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Bilanz: Europa verdirbt MAN das Geschäft

04.05.2012 07:30 Uhr
MAN
Die schwierigen Märkte vor allem in Westeuropa haben MAN den Jahresauftakt vermiest.
© Foto: MAN

Die schwierigen Märkte vor allem in Westeuropa den Jahresauftakt vermiest. Angesichts der trüberen Konjunkturaussichten wird es 2012 für die neue VW-Tochter auch kaum besser werden.

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Der Lastwagenbauer MAN hat einen holprigen Start ins Jahr erwischt und bekommt die schwächeren Märkte vor allem in Westeuropa zu spüren. Der schärfere Wettbewerb und sparsamere Spediteure in Folge der Schuldenkrise drücken den Gewinn, da helfen auch die steigenden Verkäufe in Russland oder Asien nur wenig weiter. Denn dort werden wesentlich billigere Lastwagen gekauft. "Wir haben eine Verschiebung bei Produkten und Regionen, deshalb kamen die Margen unter Druck", sagte der Chef der neuen Volkswagen-Tochter, Georg Pachta-Reyhofen, am Donnerstag.

Die Branche ist stärker als andere von der Wirtschaftsentwicklung abhängig, denn wenn die Konjunktur schwächelt, werden weniger Güter transportiert. Die Lkw-Hersteller merken das oft rasch und deutlich. Langfristig ist MAN weiter zuversichtlich, kräftig zulegen zu können. Bis 2020 wollen die Münchner an die Spitze fahren. Hoffnungen setzt der Konzern dabei vor allem auf die boomenden Märkte in den sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China.

Der von vielen befürchtete Nachfrageeinbruch sei ausgeblieben, sagte Pachta-Reyhofen. Dennoch dürften den Konzern auch Preisnachlässe belastet haben, selbst wenn der Manager von einer Rabattschlacht nichts wissen will. "Das kann ich nicht feststellen." Dennoch: Der operative Gewinn schrumpfte in den ersten drei Monaten um gut 20 Prozent auf 253 Millionen Euro.

Unter dem Strich sieht es noch deutlich trister aus: Hier bleiben MAN zwischen Januar und März nur noch 129 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch 565 Millionen gewesen, die allerdings auch durch einen Sondereffekt aus der Bewertung der Anteile an der schwedischen VW-Tochter Scania getrieben waren. Der Umsatz kletterte leicht um 3 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro. Für dieses Jahr bleibt Pachta-Reyhofen dann auch nur wenig euphorisch. Das Maschinenbau-Geschäft blieb im ersten Viertel nahezu stabil.

Langfristig solides Wachstum geplant

"Während MAN langfristig mit einem soliden Wachstum auf den weltweiten Transport- und Energiemärkten rechnet, gehen wir für das Jahr 2012 jedoch nach wie vor von einer weltweiten Abschwächung des Wirtschaftswachstums aus", sagte er. Den Rückgang des operativen Gewinns hatte der Manager bereits auf der Hauptversammlung bekanntgegeben.

Bei der Konkurrenz von Daimler lief es gerade in Westeuropa besser. Die Schwester im VW-Konzern, Scania, hat allerdings mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Beide Rivalen sollen unter dem gemeinsamen Dach enger zusammenarbeiten und so Geld sparen - angesichts der trüben Aussichten ein dringliches Anliegen. Doch allzu schnell dürfte das nicht gehen. Erstmal müssten beide Hersteller einen Überblick über ihre Kosten, Abläufe und den Einkauf bekommen. "Das wird nicht schlagartig kommen, sondern wird schrittweise umgesetzt", sagte Pachta-Reyhofen. Und auch Änderungen würden zunächst erst einmal Geld kosten. "Deshalb muss man abwägen." Dennoch biete VW viele Möglichkeiten. "Die sich nun bietenden Chancen gemeinsam mit Volkswagen und Scania geben MAN zusätzlichen neuen Rückenwind", sagte der Manager. (dpa)

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