Bei DaimlerChrysler haben Aktionen des Betriebsrats gegen ein geplantes Kostensenkungsprogramm am Freitag für Produktionsausfälle gesorgt. Wie der Betriebsrat mitteilte, hätten die Betriebsräte in Sindelfingen und Untertürkheim die Mitarbeiter über die Pläne des Vorstands informiert. Dabei sei es in den Abteilungen zu Arbeitspausen und somit zu Produktionsstopps von jeweils rund einer halben Stunde gekommen. Der Betriebsrat lehnt die Kostensenkungspläne des Vorstandes ab, die nach seinen Schätzungen auf bis zu eine Mrd. Euro pro Jahr hinauslaufen könnten. Das Unternehmen wolle u.a. das Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Mehrarbeitszuschläge kürzen und die Eingruppierungen in der Montage ändern. Am Samstag werden in Sindelfingen rund 12.000 Mitarbeiter nicht zur Schicht zwischen 06.00 und 14.00 Uhr antreten, sagte ein Sprecher des Betriebsrates weiter. Die notwendige Zustimmung für Überstunden sei vom Betriebsrat verweigert worden. Nach seinen Schätzungen dürften vermutlich 1.000 Autos nicht gebaut werden. Rechtswidrig, aber im Dialog Ein Sprecher der DaimlerChrysler AG sagte, Protestaktionen während der Arbeitszeit seien rechtswidrig. Das Unternehmen hoffe, dass die Gespräche in einem "positiven Dialog" weitergingen. Die Gespräche dienten der Standortsicherung und damit auch den Arbeitsplätzen in Deutschland. Bei den Betriebsräten und bei der Gewerkschaft IG Metall sind am Freitag die Vorbereitungen für den "Aktionstag" der DaimlerChrysler-Beschäftigten am 15. Juli angelaufen. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Erich Klemm hat die Beschäftigten an allen Pkw- und Nutzfahrzeugstandorten in Deutschland zu "sichtbaren Aktionen" aufgerufen. In der Pkw- und Nutzfahrzeugproduktion von DaimlerChrysler sind in der Bundesrepublik 160.000 Mitarbeiter beschäftigt. (dpa)
DaimlerChrysler steuert in Richtung Streik
Betriebsrat organisiert Aktionen gegen Sparprogramm / Produktionsausfall von rund 1.000 Autos / "Aktionstag" am 15. Juli