehbar weiter zulegen und damit trotz anhaltender Unsicherheit zu etwas mehr Konsum führen." Gleichwohl werde die Erholung verhalten ausfallen. Ein wichtiger Grund für die Konsum- und Investitionszurückhaltung in Deutschland sei die Verunsicherung der Menschen durch die Finanzpolitik der Bundesregierung. (Christian Ebner und Fabian Nitschmann, dpa)


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