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China-Marke Wey: "Wir rollen das Feld von hinten auf"

14.09.2017 13:15 Uhr
Auf der IAA steht die Studie XEV im Mittelpunkt des Wey-Messestands.
© Foto: SP-X/Matthias Knödler

Wey hat ehrgeizige Pläne. Die neue Marke des chinesischen Autokonzerns Great Wall will den deutschen Herstellern Audi, BMW und Mercedes in die Parade fahren und Premiummodelle für alle anbieten.

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Die aufstrebende chinesische SUV-Marke Wey hat ambitionierte Pläne und will in drei bis vier Jahren auch auf den wichtigen Automärkten in Europa und USA vertreten sein. "Wir wollen bis zum Jahr 2020 rund 400.000 Autos verkaufen", sagte der deutsche Wey-Vorstandschef Jens Steingräber auf der IAA in Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur. Wey ist bisher in China auf dem Markt und eine Tochter des Konzerns Great Wall. In diesem Jahr hat der Hersteller ein Absatzziel von 8.000 Fahrzeugen.

Wey will Kunden mit "Luxus-SUV" zu günstigen Preisen locken. "Wir können und wollen uns bei der Qualität mit den Besten messen: den deutschen Autobauern", sagte Steingräber. Die Wey-Modelle seien aber günstiger. "Wir rollen das Feld von hinten auf." Die Chinesen haben bisher nur Benziner im Angebot, wollen aber bald einen Plug-in-Hybrid und im nächsten Jahr ein Elektroauto anbieten.

Wie Wey sich den Angriff auf Audi, BMW und Mercedes-Benz vorstellt, zeigt die Studie XEV auf dem Messestand in Frankfurt. Das zweitürige Concept-Car fährt rein elektrisch vor, mit – zumindest auf dem Papier – beeindruckenden Fahrwerten: Den Standardsprint auf 100 km/h soll der Wey mit seinem 185 kW starken E-Motor in 4,6 Sekunden schaffen, maximal kann er 160 km/h schnell fahren.


SUV-Range von Wey

SUV-Range von Wey Bildergalerie

Mit Matrix-Charger

Im Idealfall kommt das SUV 530 Kilometer weit, bevor es über einer Ladeplatte parken muss. Das sogenannte Matrix-Charging-System soll das Auftanken mit Elektronen deutlich vereinfachen. Statt das lästige Kabel einzustöpseln oder punktgenau über einer Induktionsladefläche parken zu müssen, reicht es, den XEV über dem gut 50 mal 50 Zentimeter großen Matrix-Charger abzustellen. Geladen wird optional mit 22 kW und Wechselstrom oder mit 43 kW Gleichstrom.

So seriennah der Antrieb auch sein mag, so unwirklich sind derzeit noch die autonomen Fahrfunktionen: Theoretisch soll der XEV völlig selbstständig unterwegs sein, per Tastendruck fährt sogar das gesamte Armaturenbrett zurück und ein großes Entertainment-Display sorgt für Unterhaltung der Passagiere.

Der 58-jährige Steingräber war von Audi zu dem chinesischen Autobauer gewechselt. Zur deutschen Diesel-Debatte meinte er: "Ich finde, die Debatte wird überzogen geführt." Sie beschädige das Image der deutschen Autobauer. Die Autoindustrie dürfe nicht zum politischen Spielball werden. "Ich muss immer ein wenig lächeln, wenn ich aus China die deutsche Debatte über die Schadstoffbelastung betrachte. In China ist die Luftverschmutzung viel höher."

Elektroauto-Quote kommt 2018

Die viel diskutierten Verkaufsquoten für Autos mit elektrischen Antrieben würden im nächsten Jahr in China kommen, sagte Steingräber. "Die Chinesen müssen vorangehen wegen der viel höheren Umweltbelastung. Der Leidensdruck ist in China am höchsten."

Great Wall hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt, weil der Konzern an einer Übernahme der Fiat-Chrysler-Marke Jeep Interesse gezeigt hatte. Steingräber sagte, Jeep würde als SUV-Marke gut zu Wey passen und den Eintritt in den US-Markt erleichtern. "Great Wall will internationaler werden." Great-Wall-Gründer und Vorstandschef Wei Jianjun, der sich Jack Wey nennt, habe den nötigen finanziellen Spielraum. "Es hat aber noch keine Gespräche auf Top-Level gegeben." (dpa/sp-x)

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