Großes Lob für Porsche: Die US-Käufer eines neuen Sport- oder Geländewagens aus Zuffenhausen sind mit der Fahrzeugqualität sehr zufrieden. Wie aus der "Initial Quality Study 2013" (ISQ) des US-Marktforschungsinstituts J.D. Power hervorgeht, berichteten die Porsche-Kunden von 80 Problemen pro 100 Autos. Das war in der diesjährigen Untersuchung der niedrigste Wert. Zum Vergleich: Der Branchenschnitt lag bei 113 Fehlern (2012: 102).
Hinter Porsche sortierten sich im Markenranking GMC (90 Probleme pro 100 Fahrzeuge) und Vorjahressieger Lexus (94) ein. Infiniti (95) und Chevrolet (97) rundeten die Top 5 ab. Die deutschen Premium-Anbieter Mercedes-Benz (106) und Audi (108) platzierten sich im oberen Mittelfeld. BMW verlor gegenüber 2012 deutlich an Boden und kam im Schnitt auf 114 Defekte. Im Vorjahr waren es nur 97 Fehler. Volkswagen verbesserte sich leicht von 124 auf 120 Probleme.
Laut den Autoexperten klagten die amerikanischen Neuwagen-Besitzer auffällig oft über Probleme bei der Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug (u.a. Sprachsteuerung, Bluetooth-Verbindung, Navigation, Infotainment). Dies sei bei zwei Dritteln der Beschwerden der Fall gewesen, hieß es. Zwar hätten die kritisierten Systeme funktioniert – aufgrund der Komplexität sei die Technik aber von den Verbrauchern als fehlerhaft eingestuft worden. Die Forscher forderten die Autobauer deshalb auf, "Technologien zu entwickeln, die den Anforderungen der Käufer entsprechen und intuitiv zu bedienen sind".
Chevrolet mit fünf Siegen
Auf Modellebene glänzte in diesem Jahr der GM-Konzern mit acht Auszeichnungen. Allein fünf Segment-Siege gingen auf das Konto von Chevrolet. Die Porsche-Sportwagen 911 und Boxster lagen in ihren Klassen vorne. Auch zwei Mal top: der Daimler-Konzern mit dem Mercedes-Benz GLK und dem Smart Fortwo. Für Honda, Kia und Mazda gab es ebenfalls je zwei Modell-Awards. Qualitätsprimus war in diesem Jahr der Lexus LS. Die Oberklasse-Limousine wurde nur 59 Mal je 100 Fahrzeuge beanstandet.
Die IQS dient der Branche seit 27 Jahren als Richtwert für die Qualität neuer Autos 90 Tage nach Auslieferung an den Fahrzeughalter. Die aktuelle Ausgabe basiert auf einer Online-Befragung von 83.000 Käufern. Insgesamt gingen 230 Modelle von 33 Herstellern, die im Zeitraum von November 2012 bis Februar 2013 erstmals zugelassen worden waren, in die Analyse ein. Die Autobesitzer äußerten sich zu mehr als 230 Kriterien aus unterschiedlichen Kategorien.
Erfolg für Audi Neckarsulm
Im Rahmen der IQS nimmt J.D. Power auch jährlich die Montagequalität der weltweiten Autowerke unter die Lupe. Die beste Bewertung erhielt in diesem Jahr die Toyota-Fabrik in Lafayette im US-Bundesstaat Indiana ("Platinum Award"). Der japanische Konzern sicherte sich auch den ersten Platz im asiatisch-pazifischen Raum (Werk Yoshiwara). Die Goldmedaille in der Region Europa/Afrika ging an das Audi-Werk in Neckarsulm – vor den Daimler-Standorten East London (Südafrika) und Sindelfingen 2. (rp)
Weitere Details zur IQS 2013 finden Sie auf der Internetseite von J.D. Power.