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Ende einer Ära bei Fiat: Sergio Marchionne gestorben

25.07.2018 11:54 Uhr
Sergio Marchionne
Der langjährige Chef der Autobauer Fiat Chrysler und Ferrari, Sergio Marchionne, ist tot.
© Foto: Kevin Dietsch/UPI Photo/Newscom/picture alliance

Er war einer der bekanntesten Spitzenmanager Italiens: Sergio Marchionne brachte Fiat wieder auf Vordermann. Und auch bei Ferrari war er eine Legende. Denn unumstritten war der Italo-Kanadier nie.

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Der langjährige Chef der Autobauer Fiat Chrysler und Ferrari, Sergio Marchionne, ist tot. Das teilte Fiat am Mittwoch mit.

Fiat und Ferrari hatten am Samstag bereits bekannt gegeben, dass der 66-Jährige die Posten des Vorstandschefs beim italienisch-amerikanischen Autobauer Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und bei der Tochter Ferrari aus gesundheitlichen Gründen abgeben müsse (wir berichteten). Fiat- und Ferrari-Präsident John Elkann sagte laut Mitteilung: "Leider ist das, was wir befürchtet haben, eingetreten. Sergio Marchionne, ein Mann und Freund, ist fort."

Nach unerwarteten Komplikationen bei einer Operation in Zürich hatte sich der Zustand des Managers so stark verschlechtert, dass er seine Arbeit als Fiat-Chef sowie als Präsident und Vorstandschef von Ferrari nicht wieder aufnehmen konnte.

Marchionne galt als Visionär, aber auch als harter Verhandlungspartner für Gewerkschaften und in der Formel 1. Mit markigen Sprüchen machte er sich weltweit einen Namen. Sein Tod wird von vielen Menschen in Italien als das Ende einer Ära gesehen.

Marchionne rückte 2004 an die Fiat-Spitze

Der Italiener mit kanadischem Pass war 2004 an die Fiat-Spitze gerückt, als das Turiner Unternehmen kurz vor der Pleite stand. Zehn Jahre später fädelte Marchionne die Übernahme des ebenfalls schwer angeschlagenen US-Rivalen Chrysler ein.

Seit der Fusion beider Autobauer im Herbst 2014 stieg der Wert der Aktie um fast 350 Prozent - und damit so stark wie bei keinem anderen Unternehmen der Branche. Als wichtiges Vermächtnis Marchionnes gilt auch die Konzentration auf Nischenmarken. Zum Ende seiner Karriere bei FCA hatte der Manager sein letztes großes Ziel erreicht und die Schuldenfreiheit des Unternehmens für Ende Juni verkündet.

Marchionne wollte sich eigentlich 2019 von dem Posten bei Fiat verabschieden. Rückzugspläne bei Ferrari waren hingegen nicht bekannt.

An der Spitze von Fiat steht nun der Chef der US-Geländewagen-Tochter Jeep, Mike Manley. Neuer Ferrari-Chef wurde Louis Camilleri, der zuvor unter anderem leitende Positionen beim Tabakmulti Philip Morris innehatte.

Als Ferrari-Präsident galt Marchionne in der Formel 1 als kompromissloser Manager, der den Rennstall allerdings wieder in die Spur brachte. Das Team von Pilot Sebastian Vettel hatte er öffentlich mehrmals deutlich kritisiert. (dpa)

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KOMMENTARE


Derek Finke

25.07.2018 - 16:07 Uhr

Mein Mitgefühl gilt seiner Familie. Schade, er war das "Gesicht in der Menge" der Autobosse. Einerseits ein harter Knochen, andererseits ein unangepasster Typ. Und dazu noch Mensch geblieben.


Uwe Schneider

26.07.2018 - 11:50 Uhr

Meine Anteilnahme am Tod von H. Marchionne. Es ist unglaublich, was er geschafft hat: neue, gute Modelle bei Fiat und Alfa, Ferrari wieder in die Spur gebracht und Chrysler saniert und integriert. Das konnten die z. B. bei Daimler nicht. Nun konnte er die Schuldenfreiheit des Konzerns im Juni verkünden, nur 1x mit Krawatte. Meine Hochachtung bleibt !


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