Hersteller verkaufen fast ein Viertel weniger Autos in Westeuropa
Im Corona-Krisenjahr 2020 haben die Autohersteller in Westeuropa fast ein Viertel weniger Neuwagen verkauft als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Neuzulassungen in 18 betrachteten Ländern ging um 24,5 Prozent auf 10,8 Millionen Stück zurück, wie das Duisburger CAR-Institut am Dienstag auf der Grundlage staatlicher Angaben berichtete. Selbst in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und während der Schuldenkrise 2013 seien mehr Autos verkauft worden. Besonders stark seien die südeuropäischen Märkte eingebrochen mit Portugal (minus 35 Prozent) und Spanien (minus 32 Prozent) an der Spitze. Deutschland blieb als größter Einzelmarkt mit einem Minus von 19 Prozent noch vergleichsweise stabil. Besser lief es in den skandinavischen Ländern. Im Dezember habe es europaweit noch Nachholeffekte und Jahresendspurteffekte gegeben, so dass hier das monatsbezogene Minus zum Vorjahr nur noch 3,7 Prozent betrug. Mit weiteren Lockdowns zu Jahresbeginn werde die Entwicklung weiter nach unten gehen, erwartet Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer. (dpa)
Lieferprobleme bei Halbleitern treffen auch Daimler-Produktion
Lieferprobleme bei Halbleiter-Herstellern sorgen nun auch bei Daimler für Schwierigkeiten in der Produktion. Im Kompaktwagen-Werk in Rastatt, wo unter anderem die A-Klasse gebaut wird, gibt es ab Freitag Kurzarbeit, wie eine Sprecherin sagte. Zuvor hatten die "Badischen Neuesten Nachrichten" darüber berichtet. Gegenwärtig bestehe weltweit ein Lieferengpass an bestimmten Halbleiterkomponenten, betonte Daimler. Auf derartige Schwankungen könne man dank hoher Flexibilität in den Werken kurzfristig reagieren. Auf den Anlauf des neuen elektrischen EQA, der ebenfalls in Rastatt gebaut wird, und die übrigen Elektro-Modelle soll der Halbleiter-Engpass keine Auswirkungen haben. "Die Mercedes-EQ-Elektrooffensive wird weiter mit höchster Priorität fortgesetzt", hieß es. Man beobachte die Situation genau. Um Aussagen zu den konkreten Auswirkungen machen zu können, sei es aber noch zu früh. (dpa)
Ford stellt Produktion in Brasilien ein
Der zweitgrößte US-Autobauer Ford streicht sein kriselndes Geschäft in Südamerika zusammen. Der Konzern kündigte am Montag die historische Entscheidung an, nach rund 100 Jahren Präsenz und zuletzt jahrelangen Verlusten die Produktion in Brasilien einzustellen und dort seine drei noch verbleibenden Werke zu schließen. Dies werde zu Abschreibungen in Höhe von rund 4,1 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro) vor Steuern führen. Vorstandschef Jim Farley sprach in einer Mitteilung von einer "sehr schweren, aber notwendigen" Entscheidung. Nach einem Bericht des brasilianischen Nachrichtenportals 'G1' sind Tausende Mitarbeiter betroffen. Die Werke in Camaçari im Bundesstaat Bahia und Taubaté im Bundesstaat São Paulo sollen sofort geschlossen werden, die Produktion der Sparte Troller in Horizonte im Bundesstaat Ceará soll noch einige Monate weitergehen. Die Metallarbeitergewerkschaften von Taubaté und Camaçari riefen für Dienstag zu Demonstrationen auf. (dpa)
Tesla gründet Niederlassung in Indien
Tesla will in den indischen Markt einsteigen. Der US-Elektroautohersteller hat dazu kürzlich die Firma Tesla India Motors and Energy Private Limited als Niederlassung in Bangalore beim zuständigen Ministerium registriert, wie ein entsprechender Eintrag auf dessen Internetseite zeigt. Indiens Verkehrsminister Nitin Gadkari hatte unlängst gesagt, Tesla wolle 2021 beginnen, seine Fahrzeuge in Indien zu verkaufen und erwäge bei entsprechender Nachfrage, in dem Land zu produzieren. Tesla-Chef Elon Musk bestätigte Ende vorigen Jahres auf Twitter, dass sein Unternehmen 2021 nach Indien wolle. In Indien, dem Land mit der zweitgrößten Bevölkerung nach China, gibt es etliche Städte mit besonders schlimmer Luftverschmutzung. Die indische Regierung hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt und will elektrische Fahrzeuge fördern. (dpa)
Spritpreise steigen weiter - Zehnte Woche im Plus bei Diesel
Die Spritpreise ziehen weiter an. Binnen Wochenfrist verteuerte sich Benzin der Sorte Super E10 um 1,3 Cent pro Liter, Diesel um einen Cent, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte. Demnach kostete E10 am Dienstag im bundesweiten Tagesdurchschnitt 1,348 Euro, Diesel 1,232. Für den jüngsten Anstieg macht der Verkehrsclub vor allem die weitere Verteuerung von Rohöl verantwortlich. Bei Diesel ist es bereits die zehnte Woche mit einer Preiserhöhung. Seit dem letzten Tiefstand Anfang November hat der Kraftstoff sich nach den Zahlen des ADAC um gut 20 Cent pro Liter verteuert. Benzin hat seither 17 Cent zugelegt. Ein großer Teil davon dürfte auf die zum Jahreswechsel eingetretene CO2-Bepreisung zurückgehen. (dpa)