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Britische Autobranche: Mehr Tempo bei E-Mobilität gefordert

02.01.2024 07:01 Uhr | Lesezeit: 4 min
Autospiegel dekoriert als Union Jack.
© Foto: picture alliance / Zoonar | Olaf Adebahr

Reichweite, Infrastruktur, Preis – das sind für Experten die drei Hürden beim Kauf von E-Autos. In Großbritannien sehen sie sich auf einem guten Weg. Aber Probleme bleiben.

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Die Autobranche in Großbritannien mahnt die Regierung zu mehr Tempo beim Ausbau der E-Mobilität. Anders als bei E-Fahrzeugen gebe es bei Ladesäulen noch immer keine Vorgaben für den Ausbau, sagte der Chef des Branchenverbandes SMMT, Mike Hawes, der Deutschen Presse-Agentur in London. Anbieter würden deshalb nicht zu Investitionen gezwungen. Unternehmen würden lediglich auf natürliche Geschäftsmöglichkeiten reagieren.

Der Ausbau beschleunige sich zwar, sagte Hawes. Die Zahl der Ladestationen sei 2023 um 40 bis 50 Prozent gestiegen. "Aber es muss noch schneller werden." So werde bei Ladesäulen an Autobahnraststätten in diesem Jahr die angestrebte Mindestzahl verfehlt, kritisierte der Chef des Verbands Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT). "Die Infrastruktur der gesamten Branche muss sich viel schneller entwickeln, denn wir wollen alle Hürden beseitigen, jeden Grund, warum Verbraucher kein E-Auto in Betracht ziehen."

Reichweite bereitet keine Sorgen mehr

Reichweite sei kein großes Problem mehr. Die meisten E-Autos könnten mittlerweile mit einer Ladung 200 bis 300 Meilen weit fahren – der durchschnittliche britische Fahrer lege aber lediglich 100 Meilen (160 Kilometer) pro Woche zurück. "Aber es geht ums Aufladen", sagte Hawes. "Werde ich in der Lage sein, aufzuladen, wo ich will, wann ich will? Da müssen wir hin."

In Großbritannien hat der Anteil von E-Fahrzeugen zuletzt stark zugenommen. Im Oktober machten sie 37,6 Prozent aller Neuzulassungen aus. Reine batteriebetriebene Fahrzeuge (BEV) legten den 42. Monat in Folge zu.

Die konservative Regierung hatte zuletzt Klimaziele aufgeweicht und das Aus von Neufahrzeugen mit Verbrennermotor von 2030 auf 2035 verschoben. Das hatte in der Branche für Unruhe gesorgt. Problematisch sei vor allem die Botschaft an die Verbraucher gewesen, dass sie nicht gezwungen seien, ein Elektrofahrzeug zu kaufen, so Hawes. Eine solche Aussage sei nicht hilfreich, wenn die Branche doch die Verbraucher davon zu überzeugen versuche, diesen Übergang zu vollziehen. 

Wichtige Investitionen gesichert

Grundsätzlich blickt die britische Automobilbranche aber positiv in die Zukunft. Dank der besseren globalen Wirtschaftslage sind Produktion und Neuzulassungen in den vergangenen Monaten stetig gestiegen, nachdem Corona, Brexit und Lieferkettenprobleme über längere Zeit für Hiobsbotschaften gesorgt hatten. 

Vor allem aber wollen mehrere Unternehmen viel Geld im Land investieren. So kündigte Tata, Mutterkonzern des britischen Autobauers Jaguar Land Rover, den Bau einer großen Akku-Fabrik in England an. Die BMW-Tochter Mini will in ihrem Werk in Oxford zwei neue E-Modelle produzieren. 2023 seien höhere Investitionen angekündigt worden als in den vorangegangenen fünf Jahren kombiniert, sagte Hawes.


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