Kurz gemeldet: Notizen aus der Mobilitätsbranche

19.12.2025 04:44 Uhr | Lesezeit: 3 min
Mercedes VLE Teaser
Mercedes schickt im Frühjahr den neuen VLE auf die Straße.
© Foto: Mercedes-Benz

VW-Kleinwagen künftig nur noch elektrisch +++ Mercedes VLE: Premiere im Frühjahr +++ Ladeinfrastruktur: Starkes Wachstum bei ultraschnellen Säulen +++ Ablenkung am Steuer: Viele arbeiten während der Fahrt +++ Lkw-Ladenetz: EU bewilligt Ausbau an Autobahnen

VW-Kleinwagen künftig nur noch elektrisch

Die neuen Generationen von VW Polo und Co. gibt es nur noch mit Elektroantrieb. Aufgrund der hohen EU-Auflagen seien Verbrenner in den günstigen Fahrzeugklassen nicht mehr rentabel, erklärte VW-Markenchef Thomas Schäfer gegenüber "Auto Motor und Sport". Die Zukunft des Klein- und Kleinstwagensegments sei elektrisch. Im kommenden Jahr wird die Marke dort den ID.Polo und dessen Crossover-Ableger ID.Cross vorstellen, 2027 folgt der noch eine Klasse kleinere ID.Every1. Verbrenner-Varianten wird es nicht mehr geben. Eine generelle Absage erteilte Schäfer auch der Wasserstoff-Technik. Es gebe schlicht nicht genug grünen Wasserstoff, die Brennstoffzelle sei zudem viel zu teuer und ineffizient. "Der einzige Weg, bei Volumenautos schnell zu dekarbonisieren, ist der Elektroantrieb."

Mercedes VLE: Premiere im Frühjahr

Mercedes bringt 2026 sein neues elektrisches Nutzfahrzeug-Duo auf den Markt. Bereits Anfang im kommenden März feiert die Pkw-Variante des VLE Premiere, Zeit später dürfte die gewerbliche Ausführung folgen. Anders als die Vorgänger EQV beziehungsweise eVito sollen sich beide Ausführungen optisch stärker differenzieren – so legt der als luxuriöser Shuttle oder Familienbus positionierte Pkw bei der Karosserie mehr Wert auf Aerodynamik, wohingegen der Transporter auf Ladevolumen hin optimiert ist. Möglich macht das die neue modulare "Van Architektur", die außerdem verschiedene Längen- und Antriebsvarianten ermöglicht.

Ladeinfrastruktur: Starkes Wachstum bei ultraschnellen Säulen

Die Zahl der öffentlichen E-Auto-Ladepunkte in Deutschland wächst. Für den Stichtag 1. November meldet die Bundesnetzagentur nun 184.606 Anschlüsse, 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wechselstrom gibt es an 139.843 Ladesäulen, von den schnelleren Gleichstromsäulen sind 45.321 an Netz. Bei letzteren läuft der Ausbau besonders schnell, allein die ultraschnellen Modelle mit mindestens 300 kW legten um 43 Prozent auf knapp 15.000 zu. Im Gegenzug gab es bei den besonders langsamen (3,7 kW) sogar einen Rückbau auf nur noch knapp 2.700. Insgesamt stehen 7,57 Gigawatt an gleichzeitig nutzbarer Ladeleistung öffentlich zur Verfügung.

Ablenkung am Steuer: Viele arbeiten während der Fahrt

Jeder vierte Autofahrer in Deutschland erledigt gelegentlich berufliche Aufgaben im Auto. 15 Prozent führen sogar komplexere Tätigkeiten wie das Nachrichtenschreiben oder die Teilnahme an Videokonferenzen durch, wie eine Umfrage des Reifenherstellers Continental ergeben hat. In vielen Fällen dürften sie dabei gegen Verkehrsregeln verstoßen, häufig unbewusst. Denn nur 59 Prozent der Befragten geben an, die Vorgaben für die Nutzung elektronischer Geräte im Auto genau zu kenne. Der Rest hat maximal eine grobe Vorstellung davon. Die rechtliche Situation ist klar geregelt. Elektronische Geräte dürfen am Steuer nur genutzt werden, wenn sie nicht aufgenommen oder gehalten werden müssen und eine Sprachsteuerung verwendet wird. Andernfalls ist die Nutzung nur bei vollständig ausgeschaltetem Motor erlaubt, eine Start-Stopp-Automatik reicht nicht aus. Bei Verstößen drohen je nach Situation bis zu 228,50 Euro Bußgeld, zwei Punkte im Fahreignungsregister und ein Monat Fahrverbot.

Lkw-Ladenetz: EU bewilligt Ausbau an Autobahnen

Der Aufbau eines Schnellladenetzes für elektrische Lkw entlang der deutschen Autobahnen kann starten. Die EU-Kommission hat nun die staatliche Unterstützung des Aufbaus genehmigt. Der Bund darf in die mehr als 1.400 Ladepunkte rund 1,6 Milliarden Euro investieren. Bei dem Vorhaben geht es zunächst um rund 124 unbewirtschaftete Rastanlagen. Geplant ist der Aufbau von bis zu 725 CCS-Ladepunkten und bis zu 685 der besonders leistungsstarken und schnellen MCS-Ladepunkten, die das sogenannte Megawattladen ermöglichen. Geladen werden kann Ad-hoc oder mit Vertrag. Anders als bei Pkw soll auch ein "Durchleitungsmodell" möglich sein. Perspektivisch will der Bund auch Ladesäulen an bewirtschafteten Rastanlagen errichtet werden. Der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur (NOW) zufolge gibt es derzeit 64 öffentlich zugängliche Lkw-Ladestandorte in Deutschland.


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