DaimlerChrysler-Vorstandschef Jürgen Schrempp hat Kritik an seiner umstrittenen Konzernstrategie zurückgewiesen. "Das Glas ist drei Viertel voll", bilanzierte Schrempp in einem Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Die starken Jahre für das Unternehmen begännen 2005, wenn die Marken übergreifende Zusammenarbeit und die Produktoffensiven bei Mercedes und Chrysler voll zum Tragen kämen. Zudem dürften operative Probleme nicht zu Zweifeln an der Gesamtstrategie führen. "Wenn es schwierig ist, darf ein Manager nicht davonlaufen und eine richtige Strategie ändern. Und sie dann wieder ändern, wenn es erneut Probleme gibt", sagte er weiter. Der Konzernchef bekräftigte in dem Interview, dass DaimlerChrysler seinen operativen Gewinn in diesem Jahr leicht steigern wolle. Für den deutschen Markt schwinde hingegen seine Zuversicht: "Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass es 2004 nach vier negativen Jahren wieder ein Plus geben wird. Meiner Einschätzung nach könnte das Wachstum jetzt allerdings geringer ausfallen", erklärte er. Für die Hauptversammlung am 7. April haben Investoren und Kleinaktionäre Kritik an Schrempps Kurs angekündigt und gedroht, dem Vorstand die Entlastung zu verweigern (wir berichteten). Zudem hält der Stuttgarter Autokonzern nach Informationen von "Capital" eine Erhöhung seines Anteils an dem japanischen Autobauer Mitsubishi Motors weiterhin für möglich. "Wir haben immer gesagt, dass wenn Bilanz, Ergebnis und Perspektive stimmen, die Mehrheit an Mitsubishi Motors eine Option sein kann", wird der Vorstandschef zitiert. Noch sei das aber nicht der Fall. Die Zusammenarbeit zwischen Mitsubishi, Chrysler und Smart mache aber Fortschritte. Zurzeit arbeite das Mitsubishi-Management an einem neuen Geschäftsplan, der Ende April vorliegen und die Entscheidungsgrundlage für die weitere Vorgehensweise sein solle, hieß es. (rp)
DaimlerChrysler hält weiter Kurs auf Welt AG
Zeitschrift: Jürgen Schrempps Zuversicht für deutschen Markt schwindet / Erhöhung des Mitsubishi-Anteils weiterhin möglich