Ausgabe 16/2014: Die deutschen Meister

Das ganze Land ist noch in Feierlaune - gerade erst hat sich Deutschland den Fußballweltmeistertitel geholt. Die Finanzdienstleister in der Automobilbranche haben allen Grund, im Anschluss weiter zu feiern, denn nie war der Handel zufriedener mit seinen Autobanken als in diesem Jahr. Deutliche Ergebnisse Laut dem BankenMonitor 2014 bewertete der Handel die Herstellerbanken 2014 mit der Note 2,08 (2013: 2,28) und die freien Autobanken mit der Note 2,19 (2,28). Die Captives konnten dabei einen leichten Vorsprung um 0,11 Notenpunkte erzielen. Im Vergleich zu 2013 liegen die Werte auf einem signifikant höheren Niveau, das zudem seit Beginn des Wettbewerbs in 2008 noch nie erreicht wurde. AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel betonte zu Recht, dass der Verlag in diesem Jahr die deutschen Meister der Autobanken prämiere. "Es hat einen kräftigen Schwung nach vorne gegeben", so der Chefredakteur bei der Preisverleihung des neunten AUTOHAUS BankenMonitors am 15. Juli in München. Für die Autobanken werde es in den nächsten Jahren nicht einfach, sich noch weiter zu verbessern. Puls-Chef Konrad Weßner bekräftigte: "In 2009 hatten wir das kritischste Jahr, das sich bei den Händlern tief eingebrannt hat. Seitdem sind die Werte in einer konstanten Aufwärtsentwicklung." Die ganze Branche habe sich professionalisiert. Auch die Geschäftsführer Peter Schmehl (PS Team Deutschland) und Stephan R. Peters (Schufa Holding) - die in diesem Jahr den BankenMonitor unterstützten - beglückwünschten die Finanzdienstleister zu ihrer Leistung. Verbesserungen im Detail Und die hat sich an einigen Stellen in der Tat stark verbessert. Besonders die negativen Händlerwertungen für die Einkaufsfinanzierung im letzten Jahr nahmen die Banken sehr ernst und arbeiteten dort an ihren Schwachstellen. Der Bereich verbesserte sich bei den Captives im Vergleich zu 2013 um 0,27 und bei den unabhängigen Autobanken um 0,20 Prozentpunkte. Besonders positiv fielen dem Handel bei den Herstellerbanken die verbesserten Konditionen für Neu- und Gebrauchtwagen auf. Bei den Non-Captives war es vor allem das bessere Produktangebot für Neu- und Gebrauchtwagen - und auch die Konditionen wurden deutlich positiver bewertet. Neue Aufgaben Arbeiten müssten die unabhängigen Autobanken laut dem Handel allerdings noch deutlich an der Unterstützung auslaufender Verträge. Die Herstellerbanken hingegen könnten den Händlern im Gebrauchtwagengeschäft entgegenkommen - angefangen beim Provisionssystem und den Konditionen bis hin zum Produktangebot. Zudem konnten in der Studie zwei neue Begeisterungsfaktoren beim Handel ausgemacht werden: die Schnelligkeit der Kreditentscheidung beim Leasing und die Unterstützung bei auslaufenden Verträgen. Diese Faktoren sollte jede Autobank positiv für sich nutzen. Positiv zu sehen seien Finanzdienstleistungen auf jeden Fall für die Händler, machte Geschäftsführer Frank Brecht von Hahn Automobile in seinem Vortrag deutlich und bekräftigte deren Bedeutung. Finanzierungsverträge könnten gerade der oft bemängelten Ertragsschwäche im Neuwagengeschäft, die den hohen Rabatten geschuldet sei, entgegenwirken. Die Sieger Im Ranking holte die Toyota Bank mit der Note 1,74 auch in diesem Jahr wieder den Gesamtsieg sowie den Pokal bei den großen Importfabrikaten. Die größten Verbesserungen wurden laut dem Handel bei der Unterstützung auslaufender Verträge und dem Provisionssystem für die Gebrauchtwagenfinanzierung sichtbar. Christian Ruben, Sprecher der Geschäftsführung, Toyota Kreditbank, freute sich über die Auszeichnung, sprach aber auch die künftigen Herausforderungen an: "Bezüglich Digitalisierung müssen vermehrt Anstrengungen unternommen werden, sonst verliert der Handel eine Einkommensquelle. Denn der Kunde kommt über das Internet." Den zweiten und dritten Platz im Gesamtranking erhielt BMW Financial Services mit den Marken Mini (2. Platz) und BMW (3. Platz). Der Münchner Finanzdienstleister setzte sich zugleich in den