Volkswagen dürfte einer Branchen-Studie zufolge erfolgreich bleiben und eine hohe Wachstumsrate beibehalten. In den nächsten fünf Jahren würden die Wolfsburger weiter Marktanteile hinzugewinnen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG unter 200 Branchenvertretern.
Ebenfalls ein hohes Tempo trauen die Branchenexperten den koreanischen Marken Hyundai und Kia zu. Auch BMW dürfe mit weiteren Zuwächsen rechnen. Erwartet wird, dass die vier chinesischen Hersteller BAIC, SAIC, Chery und Geely künftig zu den Wachstumstreibern gehören werden.
Was das Auto der Zukunft ausmachen wird, ist auch für die Experten nur schwer vorhersehbar. "Für die Branche werden Autofahrer zusehends unberechenbarer, sowohl was persönliche Vorlieben als auch die generelle Einstellung zum Fahrzeug angeht", sagte Mathieu Meyer, Leiter der Autosparte von KPMG.
Dreiviertel der Befragten erwartet, dass die Autos der Zukunft vor allem sparsam sein müssen. Danach folgen die Ansprüche umweltfreundlicher, sicherer, schöner und komfortabler Wagen. Unstrittig ist unter den Experten eine zunehmende Bedeutung von Mobilitätsdienstleistungen, bei denen der Kunde Autos für eine bestimmte Zeit mieten kann oder das Umsteigen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln einfacher wird. Solche Angebote könnten sich insbesondere auch in chinesischen Ballungszentren durchsetzen, um die dortigen Umwelt- und Platzprobleme in den Griff zu bekommen.
Umstritten ist, welche Antriebstechnologie sich bis 2025 durchsetzen wird. Zwei Drittel schätzt, dass Elektroautos bis dahin höchstens 15 Prozent aller Neuwagen ausmachen. Dabei sind die Fachleute für Deutschland pessimistischer. In Japan und China dürften sich die strombetriebenen Fahrzeuge eher durchsetzen.
Ansprüche der Autofahrer gleichen sich an
Allgemein wird erwartet, dass die Ansprüche der Autofahrer in den verschiedenen Weltregionen zusammenwachsen werden. Die Lücke zwischen den etablierten westlichen Märkten und den Schwellenländern werde bis 2025 weitgehend geschlossen sein, so ein Ergebnis der Studie. Bis dahin glichen sich die Erwartungen an Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit immer mehr an.
Um die künftigen Herausforderungen zu stemmen, werden sich die Hersteller stärker in Partnerschaften zusammenschließen, meinen die Befragten weiter. Übernahmen dürfte es dagegen eher unter den Zulieferern geben. (dpa)