Kategorien "Deutsche Premiumfabrikate" für BMW (Note 1,83) und bei den Nischenfabrikaten für Mini (Note 1,76) zielsicher gegenüber den Konkurrenten durch. Dr. Hans-Jürgen Cohrs, Vorsitzender der Geschäftsführung, BMW Financial Services, ging näher auf das Erfolgsrezept ein: "Wir haben zugehört und Verfeinerungen vorgenommen. Oft tragen diese zum entscheidenden Unterschied bei." Der Handel würdigte im Bereich der Premiumfabrikate u. a. besonders die erhöhten Außendienstbesuche und die Flexibilität bei der Kreditentscheidung. Für die Marke Mini zeigten sich die Verbesserungen für den Handel u. a. bei der Unterstützung auslaufender Verträge und in der Absatzfinanzierung bei den Produktangeboten für Gebrauchtwagen. In der Kategorie "Deutsche Volumenfabrikate" dominierte wie bereits 2013 die VW Bank mit der Note 1,92. Anthony Bandmann, Sprecher der Geschäftsführung, VW Financial Services, erklärte zu dem dauerhaften Erfolg: "Wir versuchen, uns konsequent an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten. Den Zugang zu diesen haben allein die Händler." Damit sprach er dem Handel ein deutliches Lob aus, da der Erfolg ohne diesen nicht möglich geworden wäre. Die größten Verbesserungen erzielte die Autobank u. a. beim Produktangebot der Einkaufsfinanzierung für Gebrauchtwagen und dem Provisionssystem der Gebrauchtwagenfinanzierug. Auch bei den "Kleinen Importfabrikaten" lag erneut die MKG Bank mit Mitsubishi vorne (Note 1,89). Wilfried Plath, Geschäftsführer der MKG Bank, lobte den Rückhalt der Händler: "Mit diesen besteht seit über 25 Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit." Die Autobank verbesserte sich u. a. besonders bei den Schulungsangeboten und dem Engagement des Außendienstes. RCI Banque: Aufsteiger des Jahres In der Kategorie "Marken ohne Herstellerbank" konnte die Santander Consumer Bank für die Marke Kia erneut den Pokal holen (Note 1,96). Und auch die Auszeichnung als beste unabhängige Autobank konnte der Mönchengladbacher Finanzdienstleister (Note 1,98) mit nach Hause nehmen. Thomas Hanswillemenke, Vorstand Kfz, Santander Consumer Bank, würdigte beide Auszeichnungen: "Wir sind seit einigen Jahren bestrebt, eine bessere Captive zu werden, und tun sehr viel dafür. Wir wissen zudem, dass es noch einiges zu tun gibt. Leasing ist beispielsweise ein großes Thema. Daran arbeiten wir." Die größten Verbesserungen erzielte die Bank für die Marke Kia u. a. bei der Bearbeitungsqualität von Problemfällen und der Schnelligkeit bei der Kreditentscheidung für Leasingverträge. Aufsteiger des Jahres wurde die RCI Banque für die Marke Nissan (Note 2,01). Die Autobank konnte sich als einziger Teilnehmer in allen 35 Einzelkriterien verbessern. Dirk Kirschenhofer, Direktor Vertrieb, RCI Banque Deutschland, erklärte: "Unsere Händler sind extrem anspruchsvoll. Das Vertrauen haben wir uns erarbeitet und sind dabei, es noch weiter zu vertiefen." Autohaus Bankenmonitor 2014: Die Sieger Mit Wertung Deutsche Volumenfabrikate:Volkswagen Financial Services, Note 1,92Deutsche Premiumfabrikate:BMW Financial Services (neu), Note 1,83Große Importfabrikate:Toyota Financial Services, Note 1,74 - zugleich GesamtsiegerKleine Importfabrikate:MKG Bank, Note 1,89Nischenfabrikate:Mini (BMW Financial Services) (neu), Note 1,76Marken ohne Herstellerbank:Santander Consumer Bank für Kia, Note 1,96Unabhängige Autobanken:Santander Consumer Bank (neu), Note 1,98Aufsteiger des Jahres:RCI Banque für Nissan (neu), Note 2,01 So wird Bewertet Jedes Jahr befragt das Marktforschungsinstitut puls im April und Mai im Auftrag von AUTO-HAUS knapp 1.000 Händler nach ihrer Zufriedenheit mit den Autobanken.Dabei geht es um die Einkaufs- und Absatzfinanzierung, das Leasing, den Bestand, den Ankauf bzw. die Kreditentscheidung, die Verkaufsunterstützung sowie den Innen- und Außendienst. Insgesamt gibt es 36 Einzelkriterien, von denen 35 indexrelevant sind. Die Sieger werden nach dem deutschen Schulnotensystem bewertet.

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